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Über das vermeintliche „Ende der Literaturtheorie“ diskutieren am 4. Februar 2012 an der Universität Heidelberg Philologen und Philosophen mit dem Literatur- und Kulturtheoretiker Prof. Dr. Hans Ulrich Gumbrecht von der Stanford University (USA). An der Diskussionsrunde wirken Prof. Dr. Martin Gessmann (Hochschule für Gestaltung, Offenbach), Prof. Dr. Jochen Hörisch (Universität Mannheim), Privatdozentin Dr. Melanie Möller (Universität Münster) sowie Prof. Dr. Gerhard Poppenberg und Prof. Dr. Jürgen Paul Schwindt (beide Universität Heidelberg) mit. Die Moderationsleitung übernimmt Jürgen Kaube, Ressortleiter für die „Geisteswissenschaften“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Pressemitteilung
Heidelberg, 20. Januar 2012
Das Ende der Literaturtheorie?
Diskussionsveranstaltung mit dem Stanforder Literatur- und Kulturtheoretiker Hans Ulrich Gumbrecht
Über das vermeintliche „Ende der Literaturtheorie“ diskutieren am 4. Februar 2012 an der Universität Heidelberg Philologen und Philosophen mit dem Literatur- und Kulturtheoretiker Prof. Dr. Hans Ulrich Gumbrecht von der Stanford University (USA). An der Diskussionsrunde wirken Prof. Dr. Martin Gessmann (Hochschule für Gestaltung, Offenbach), Prof. Dr. Jochen Hörisch (Universität Mannheim), Privatdozentin Dr. Melanie Möller (Universität Münster) sowie Prof. Dr. Gerhard Poppenberg und Prof. Dr. Jürgen Paul Schwindt (beide Universität Heidelberg) mit. Die Moderationsleitung übernimmt Jürgen Kaube, Ressortleiter für die „Geisteswissenschaften“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zu der Veranstaltung lädt das Seminar für Klassische Philologie der Ruperto Carola ein. Sie findet in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 11.15 Uhr.
„Seit geraumer Zeit geistert die Rede vom ,Ende der Literaturtheorie‘ durch den akademisch-publizistischen Blätterwald“, so der Klassische Philologe Jürgen Paul Schwindt, der die Veranstaltung organisiert hat. Wichtigster Stichwortgeber ist der international einflussreiche Komparatist und Methodologe Hans Ulrich Gumbrecht. Dessen Bilanz am Ende des „großen Jahrhunderts der Literaturtheorie“ fällt ernüchternd aus: Keines der im 20. Jahrhundert in dichter Folge entwickelten Modelle zur Erklärung und Deutung der Literatur, so die These des deutsch-amerikanischen Wissenschaftlers, sei heute als verbindlich anerkannt. Literaturtheoretische Strömungen wie Strukturalismus, Diskursanalyse oder Dekonstruktion hätten allzu oft nur eine Verstärkung jener Kanonisierungstendenzen hervorgebracht, die zu überwinden man angetreten sei. Hans Ulrich Gumbrecht fordert daher eine Rückwendung auf die Literatur selbst und die dort verhandelten Fragen und Probleme in Form eines „neuen Existentialismus des literarischen Lesens“.
Wie Prof. Schwindt betont, sind die eindrücklichen Thesen Hans Ulrich Gumbrechts, eines herausragenden Kenners der klassischen und der aktuellen geisteswissenschaftlichen Theoriebildung, in der literaturtheoretischen Forschung und Lehre noch kaum diskutiert worden. Im Rahmen der Heidelberger Veranstaltung soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, was genau an die Stelle der Theorie der Literatur treten soll, wenn diese – ob freiwillig oder unfreiwillig – verabschiedet wird. Werden die Kritiker Recht behalten, die immer schon vor der Theoretisierung der akademischen Literaturbehandlung gewarnt haben? Dabei geht es auch, so Jürgen Paul Schwindt, um die Rolle der in den letzten Jahren auffallend zu Kräften gekommenen „neuen, alten“ Philologie.
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Paul Schwindt
Seminar für Klassische Philologie
Telefon (06221) 54-2263
juergen.paul.schwindt@skph.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Criteria of this press release:
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Cultural sciences, Language / literature, Philosophy / ethics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
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