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Wissenschaft
19/97 vom10.10.1997
RKI gibt Startschuß für den Bundes-Gesundheitssurvey
Am 20. Oktober beginnt das Robert Koch-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit den ersten gesamtdeutschen Gesundheitssurvey, eine Gesundheitsuntersuchung und Befragung von 7200 repräsentativ ausgewählten Personen der Bevölkerung Deutschlands im Alter von 18 bis 80 Jahren. In Zusammenarbeit mit Infratest Gesundheitsforschung München wird die Untersuchung an 120 verschiedenen Studienorten durchgeführt.
In einer zweijährigen Vorbereitungszeit wurden durch Mitarbeiter des Robert Koch-Instituts das Konzept und die einzusetzenden Fragebögen entwickelt, die Instrumente in einem Vorlauf in Berlin getestet und die Ergebnisse mit externen Experten diskutiert. Gefragt wird u.a. nach Erkrankungen im Verlaufe des Lebens, nach derzeitigen gesundheitlichen Beschwerden, nach Ernährungsgewohnheiten, Medikamentenkonsum, Umweltbelastungen und der Zufriedenheit mit der medizinischen Betreuung.
Die im Rahmen des Surveys erhobenen Daten werden sämtlich nur in anonymisierter Form gespeichert und lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zu. Die Daten sollen über den Gesundheitszustand, die gesundheitliche Versorgung, über gesundheitsrelevante Verhaltensweisen und Lebensbedingungen der Bevölkerung Auskunft geben und den zeitlichen Vergleich mit den Ergebnissen früherer Surveyerhebungen ermöglichen. Diese Informationen können die rationale Basis künftiger gesundheitspolitischer Entscheidungen mit dem Ziel der Verbesserung des Gesundheitszustandes und der gesundheitlichen Versorgung der deutschen Bevölkerung vervollständigen. Noch bestehende Informationslücken bei der ab 1998 vom Robert Koch-Institut wahrzunehmenden Bundes- Gesundheitsberichterstattung werden mit Hilfe der Surveydaten geschlossen, gleichzeitig wird ein Vergleich mit Erhebungsergebnissen innerhalb der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) möglich.
Der nunmehr beginnende Gesundheitssurvey berücksichtigt neben dem gesundheitspolitischen Informationsbedarf auch die Nachfrage der Wissenschaft nach belastbaren Daten für die epidemiologische Forschung sowie den Wunsch der in den Survey einbezogenen Probanden, über die eigenen Untersuchungsresultate informiert zu werden. So erhält jeder Surveyteilnehmer etwa vier Wochen nach seinem Besuch im Studienzentrum einen Arztbrief, in dem ihm die Laborbefunde zu den Blut- und Urinproben mitgeteilt werden. Der im Ergebnis der Surveyerhebung erstellte Datensatz wird nicht nur eine Grundlage für die wissenschaftlich fundierte Beantwortung von Anfragen aus der Bevölkerung, von Interessenverbänden, Gremien, Abgeordneten und anderen Politikern sein, sondern auch weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen für eigene Auswertungen zur Verfügung gestellt werden.
Der Erfolg der über ein ganzes Jahr andauernden bundesweiten Erhebung hängt nunmehr nicht nur von der qualifizierten Arbeit der ärztlich geleiteten Interviewerteams vor Ort ab, sondern letztendlich und entscheidend von der Teilnahmebereitschaft der vom Robert Koch-Institut schriftlich um ihre Teilnahme gebetenen Bürger. Deshalb bittet das RKI die Ärzteschaft, die Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und die angeschriebenen Probanden eindringlich, diese wichtige epidemiologische Erhebung zu unterstützen.
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
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