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Jenaer Projekt wird auf der BioTechnica praesentiert: Pilze sollen Chloraromaten ,fressen"
Jena (17.10.97). Mit Pilzen und Enzymen wollen Jenaer Mikrobiologen und Chemiker Umweltgiften zu Leibe ruecken. Wenn ihr Projekt ,Einsatz extrazellulaerer mikrobieller Enzyme und deren Produzenten zur Boden- und Wasserdekontamination" erfolgreich abgeschlossen ist, koennen Pflanzen- und Holzschutzmittelrueckstaende - z. B. Chlorphenole - relativ einfach aus dem Erdreich und aus Gewaessern entfernt werden. Das Projekt, das Dr. Dietmar Schlosser vom Institut fuer Mikrobiologie der Friedrich-Schiller-Universitaet leitet, praesentiert sich in der kommenden Woche (21.-23. 10.) auf der Frankfurter Fachmesse BioTechnica.
,Hoeherhlorierte Aromaten sind besonders problematisch, weil sie von der Natur allein nur schwer abgebaut werden koennen und fuer lange Zeit Boeden, Gewaesser und sogar das Grundwasser verunreinigen", erlaeutert Schlosser das Problem. Mit seinem Projekt faehrt er quasi doppelgleisig: Fuer die Bodensanierung werden besondere Pilze (Basidiomyceten) eingesetzt, verunreinigte Waesser werden nach der Behandlung mit Pilzenzymen (Laccasen und Mangan-Peroxidasen) zudem mit UV-Licht bestrahlt. Auf diese Weise lassen sich die komplexen Chlorverbindungen ,knacken", und die Molekuelketten werden zu Wasser und Kohlendioxid ,veratmet". Da dieser Prozess nicht zu 100 Prozent vollstaendig ablaeuft, ist derzeit noch ungeklaert, was mit den Rueckstaenden geschieht.
Das Thueringer Ministerium fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur Projekt foerdert die auf drei Jahre angelegte Forschung an der Friedrich-Schiller-Universitaet mit rund 500.000 Mark. Im November faellt eine Entscheidung ueber das dritte Projektjahr.
Ansprechpartner: Dr. Dietmar Schlosser, Tel.: 03641/949333
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
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