idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/18/2002 11:31

Informatiker der TU Dresden entwickeln Ideengenerator für Designer

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    CeBIT Hannover (13. bis 20. März 2002), Halle 11, Stand D 27

    "Signa in Silico" auf der CeBIT vorgestellt

    Keine Idee für das Lampendesign? Oder den Bucheinband? Die Alternative zum stundenlangen Brüten über Entwürfen und überquellenden Papierkörben heißt "Signa in silico": Was sich mit "Zeichen im Stein" übersetzen lässt oder etwas freier mit "Computergraphik". Denn Silico bezeichnet ebenso den Stein wie das Silizium und damit den Stoff, aus dem die Computergehirne sind.

    Die am Institut für Theoretische Informatik der TU Dresden entwickelte Software liefert pro Stunde tausend Entwürfe. Von filigranen Strukturen, die an Libellenflügel erinnern, über abstrakte, geheimnisvolle Zeichen bis zu wuchtigen technischen Formen.
    Herzstück der Designsoftware ist ein Algorithmensystem, das aus einer willkürlichen Zahlenfolge die Bilder entwickelt. "Wir haben uns dabei von der Biologie inspirieren lassen", erläutert Professor Erwin P. Stoschek vom Institut für Theoretische Informatik, "so wie die Natur aus den vier DNA-Basen A, T, C und G über die Genexpression Lebewesen vom Pantoffeltierchen bis zum Menschen schafft, so erzeugt unser Algorithmensystem aus ein paar Zahlen unendlich viele Bilder."
    Ein vorgeschaltetes Programm verwandelt beispielsweise ein Geburtsdatum in eine unendlich lange Ziffernkette. Ebenso kann der Nutzer selbst Zahlen eintippen, wie es ihm in den Sinn kommt. Zwei weitere einstellbare Parameter -Skalierung und Kopplung- entscheiden dann, wie groß die entwickelten Figuren werden und welche Form sie annehmen. Wie in der Natur genügen schon winzige Änderungen bei einem der Parameter, um völlig neue Gebilde zu kreieren.
    Die Bandbreite der Entwürfe umfasst dabei zwei- und quasidreidimensionale Objekte mit äußerst filigranem aber auch monumentalem Charakter.
    "Viele der symmetrischen oder beinahe symmetrischen Muster erinnern an klassische Symbole und Ornamente aller Kulturkreise oder an Naturformen", freut sich Professor Stoschek. Besonders stolz ist er aber auf die "Paul-Klee-Maschine". Eine abstraktes Gebilde ganz im Stile des Meisters. Ein von der Software "gemalter" Davidsstern hängt übrigens in der neuen Dresdener Synagoge.

    "Signa in Silico" könnte künftig Textil- und Tapetendesigner inspirieren, könnte Ideen für künstliche Welten in Computer- und SF-Spielen liefern. Eine Dresdner Schmuckdesignerin lässt sich bereits von "Signa in Silico" inspirieren. Auch für Naturwissenschaftler und Techniker könnte die Software manche Anregung liefern. Vor kurzem entdeckte Professor Stoschek in der Wissenschaftszeitschrift "Science" das Photo einer "Nanoschote". Ein winziges Röhrchen gefüllt mit kugelförmigen Kohlenstoffmolekülen. Ein Deja-vu-Erlebnis: Wenige Tage vorher hatte "Signa in silico" ein ganz ähnliches Gebilde auf seinen Monitor gezeichnet.
    "Mit unserer Software schlagen wir eine Brücke zwischen Ästhetik, Naturwissenschaften und Technik", so Professor Stoschek.

    Hinweis für die Presse: verschiedene Computergraphiken sind abrufbar unter
    http://wwwtcs.inf.tu-dresden.de/DresdenAlgorithmicsChannel

    Literatur: E. P. Stoschek, D. Schönfeld. Computergraphik im Spannungsfeld zwischen Algorithmus und Phantasie - Signa in silico. Verlag Harri Deutsch, Thun und Frankfurt am Main, 2000. ISBN 3-8171-1640-3

    Weitere Informationen: TU Dresden, Fakultät für Informatik, Institut für Theoretische Informatik, Prof. Dr. Erwin P. Stoschek Tel. (03 51) 4 63-3 82 37, Dr. Dagmar Schönfeld, Tel. (03 51) 4 63-3 84 29, Fax (03 51) 4 63-3 82 55
    E-Mail: stoschek@tcs.inf.tu-dresden.de, Schoen@tcs.inf.tu-dresden.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Information technology
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).