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04/02/2002 14:34

Europaweite Studie zur Jugendgesundheit startet

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    Internationale Fachkonferenz zu neuartigen Gesundheitsproblemen im Mai in der Bielefelder Stadthalle

    Eine europaweit abgestimmte Studie zur Gesundheits- und Krankheitslage von Jugendlichen, die auch die USA und Kanada als Vergleichsländer einbezieht, wird jetzt gestartet. Viele Schulen in Nordrhein-Westfalen haben schon vor den Osterferien Post von Professor Klaus Hurrelmann und seinen Mitarbeitern an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld erhalten. Die Schulen wurden nach einem Zufallsprinzip ausgewählt, so dass eine repräsentative Gruppe von über 5000 nordrhein-westfälischen Schülerinnen und Schülern der Altersgruppe 11 bis 15 Jahren befragt werden kann. Die Studie wird vom Bundesgesundheitsministerium und vom Landesministerium für Gesundheit in Düsseldorf unterstützt.

    Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Fragebogen, der in vertraulicher Atmosphäre ausgefüllt wird. "Auf diese Weise sollen zuverlässige Informationen über die Verbreitung von Krankheiten, gesundheitsförderliche und -schädigende Verhaltensweisen und Einstellungen zu Körper und Psyche gewonnen werden. Die Ergebnisse dienen dazu, für Schulen und Kommunen gezielte Vorschläge zur Verbesserung von Prävention und Gesundheitsförderung auszuarbeiten", erläutert Professor Hurrelmann, der im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Deutschland die Gesamtkoordination der Studie übernommen hat und zugleich europaweit für die Publikation der Untersuchungsergebnisse verantwortlich ist.

    Die Weltgesundheitsorganisation hatte über ihr Regionalbüro Europa in Kopenhagen schon 1995 die Weichen für diese einmalige, international koordinierte Gesundheitsstudie gestellt. Der Grund war die Beobachtung, dass im Jugendalter neuartige Trends des Krankheitsgeschehens auftreten. So haben zwar die körperlich basierten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Störungen, Krebs, Rheuma, Epilepsie und Infektionen eine vergleichsweise geringe Verbreitung, zugleich nehmen aber chronische Krankheiten wie Diabetes, Allergien, Asthma und Neurodermitis zu. Weiter ist auffällig, dass Ernährungsstörungen, Gewichtsprobleme und psychische Belastungen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ein internationales Expertenteam arbeitete daraufhin einen sorgfältig erprobten Fragebogen aus, der jetzt in allen europäischen Ländern und in den USA und Kanada zu Einsatz kommt.

    Wegen der besonderen Erfahrungen der Bielefelder Gesundheitswissenschaftler mit der Durchführung von Jugendbefragungen wurde Professor Hurrelmann und sein Team 1998 zum "Kooperationszentrum" der Weltgesundheitsorganisation für die international abgestimmte Studie mit dem Titel "Health Behavior in School Children (HBSC)" ernannt. Bislang war nur Nordrhein-Westfalen an dieser vergleichenden Studie beteiligt, in diesem Jahr nehmen zum ersten Mal weitere Bundesländer teil. Ziel ist es, bei der nächsten Befragung möglichst alle Bundesländer einzubeziehen. Das soll auch durch die enge Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut in Berlin erreicht werden.

    Anfang Mai tagen die wissenschaftlichen Expertinnen und Experten aus allen dreißig beteiligten Ländern zum ersten Mal in Deutschland, und zwar in der Stadthalle in Bielefeld. "Wir sind sehr stolz, für die insgesamt siebzig wissenschaftlichen Delegierten der internationalen Studie zum ersten Mal als Gastgeber auftreten zu können. Das unterstreicht auch die Bedeutung, welche die Bielefelder Fakultät für Gesundheitswissenschaften in den letzten Jahren für die Weltgesundheitsorganisation und die Gesundheitsforschung im europäischen Raum gewonnen hat", sagt dazu Professor Hurrelmann.

    Bei der Tagung vom 8. bis 12. Mai werden aus allen beteiligten Ländern wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse aus einer vor zwei Jahren abgeschlossenen vorangehenden Studie vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zusammenhang von sozialer Benachteiligung und Gesundheitsstörungen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es vor allem die Jugendlichen aus Familien mit schlechter ökonomischer Situation der Eltern sind, bei denen Gesundheitsprobleme rasant zunehmen. Das gilt besonders für schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung und den frühen Konsum von Zigaretten und Alkohol. An der Universität Bielefeld wurden in den letzten Jahren bereits gezielte Konzepte zur Förderung der Gesundheit von Jugendlichen in diesen benachteiligten Gruppen entwickelt, die bei der Konferenz in der Stadthalle im Mai vorgestellt werden sollen.

    Kontakt: Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Telefon 0521/106 4669, E-Mail: klaus.hurrelmann@uni-bielefeld.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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