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Mit Beginn diesen Monats hat eine weitere Einrichtung des Mannheimer Universitätsklinikums einen neuen Leiter bekommen: An der Spitze der Neuroradiologischen Abteilung steht nun Professor Dr. med. Christoph Groden, der zugleich auf die C 3-Professur für Neuroradiologie an der Fakultät für Klinische Medizin berufen wurde.
Damit ist jetzt in drei bedeutsamen, am Klinikum vertretenen Bereichen der Radiologie ein Generationswechsel vollzogen worden: Bekanntlich hat im November 2000 Professor Dr. med. Christoph Düber als Nachfolger von Professor Dr. med. Max Georgi das Institut für Klinische Radiologie übernommen, zu dem auch die Strahlentherapie und die Neuroradiologie gehören. Im Juli 2001 wurde Professor Dr. med. Frederik Wenz zum Leiter der Sektion Strahlentherapie ernannt. Professor Dr. Groden (42), der jetzt die Geschicke der Neuroradiologie am Mannheimer Klinikum bestimmt, arbeitete zuletzt als Oberarzt am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg.
Die Neuroradiologie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS), also des Gehirns und des Rückenmarks, sowie des unmittelbar benachbarten Gewebes. Mit ihren bildgebenden Untersuchungstechniken unterstützt sie als Teilgebiet der Radiologie medizinische Nachbarfächer wie die Neurologie und die Neurochirurgie. Die Wurzeln der Neuroradiologie reichen bis in die 20-er Jahre zurück, wesentlich erweitert wurde die Aussagekraft ihrer Methoden durch moderne Röntgentechnik wie die Computer-Tomographie (CT) und die Magnetresonanz-Tomographie (MR).
Zunehmend werden bei einer Reihe von Untersuchungen gleichzeitig therapeutische Verfahren eingesetzt, die unter dem Begriff interventionelle, also mit einem Eingriff verbundene Neuroradiologie zusammengefasst werden. Professor Dr. Groden sieht seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt in eben dieser interventionellen Neuroradiologie: Zu seinen Spezialgebieten gehört beispielsweise ein medizinischer Eingriff, bei dem gefährliche Ausstülpungen von Blutgefäßen im Gehirn (so genannte Hirnbasis-Aneurysmen) mit Hilfe einer kleinen Platin-Spirale verschlossen werden. Damit wird eine Gehirnblutung, zu der es bei einem Riss in diesem Aneurysma käme, verhindert. Die Platin-Spirale wird dabei nicht mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs am Schädel eingebracht, sondern endovaskulär: Das heißt, sie wird durch die Blutbahn bis zu der Ausstülpung vorgeschoben und dann dort verankert. Neben dem Verschluss von Gefäßen ist mit dieser Methode auch die Beseitigung von Gefäßverengungen in den hirnversorgenden Blutgefäßen möglich, ohne dass dazu am Hals beziehungsweise am Kopf ein direkter operativer Eingriff notwendig ist. In diesen minimal-invasiven Techniken sieht Professor Dr. Groden für seine Fachrichtung ein großes Entwicklungspotential, dem sein besonderes wissenschaftliches Interesse gilt.
Der neue Leiter der Neuroradiologischen Abteilung hat ursprünglich eine handwerkliche Ausbildung: Nach der Mittleren Reife erlernte er den Beruf des Fernmeldemechanikers. Auf dem Zweiten Bildungsweg erwarb er das Abitur, um dann als Stipendiat des Begabtenförderungswerks der Hanns-Seidel-Stiftung von 1980 bis 1987 in Regensburg und München Medizin zu studieren. Von 1988 bis 1991 arbeitete Professor Dr. Groden als Assistenzarzt in der radiologischen Diagnostik des Klinikums Landshut. Von 1991 bis 1992 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Neurochirurgie im Münchner Klinikum Rechts der Isar, im Juli 1992 wechselte er in die Neuroradiologie des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf. 1993 folgte die Facharztanerkennung, 1999 die Ernennung zum Oberarzt. In Hamburg richtete er drei mal den Kongress "Neuroradiologie aktuell" aus, außerdem ist er Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen.
Die Neuroradiologische Abteilung in Mannheim wurde bis zum 31. Mai 1999 von Professor Dr. med. Klaus Tornow geleitet. In der Folgezeit bis zur Übertragung der Leitung an Professor Dr. Groden wurde die Abteilung kommissarisch vom Institut für Klinische Radiologie betreut.
Professor Dr. Groden wurde am 26. 6. 1959 in Mallersdorf / Niederbayern geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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