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Wissenschaft
Die Jacobs University verleiht anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums ihre erste Ehrendoktorwürde an den Astrophysiker Reimar Lüst für sein herausragendes Lebenswerk in der Weltraumforschung und als Wissenschaftsmanager. Die Auszeichnung würdigt außerdem Lüsts zentrale Rolle bei Planung und Entwicklung der Jacobs University, die 2001 unter dem Namen „International University Bremen“ eröffnet wurde. Als Vorsitzender der Planungskommission und des Gründungsaufsichtsrates hatte Lüst das Profil von Deutschlands erster internationaler Privatuniversität nach anglo-amerikanischem Vorbild entscheidend mitgeprägt.
Die Ehrendoktorwürde wird am 17. September 2011 im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Jacobs University verliehen.
„Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Reimar Lüst verneigt sich die Jacobs University vor einer herausragenden Wissenschaftspersönlichkeit unserer Zeit: Wenige Menschen haben die deutsche Forschungslandschaft der letzten fünfzig Jahre so stark geprägt wie er. Sein Wirken an der Spitze zahlreicher einflussreicher Forschungsorganisationen war bestimmt von Klarheit und Weitsicht, kompromissloser Beharrlichkeit und klugem politischen Handeln“, begründet Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University, die Ehrung.
„Lüsts visionäre Kraft war es auch, die im Angesicht der Globalisierung den Grundstein für ein ambitioniertes und europaweit einmaliges Universitätskonzept legte, das Exzellenz in Forschung und Lehre mit der zentralen Aufgabe verbindet, junge Menschen aus aller Welt zu verantwortungsbewussten Weltbürgern und Führungspersönlichkeiten auszubilden. Seine überragende Erfahrung und Überzeugungskraft als Wissenschaftler und Manager waren maßgeblich mitverantwortlich für den Erfolg bei Planung und Aufbau der Jacobs University. Mit der Verleihung unserer ersten Ehrendoktorwürde verneigen wir uns daher auch vor Reimar Lüst als dem „Spiritus Rector“ dieser einzigartigen Universität,“ so Treusch weiter.
Reimar Lüst (* 1923) kann auf eine eindrucksvolle wissenschaftliche Karriere zurückblicken. Er studierte Physik, promovierte 1951 bei Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker am Göttinger Max- Planck- Institut und habilitierte 1960 in Theoretischer Physik an der Universität München. Nach mehreren Forschungs- und Lehraufenthalten an verschiedenen renommierten Universitäten in den USA wurde er 1963 Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München, das er bis 1972 leitete. In dieser Zeit war er auch maßgeblich am Aufbau der europäischen Weltraumorganisation ESRO beteiligt, deren wissenschaftlicher Direktor (1962 – 1964) und Vizepräsident (1968 – 1970) er war. Von 1965 bis 1972 war er außerdem Mitglied des Wissenschaftsrats, den er ab 1969 als dessen Vorsitzender lenkte.
1972 übernahm Reimar Lüst die Präsidentschaft der Max-Planck-Gesellschaft für 12 Jahre bis 1984. Die folgenden fünf Jahre zeichnete er als Generaldirektor für die European Space Agency (ESA) verantwortlich. Anschließend, von 1989 bis 1999, führte er die Alexander von Humboldt-Stiftung als Präsident. In die Planungskommission der „International University Bremen“ wurde Reimar Lüst 1998 berufen; den Aufsichtsrat der neu gegründeten Universität leitete er als Vorsitzender von Februar 1999 bis Dezember 2004. Bis heute ist Reimar Lüst Ehrenvorsitzender des „Board of Governors“ der Jacobs University.
Von Anfang an unterstützte Reimar Lüst die Idee einer internationalen Privatuniversität in Bremen, die erstmals das Profil einer anglo-amerikanischen Campus-Universität mit dem einer deutschen Forschungsuniversität in klassischer Humboldtscher Tradition verbindet. Drei seiner Grundsatzüberlegungen bestimmen bis heute das unverwechselbare Profil der Jacobs University:
1. Als einzige Privatuniversität Deutschlands vereint sie ein breites Spektrum der Natur-, Geistes-, Sozial- und Ingenieurswissenschaften zu einem modernen transdisziplinären Ansatz in Lehre und Forschung.
2. Der Exzellenzanspruch der Universität gilt dabei nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für ihre Studierenden. Sie werden in einem sogenannten „need-blind“-Verfahren hochselektiv nach akademischer Begabung und persönlichem Potential aus einem großen internationalen Bewerberfeld ausgewählt. Nur ca.
30 % der Studierenden stammen aus Deutschland.
3. Studiengebühren tragen dazu bei, einen exzellenten Standard in der Ausstattung und in der Betreuung zu gewährleisten; Darlehen und Stipendien stellen jedoch sicher, dass jeder Bewerber, der auf Grund seiner Qualifikation akzeptiert wurde, seinen Studienplatz antreten kann.
Reimar Lüst war und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften und anderer Einrichtungen. In seiner langen und verdienstreichen Laufbahn wurde er vielfach mit nationalen und internationalen Ehrungen bedacht, darunter mehrere Ehrendoktorwürden und Ehrenprofessuren sowie das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik. Wegen seiner Verdienste um den Luft- und Raumfahrtstandort Bremen und die Gründung der damaligen International University Bremen ernannte ihn die Hansestadt 2001 zum Ehrenbürger.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Peter Wiegand | Director Corporate Communications
Jacobs University Bremen gGmbH
Campus Ring 1 | 28759 Bremen
Tel: +49 (0)421 200 4450 | Mobil: 0175 - 58 61 116
p.wiegand@jacobs-university.de
http://www.jacobs-university.de
Erster Ehrendoktor und „Spiritus Rector“ der Jacobs University: Als Vorsitzender der Planungskommiss ...
Source: Foto: Jacobs University
Der Bremer Ehrenbürger Reimar Lüst im Gespräch mit Henning Scherf (r.) und seinem Biographen Paul No ...
Source: Foto: Jacobs University
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