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10/21/2011 15:32

Ein ägyptischer Tempel in Würzburg

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Pyramiden, Sarkophage, Mumien: In Ausstellungen über Ägypten geht es meistens um diese Themen. Erstmals in Deutschland befasst sich nun eine Ausstellung mit den riesigen Tempelanlagen des Landes am Nil – im Martin-von-Wagner-Museum der Universität in der Würzburger Residenz.

    „KultOrte: Mythen, Wissenschaft und Alltag in den Tempeln Ägyptens.“ So heißt die Ausstellung, und sie verfolgt ein klares Ziel: Sie will die Besucher wegführen von Mumien, Pyramiden und anderen gängigen Ägypten-Bildern – und stattdessen zeigen, womit sich die moderne Ägyptologie wirklich befasst. Nämlich mit Fragen wie: Was ist in den Tempeln abgelaufen? Was haben die Hieroglyphen und Bilder zu bedeuten, mit denen die Wände der Tempel so reichlich bedeckt sind?

    Privatdozent Martin Stadler vom Lehrstuhl für Ägyptologie der Universität Würzburg hat die Ausstellung mit seinem Kollegen Daniel von Recklinghausen von der Universität Tübingen konzipiert. Bei der Gestaltung wirkte ein Team vom Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein in Krefeld mit: Professorin Susanne Specht und Diplom-Designer Didier Gehlen, außerdem die Studierenden Sonja Friedrich, Michel Holzky und Joshua Paulussen.

    Durch fünf Tore in den Tempel

    Die Designer der Ausstellung haben das Raumkonzept eines altägyptischen Tempels modern interpretiert. Der Besucher durchschreitet – wie seinerzeit der Priester, der täglich den Kult im Tempel ausführte – zuerst fünf Tore. Diese Eingangssituation ist mit weißen Stoffbahnen nachgestellt, auf denen der Besucher erste Informationen über den Tempelkult bekommt. Hier musste der Priester unter anderem Sprüche rezitieren und sich reinigen. Erst dann durfte er zum Allerheiligsten weitergehen, also zum Kultbild des Gottes, dem der Tempel geweiht war.

    Der zweite Raum vermittelt eine Ahnung davon, wie gewaltig die Säulenhalle eines Tempels sein konnte: Zwei Säulenteile, völlig mit Hieroglyphen bedeckt und teils mit Videoprojektionen bespielt, sind hier in Originalgröße nachgebildet. Mit wenigen Exponaten angedeutet ist die so genannte Prozessionsstraße, die zum Kultbild führt.

    Figur eines Falken als herausragendes Exponat

    Am Kultbild des Gottes – im Fall der Würzburger Ausstellung die Figur eines Falken – verrichtete der Priester die Kulthandlungen. Unter anderem wusch er das Kultbild, bekleidete es und brachte ihm Opfergaben. „Der Falke ist das herausragende Stück unserer Ausstellung“, so Martin Stadler. Denn weltweit seien insgesamt nur eine Handvoll Kultbilder aus altägyptischen Tempeln erhalten.

    100 Exponate auf 240 Quadratmetern

    Rund um den Tempel im Kleinformat können die Besucher Exponate betrachten, die mit dem Kult in Verbindung stehen. Einen vergoldeten Kultlöffel etwa, der vermutlich zum Verbrennen von Weihrauchkügelchen benutzt wurde. Oder ein Sistrum, ein Rasselinstrument zur musikalischen Gestaltung des Kultes.

    Insgesamt zeigt die Ausstellung „KultOrte“ auf 240 Quadratmetern rund 100 Exponate aus Tübingen, Stuttgart, New York und natürlich aus der Würzburger ägyptischen Sammlung.

    Öffnungszeiten, Eintritt, Rahmenprogramm

    „KultOrte – Mythen, Wissenschaft und Alltag in den Tempeln Ägyptens“
    20. Oktober 2011 bis 11. Februar 2012, Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg, Residenzplatz 2A. Dienstag bis Samstag von 13:30 bis 17 Uhr, Sonntag von 10 bis 13:30 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

    Wenn die Ausstellung in Würzburg beendet ist, wandert sie weiter an die Universität Tübingen.

    Zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und Führungen. Die einzelnen Termine sind auf der KultOrte-Homepage einsehbar:
    http://www.aegyptologie.uni-wuerzburg.de/tempel/

    Führungen für Gruppen und Schulklassen sind nach Vereinbarung möglich, Anmeldung unter T (0931) 31-82866 oder per Email an A.Carbone@uni-wuerzburg.de

    Sponsoren der Ausstellung

    Martin Stadler hat für die Ausstellung zahlreiche Sponsoren gewonnen. Die Unterfränkische Kulturstiftung und die Stiftung der Sparkasse Mainfranken steuern jeweils rund 10.000 Euro bei. Weitere Fördermittel kommen vom Universitätsbund, dem Klett-Verlag, dem Ägyptologie Forum Würzburg e.V. sowie vom Krick-Verlag, der Vogel Business Media und der Vogel-Stiftung Dr. Eckernkamp.

    Hinweis für Journalisten / Redaktionen:

    Weitere Fotos von Exponaten erhalten Sie auf Anfrage bei der Pressestelle der Universität Würzburg, T (0931) 31-82750 oder 31-82172,
    presse@zv.uni-wuerzburg.de


    Images

    Fein gearbeitetes Kultbild eines Falken: Es stand im Allerheiligsten eines altägyptischen Tempels und wurde täglich mit Opfern versorgt.
    Fein gearbeitetes Kultbild eines Falken: Es stand im Allerheiligsten eines altägyptischen Tempels un ...
    Foto: Friedhelm Albrecht
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    Rasselinstrument zur musikalischen Gestaltung des Tempelkultes: Dieses so genannte Sistrum trägt den Kopf der Göttin Hathor.
    Rasselinstrument zur musikalischen Gestaltung des Tempelkultes: Dieses so genannte Sistrum trägt den ...
    Foto: Peter Neckermann
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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    History / archaeology, Religion
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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