idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/11/2011 11:41

Abbau von Umweltgiften automatisiert messen

Dr. Ute Schönfelder Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ernst-Abbe-Stiftung unterstützt mikrobiologische Forschergruppe der Universität Jena

    Die Ozonschicht um unsere Erde ist so löchrig wie noch nie: Seit Frühjahr 2011 beobachteten Forscher ein riesiges Ozonloch über dem Nordpol. Als Hauptursache gelten, wie auch beim schon länger bekannten Ozonloch über der Antarktis, sogenannte Fluorchlorkohlenwasserstoffe – kurz FCKW. Zwar sind diese als Treibgas aus Sprühdosen inzwischen weitgehend verbannt. Und auch als Bestandteil von Pflanzenschutz- oder Lösungsmitteln sind halogenierte Kohlenwasserstoffe in vielen Ländern verboten. Doch die giftigen Schadstoffe sind nur schwer abbaubar und bleiben deshalb noch für lange Zeit eine ernste Belastung für die Atmosphäre, für Böden und Wasser – und das weltweit.

    Auf der Suche nach Wegen, diese Altlasten loszuwerden, setzen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena u. a. auf Mikroorganismen. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschergruppe „Anaerobic Biological Dehalogenation“ der Jenaer Universität untersucht, wie Bakterien auf natürlichem Wege giftige halogenierte Verbindungen abbauen. Dabei werden die Jenaer Mikrobiologen jetzt von der Ernst-Abbe-Stiftung mit 25.000 Euro unterstützt.

    „Dank dieser Förderung können wir ein neues Gerät zur vereinfachten Detektion chlorhaltiger Verbindungen beschaffen“, freut sich Dr. Torsten Schubert von der Universität Jena. Der Mikrobiologe bearbeitet ein Teilprojekt im Rahmen der Forschergruppe, in dessen Fokus Mikroorganismen stehen, die ohne Sauerstoff atmen können und dabei Chlorsubstrate abbauen. Geplant sei, so Schubert, den in der Arbeitsgruppe bereits vorhandenen Gaschromatographen mit einem automatischen Probengeber zu erweitern, der selbstständig gasförmige Proben erzeugt und diese in den Chromatographen injiziert. „Diese Erweiterung macht vollautomatisierte Messungen halogenierter Kohlenwasserstoffe im Hochdurchsatz möglich.“ Mehr als 100 Proben pro Tag lassen sich so ohne größeren personellen Aufwand analysieren. „Mit Hilfe der kompletten Gaschromatographie-Anlage können wir den Abbau halogenierter Umweltschadstoffe durch anaerob lebende Bakterien direkt verfolgen und die entstehenden Abbauprodukte detektieren.“

    Das Gerät soll nicht nur den Jenaer Mikrobiologen, sondern allen Mitgliedern der DFG-Forschergruppe zur Nutzung zur Verfügung stehen. Neben den Mikrobiologen der Universität Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Diekert sind auch Wissenschaftler der Universitäten Halle-Wittenberg und Leipzig, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig und der Universität im niederländischen Wageningen an der Forschergruppe beteiligt.

    Weitere Informationen zur Forschergruppe unter: http://www.uni-jena.de/en/Faculties/Biology+and+Pharmacy/Institutes+_+Departments/Institute+of+Microbiology/FOR1530.html.

    Kontakt:
    Dr. Torsten Schubert
    Institut für Mikrobiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Philosophenweg 12, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949349
    E-Mail: torsten.schubert[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de/


    Images

    Dr. Torsten Schubert von der Universität Jena erforscht Mikroorganismen, die ohne Sauerstoff atmen können und dabei umweltschädliche Chlorsubstrate abbauen.
    Dr. Torsten Schubert von der Universität Jena erforscht Mikroorganismen, die ohne Sauerstoff atmen k ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Environment / ecology
    regional
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).