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Wissenschaft
Jena (21.01.02) Zu dem bereits in den Medien beachteten Überfall auf einen chinesischen Gastprofessor erklärt der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn, sein außerordentliches Bedauern. Die drei Täter hätten damit den Studien- und Forschungsstandort Jena in seinem Ansehen beschädigt. Die Universität stehe in engem Kontakt mit der Polizei und hoffe, daß die Täter sehr bald gefaßt würden, wofür es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gebe, weil sich Zeugen gemeldet hätten. Der Rektor betonte, daß es nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei keinen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe. Es sehe vielmehr so aus, als hätten die Täter einen Raubüberfall versucht, bei dem sie gestört worden seien. "Damit reiht sich diese Untat ein in eine Serie jugendlicher Gewalt, die in Deutschland offenbar nicht abreißt. Es handelt sich auch hier wieder um eine besonders gemeine und feige Straftat, weil mehrere und körperlich überlegene Täter sich an einem wehrlosen Opfer vergangen haben", stellte Prof. Meyn fest.
Auf die Frage, was gegen derartige Vorfälle getan werden könne, äußerte Meyn, daß in keinem Staat der Welt die Polizei überall sein könne; solche Straftaten gebe es überall. Es gebe nur zwei wirklich wirksame Maßnahmen. Derartige Straftaten müssen nach möglichst rascher Aufklärung mit der gebotenen Härte bestraft werden. "Solche Täter verstehen nur diese Sprache." Langfristig gesehen aber müsse in der Gesellschaftspolitik entschieden mehr auf Maßnahmen zum Aggressionsabbau gedrängt werden. Dazu gehöre ein größeres Angebot an sinnvoller Betätigung für Jugendliche. Solange es aber z.B. nicht genügend Sportstätten oder Jugendbegegnungsstätten gebe, in denen den Jugendlichen Angebote gemacht werden können, versäume die Politik das ihr Mögliche. Die Wissenschaft auch an der Universität Jena habe genügend Vorarbeiten geleistet. An Handlungsalternativen fehle es nicht.
In einem Telefongespräch mit dem Rektor der Universität äußerte der chinesische Gastprofessor, der seine Arbeit bereits wieder aufgenommen hat, daß er sich trotz dieses Vorfalls in Jena und ganz besonderes an der Universität sehr wohl fühle.
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