idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/25/2002 10:53

4. Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie geht an Olaf Jöris

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    4. Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie geht an Olaf Jöris

    Am 31.01.2002 wird auf Schloß Hohentübingen zum vierten Mal der Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie verliehen. Diesjähriger Preisträger ist Dr. Olaf Jöris vom Forschungsbereich Altsteinzeit des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz mit Sitz in Neuwied. Der Preis, der von der Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie des Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen ausgelobt und erstmals von der Firma ratiopharm gestiftet wird, ist mit 5000 Euro dotiert und damit die höchste jährlich vergebene Auszeichnung für Nachwuchsarchäologen.

    Zur Preisverleihung am

    Donnerstag, 31.01.2002, um 11.15 Uhr im Hörsaal der Klassischen Archäologie auf Schloß Höhentübingen mit dem Vortrag des Preisträgers "Die aus der Kälte kamen - Von der Kultur später Neandertaler in Mitteleuropa"

    sind Öffentlichkeit und Medien herzlich eingeladen.

    Jöris, geboren 1969, erhält die Auszeichnung für seine Dissertation an der Universität Köln mit dem Titel "Der spätmittelpaläolithische Fundplatz Buhlen (Grabungen 1966-69). Stratigraphie, Steinartefakte und Fauna des Oberen Fundplatzes" sowie für eine Reihe hochwertiger Aufsätze zu Themen aus der älteren Urgeschichte und Quartärökologie.

    In seiner Arbeit befasst sich Jöris mit den in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts am so genannten Oberen Fundplatz in Buhlen in Nordhessen ausgegrabenen archäologischen Funden aus der Zeit des späten Neandertalers vor etwa 60-90.000 Jahren. Im Zentrum stehen die Funde der so genannten Keilmessergruppe. Jöris gelang es, durch Zusammenfügen der Werkzeuge mit ihren Herstellungsabfällen die "Lebensgeschichte" solcher Stücke zu rekonstruieren. Er konnte dabei zeigen, dass die Keilmesser ihre Form im Laufe der Verwendungsdauer teilweise erheblich verändern. Damit revidierte er die seit den 60er Jahren bestehenden chronologischen Gliederungsschemata, die sich an der unterschiedlichen Form der Keilmesser orientieren.

    Den technologischen Aspekten schließt Jöris Analysen der Tierknochen aus den Fundschichten an, bei denen es sich zum Teil um Reste der Jagdbeute handelt. Änderungen in der Zusammensetzung der Tierarten in den verschiedenen Schichten lassen eine Entwicklung des Klimas von gemäßigteren hin zu kalten Bedingungen erkennen. Die intensiven Nutzungsspuren an den Knochen und das Vorherrschen bestimmter Körperteile sowie die Topographie des Platzes deuten darauf hin, dass es sich um einen mittel- bis längerfristig besiedelten "Wohnplatz" handeln könnte. Saisonale Indikatoren bei den Faunenresten machen eine Besiedlung des Platzes im Winterhalbjahr wahrscheinlich.

    Dr. Olaf Jöris wird seine Arbeit in einem Pressegespäch vorstellen, zu dem ich Sie für

    Donnerstag, 31.01.2002 um 10.00 Uhr in das Dienstzimmer von Prof. Nicholas Conrad, Institut für Ur- und Frühgeschichte (Ältere Abteilung, 1.Stock),

    auf Schloß Hohentübingen herzlich einlade.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Seifert


    Images

    Criteria of this press release:
    Geosciences, History / archaeology
    transregional, national
    Personnel announcements, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).