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Wissenschaft
Nr. 050 / 03. Juni 1997 / sho
7. Internationales Fischer Symposium ,Scales in Electrochemistry - from Ångstrøms to Meters"
16. bis 19. Juni 1997 an der Universitaet Karlsruhe
Das 7. Internationale Fischer Symposium an der Universitaet Karlsruhe hat das Thema ,Scales in Electrochemistry - from Ångstrøms to Meters", das in ueber 30 Plenarvortraegen und 70 Postern von Autoren aus mehr als 20 Laendern behandelt wird. Die Vortraege werden unter anderem die Mikro- und Nanostrukturierung von Oberflaechen und Grenzflaechen, kleine Cluster und Phasenbildungsphaenomene, Mikroelektroden und Sensoren, duenne Schichten und Beschichtungen, Elektrokatalyse und Brennstoffzellen sowie Methoden des Korrosionsschutzes diskutieren. Ausserdem wird im Rahmen der Veranstaltung die 4. Hellmuth-Fischer- Gedaechtnismedaille an Dr. Philipp Allongue, Centre Nationale de la Recherche Scientifique (CNRS), Paris, vergeben.
Das internationale Fischer Symposium wird seit 1979 alle drei Jahre zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. h.c. Hellmuth Fischer (1902 - 1976), einen international renommierten Industrieforscher, Wissenschaftler und Hochschullehrer, durchgefuehrt. Hellmuth Fischer war Professor an der Universitaet Karlsruhe und Direktor der elektrochemischen Abteilung am Institut fuer Physikalische Chemie von 1950 bis 1970. Das Fischer Symposium geniesst weltweit hohes Ansehen: Spitzenfachleute aus aller Welt, darunter Nobelpreistraeger, halten bei dieser Veranstaltung Plenarvortraege. Daneben findet eine offene Posterschau statt. Seit Anfang an ist Prof. Dr. Wolfgang J. Lorenz, Institut fuer Physikalische Chemie und Elektrochemie an der Universitaet Karlsruhe, Organisator der Tagung.
Die Fischer-Symposia der Jahre 1988, 1991 und 1994 widmeten sich wie das bevorstehende dem Thema ,Nanotechnologie". Man geht allgemein davon aus, dass die Nanotechnologie in vielen Bereichen zur Schluesselindustrie des 21. Jahrhunderts avancieren und damit die seit der industriellen Revolution dominierende Mikrometertechnologie abloesen wird. Die Universitaet Karlsruhe sieht reale Moeglichkeiten, unter Einbeziehung der Fakultaeten Physik, Chemie, Maschinenbau, Chemieingenieurwesen und Elektrotechnik an dieser fuer Deutschland und Europa so wichtigen Entwicklung entscheidenden Anteil zu nehmen.
In den vergangenen 15 Jahren wurde durch die Entwicklung der verschiedenen Rastersondentechniken (Rastertunnelmikroskopie, Atomkraftmikroskopie u.a., Nobelpreis fuer Physik an H. Rohrer und G. Binnig, 1986) ein neues Fenster fuer Grenzflaechenuntersuchungen im atomaren Bereich (1 Nanometer = 10-9 m = 10 Ångstrøms >> 10 Atomdurchmesser) aufgestossen. Dieser analytische Aspekt der Nanowissenschaften fuehrte zu einem fundamentalen Verstaendnis der Eigenschaften von fest/gasfoermig und fest/fluessig Grenzflaechen, die in folgenden Bereichen eine wesentliche Rolle spielen: Festkoerperphysik, Grenzflaechenchemie, Elektrochemie, Supramolekulare Chemie, Materialwissenschaften, Elektronik, Sensorik, Katalyse, Energieverfahrenstechnik, Biotechnologie, Medizin und Umweltforschung.
Aber nicht nur der ,analytische" Aspekt ist fuer die Nanotechnologie bedeutsam, sondern in wachsendem Ausmass auch der ,praeparative" Aspekt. Dieser dient zur gezielten Herstellung von ,Nano-Objekten" mit Hilfe von Sonden der verschiedenen Rastersondentechniken als Werkzeuge mit atomarer Aufloesung. Dadurch gelingt es, Festkoerperoberflaechen im Nanometerbereich definiert zu strukturieren und zu modifizieren, Oberflaechenreaktionen zu lenken und in Membran-, Zell- und Genforschung sowie in der Medizin neue elementare Wege zu gehen.
So wird es mit Hilfe definierter Oberflaechenstrukturierungen von Halbleitern im Nanometerbereich moeglich werden, Datenspeicher mit einer millionenfach hoeheren Speicherdichte als die derzeit in Japan, den USA und in der Bundesrepublik Deutschland in Entwicklung befindlichen 256 MBite Chips herzustellen. Weitere Beispiele sind voellig neu zu entwickelende elektronische Bauteile fuer eine Quanten- Elektronik bei Zimmertemperatur. In der Medizin wird es vorstellbar werden, eine direkte medikamentoese Behandlung vor Ort und nicht mehr integral im Koerper durchzufuehren.
Waehrend im analytischen Bereich der Nanotechnologie in den vergangenen zehn Jahren bereits grosse wissenschaftliche Fortschritte zu verzeichnen waren, ist die Forschung auf dem Gebiet der praeparativen Nanotechnologie erst seit etwa 1990 angelaufen und befindet sich derzeit in den USA, Japan und der Schweiz, in Anfaengen auch in der Bundesrepublik Deutschland, in grossem Aufschwung.
Das 7. Fischer Symposium wird sowohl den analytischen als auch den praeparativen Aspekt der elektrochemischen Nanotechnologie behandeln.
Ein ausfuehrliches Programm des 7. Fischer Symposiums ist bei der Abteilung Presse- und Oeffentlichkeitsarbeit erhaeltlich.
Zur Eroeffnungsveranstaltung am Montag, 16. Juni 1997, 8.30 Uhr, Rudolf-Criegee-Hoersaal, Chemieflachbau, Geb.-Nr. 30.41, werden Gaeste aus Bundes- und Landespolitik erwartet!
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
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German
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