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Wissenschaft
Die Ruhestands-Laufbahn des Ingenieurs Helmut Schubert:
Sozialwissenschaftliches Studium, Magisterarbeit, jetzt Dr. phil.
Im Alter von 81 Jahren hat der Wuppertaler Helmut Schubert jetzt an der Bergischen Universität zum Dr. phil. promoviert. Bei dem Arbeits- und Berufspsychologen Professor Dr. Rainer Wieland fertigte er eine Dissertation mit dem Thema "Humane Arbeit? Die Forschungsprogramme in gesellschaftspolitischer Gesamtschau mit Entwurf eines Folgeprogramms". Helmut Schubert studierte an der Staatlichen Ingenieurschule Wuppertal, einer der Vorläufereinrichtungen der Universität, Maschinenbau und machte 1941 seinen Abschluß. Nach dem Krieg war er leitender Ingenieur in mehreren Unternehmen. 1961 gründete er sein eigenes Technisches Büro mit dem Schwerpunkt Mess- und Steuertechnik für industrielle Aufgabenlösungen. Ende der 80er Jahre entschloss sich der Ruheständler zu einem Studium der Sozialwissenschaften an der FernUniversität Hagen mit dem Interessenschwerpunkt Arbeitswissenschaft, das er 1996 mit einer Magisterarbeit abschloss. Dann folgte die Krönung, die Doktorarbeit in Wuppertal. Helmut Schubert ist verheiratet, hat zwei Kinder und ein Enkelkind. Seine Hobbys: Musik und seit früher Jugend der Reitsport.
Seine beruflichen Tätigkeiten hatten Helmut Schubert vielschichtige Einblicke in Erleben und Verhalten der abhängig arbeitenden Menschen in Produktionsbetrieben vermittelt. Aus diesen Eindrücken entwickelte neben dem Tagesgeschäft immer stärker das Interesse an den vorgefundenen Arbeitsbedingungen: "Ich begann, über Sinn und Wert menschlicher Arbeit nachzudenken." So suchte er nach vertieften, wissenschaftsorientierten Erkenntnissen über Regularien und Funktionen der Arbeitswelt. In seiner Dissertation wird unter Bezug auf eine vorangestellte Gesamtschau bisheriger Forschungen ein Vorschlag für die Weiterführung einer humanakzentuierten Forschung zur Gestaltung der Bedingungen lebendiger Arbeit entfaltet.
Für den Bereich Diagnostik verfasste Schubert bereits zwei Fachbücher: Im TÜV-Verlag, Köln, erschienen 1989 sein Lehrbuch "Sensorik in der medizinischen Diagnostik" sowie ein Nachschlagewerk über diagnostische Geräte. Hinzu kommen zahlreiche Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift "medizintechnik" (ebenfalls TÜV-Verlag), die er als Redaktionsmitglied bis heute betreut.
Doktorvater Prof. Dr. Wieland über die Arbeit von Helmut Schubert: Fortschreitender Wertewandel in den Industriegesellschaften findet auch in der Arbeitswelt statt. Anstelle früherer Wünsche und Fragen nach Versorgung und Sicherheit treten postmaterielle Interessen wie z.B. Sozialstatus, Solidarität, Selbstverwirklichung. Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung werden zunehmend human gestaltete Arbeitsbedingungen wichtig. Der Autor stellt ein praxisrelevantes theoretisches Konzept vor, um die Diskussion zur Humanisierung des Arbeitslebens neu zu beleben.
Der messbare Nutzen persönlichkeitsfördernder Wertschöpfungen für Produktivität und Unternehmenskultur ist erwiesen. Dazu hat die Dr. Schubert ein humanakzentuiertes Forschungsprogramm entworfen, das auch die Bilanzierbarkeit und gesellschaftliche Verwertung der Ergebnisse ermöglicht.
Eine Gesamtschau bisheriger und aktueller Forschungsaktivitäten beschreibt u.a. Entstehungsgeschichte, Forschungsziele der Programmfolge wie auch Rolle und Funktion der Akteure des Gesamtgeschehens. Deutlich gemacht wird, wie die verschiedenen (auch partei-) politischen Konstellationen Titel und Inhalte der Forschungsprogramme bis heute beeinflussen. Anfängliche Humanakzentuierung wurde verdrängt. Interessengebundene Trends sollten heute unterbrochen werden und die Forschungen sich wieder betont auf die "Ressource Mensch" richten.
(Kontakt zu Dr. Helmut Schubert ggf. über die Universitätspressestelle)
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies
regional
Personnel announcements, Studies and teaching
German
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