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Politikwissenschaftlerin der Universität Jena initiiert mit Kollegen neues Forschungsnetzwerk
Warum sind so viele EU-Bürger gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei? Was verbindet uns Europäer mit den Amerikanern – und was trennt uns? Kann die dauerhafte Stabilisierung von Afghanistan gelingen, ohne die Herausbildung einer Nation? Und warum ist es für eine politische Partei gefährlich, wenn sie ihre programmatischen Grundpositionen radikal verändert? Diese und ähnliche Fragen untersuchen Sozialwissenschaftler, die sich mit der Identität von Menschen und sozialen Gruppen beschäftigen.
Dazu gehört Prof. Dr. Viktoria Kaina von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Politikwissenschaftlerin hat den Lehrstuhl „Politisches System der Bundesrepublik Deutschland“ inne und forscht u. a. über kollektive Identität und Demokratie in der Europäischen Union. „Je mehr wir versuchen, die Ursachen und Folgen des gesellschaftlichen Wandels für die Politik zu verstehen, umso deutlicher zeigt sich, dass das Thema Identität sowohl als individuelles als auch kollektives Phänomen neue Perspektiven der politikwissenschaftlichen Forschung eröffnet“, sagt die Jenaer Wissenschaftlerin.
Deshalb hat sie jetzt gemeinsam mit Prof. Dr. Ireneusz Pawel Karolewski vom Willy Brandt Centre der Universität Wrocław ein neues transdisziplinäres und internationales Netzwerk initiiert, das sich dem Thema Identität intensiv widmen wird. Das Executive Committee des renommierten European Consortium for Political Research (ECPR) unterstützt das Netzwerk als ECPR Standing Group „Identity“. „Wir wollen damit allen Wissenschaftlern mit einem Interesse an alten und neuen Identitätsfragen ein Arbeits- und Kommunikationsforum bieten“, so Prof. Kaina, die das Netzwerk gemeinsam mit Prof. Karolewski leitet.
Zu den geplanten Aktivitäten der ECPR Standing Group „Identity“ gehören neben gemeinsamen Konferenzen, Workshops und Publikationen auch die Entwicklung neuer Forschungsvorhaben und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das Netzwerk vereint Politikwissenschaftler aus verschiedenen Bereichen wie der Europaforschung, der Gender-Forschung, den internationalen Beziehungen, der vergleichenden Politikwissenschaft und politischen Theorie. „Zu unserer Gruppe gehören aber auch schon Soziologen und eine Linguistin“, sagt Prof. Kaina, die sich jedoch noch mehr Verstärkung wünscht, vor allem aus der Soziologie und Psychologie.
Im März 2013 ist an der Universität Jena eine Frühjahrsschule der ECPR zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geplant. „Wir wollen Doktorandinnen und Doktoranden, die sich in ihren Forschungsarbeiten mit dem Thema Identität befassen, zu einem umfassenden Erfahrungsaustausch in einem intensiven Lernumfeld zusammenführen“, kündigt Prof. Kaina an, von der die Frühjahrsschule vorbereitet wird.
Kontakt:
Prof. Dr. Viktoria Kaina
Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945421
E-Mail: viktoria.kaina[at]uni-jena.de
http://www.ecpr-identity.uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
Prof. Dr. Viktoria Kaina von der Universität Jena leitet die neue ECPR Standing Group „Identity“.
Foto: Anne Günther/FSU
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
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