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Wissenschaft
Lähmende Kälte, unangenehme Sturmtage und frühlingshafte Temperaturen - der diesjährige Januar erwies seinem Namensgeber, dem römischen Gott Janus dem Zweigesichtigen alle Ehre!
Der Monat begann mit anhaltender Kälte. Bis zum 18. wurden 16 Frosttage (Tagesminimum kleiner Null) gezählt, wobei an sechs Tagen die Lufttemperatur sogar gänzlich unter Null blieb (Eistage). Am 4. Januar 8.20 Uhr wurde an der Klimamessstation der FH Jena die tiefste Lufttemperatur seit Beginn der Messungen (Juli 1999) registriert: -15,8 °C. Gleichzeitig sank die Taupunkttemperatur, ein von der Temperatur unabhängiges Maß für die Luftfeuchte,
auf -17 °C.
In der zweiten Monatshälfte wurde es dann deutlich wärmer. Nach dem 18. war an winterliche Minusgrade nicht mehr zu denken. Auch die Nächte blieben frostfrei. Am 28. stieg das Thermometer bis auf +15,0 °C, eine Temperatur, die für Januar und Jena viel spektakulärer ist, als das viel beachtete Minimum! Im Vergleichszeitraum 1961-90 wurden in der Klimastation Schillergäßchen (Jena, 155 m ü. NN) am 27. Januar 1983 "nur" 14,0 °C als absolutes Maximum gemessen, während die niedrigste Lufttemperatur im gleichen Zeitraum am 14. Januar 1987 bei -23,5 °C lag.
Die Auswertung der Daten der Messstation an der Carl-Zeiss-Promenade ergab für den gesamten Monat eine mittlere Lufttemperatur von 1,7 °C, wobei die erste Monatshälfte fast 11 Grad kälter war als die zweite.
Die Mittelwerte der Vorjahre liegen mit 1,6 °C (2000) und 1,5 °C (2001) nur geringfügig darunter. Allerdings nahmen sich die Extrema bescheidener aus: -12,3 °C am 25.1.00 und +12,5 °C am 6.1.01.
Im langjährigen Mittel (Schillergäßchen, 1961-90) betrug die Lufttemperatur für Januar allerdings 0,4 °C. Aus der Differenz von +1,3 Grad kann man jedoch nicht sofort die globale Erwärmung ableiten! So war der Dezember z.B. 1,2 Grad kälter als das langjährige Mittel. Für das gesamte Jahr 2001 betrug die Abweichung +0,8 Grad. Am größten war sie im Oktober mit +3,5 Grad.
Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) gibt für Deutschland im letzten Jahrhundert einen Anstieg der Lufttemperatur von +0,9 Grad (global +0,6 Grad) an (1). Mit Erklärungen und Prognosen hält man sich aber wegen der Komplexität der Einflussfaktoren bedeckt.
Aktuelle Klimadaten finden Interessenten rund um die Uhr unter
http://wetter.mb.fh-jena.de/station. Für Rückfragen steht Dipl.-Physiker Bernhard Kühn zur Verfügung: Telefon 0 36 41 / 205 309 oder klima@fh-jena.de.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Research results
German
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