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Wissenschaft
Seit heute, 8. Februar 2012, können sich Eltern, Pädagogen, Heranwachsende und Interessierte in der Stadtbibliothek Hans Fallada zu Computerspielen informieren und Spielewelten selbst erleben. Damit sollen Barrieren gegenüber Computerspielen abgebaut und ein Dialog zwischen den Generationen gefördert werden. Mit der ComputerSpielSchule Greifswald wird das deutschlandweit einmalige medienpädagogische Modellprojekt aus Leipzig um einen Standort in Mecklenburg-Vorpommern erweitert. Der Medienpädagoge Prof. Roland Rosenstock von der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald begleitet das Projekt.
Computerspiele sind unter Heranwachsenden sehr beliebt: 35 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren spielen täglich bzw. mehrmals wöchentlich elektronische Spiele. Dabei nutzen mehr als die Hälfte aller Jungen die Angebote (55 Prozent), bei den Mädchen sind es 14 Prozent. Unter den 6- bis 13-Jährigen sind es bereits 16 Prozent, die täglich „zocken“. Diese neue Unterhaltungsform stößt bei vielen Eltern, Großeltern und Pädagogen auf Unverständnis. Fehlende Kenntnisse über Playstation, Nintendo und xBox führen zu Konflikten zwischen den Generationen. Und auch, dass Computerspiele seit 2009 offiziell als Kulturgut anerkannt sind, wissen viele nicht.
Hier setzt das Konzept an: Als feste Institution, die ganzjährig als Ort der Beratung und Begegnung genutzt werden soll, bietet sie unter anderem Eltern und Großeltern die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Kindern zu spielen, miteinander die Welt der Computerspiele zu entdecken und voneinander zu lernen. Computerspiele sollen als mediale Bereicherung Heranwachsender erkannt werden. Die ComputerSpielSchule fördert damit die aktive Begegnung zwischen Jugendlichen und Erwachsenen. Im gemeinsamen Spiel wird so der Dialog zwischen den Generationen gefördert, der letztlich zu einem kompetenten Umgang mit Computerspielen führt.
„In der Stadtbibliothek Greifswald kann der generationsübergreifende Ansatz der ComputerSpielSchule besonders gut umgesetzt werden, da unsere Besucher zu allen Altersgruppen und sozialen Schichten gehören. Außerdem haben wir als Bibliothek ohnehin die komplette Medienvielfalt im Angebot, angefangen von Büchern, über DVDs und digitale Medien bis hin zu Computerspielen. Weil wir uns als Informationsvermittler mit pädagogischem Ansatz sehen, pflegen wir bereits seit langem enge Kontakte zu den Greifswalder Schulen und Kitas. Den Jungen und Mädchen möchten wir vermitteln, wie die bunte Medienwelt sinnvoll genutzt werden kann. Mit fachlicher Kompetenz steht uns dabei der Lehrstuhl für Religion und Medienpädagogik der Universität Greifswald zur Seite“, so die Leiterin der Stadtbibliothek Angelika Spiecker.
Das Team der ComputerSpielSchule besteht aus erfahrenen Mitarbeitern aus der aktiven Medienarbeit sowie Studierenden, die im Rahmen des neuen Lehrerbildungsgesetzes ihr medienpädagogisches Wissen praktisch erproben können. Damit eröffnen sich neue Forschungsfelder, die sich mit medienbasierten Spiel- und Lernkulturen beschäftigen und an die erste Computerspielstudie für das Land Mecklenburg-Vorpommern von 2006 anknüpfen. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auch auf die inklusive Medienarbeit gelegt werden, da sich durch die Computerspielkultur neue Chancen für Kinder mit Förderbedarf oder Menschen mit Behinderungen eröffnen. „Der Start der ComputerSpielSchule ist ein wichtiger Beitrag für die Medienkompetenzförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Für die zukünftige Lehramtsausbildung an der Universität Greifswald bietet die ComputerSpielSchule einen hervorragenden Lernort, der die Möglichkeit eröffnet, medienpraktische Konzepte zu entwickeln und auch umzusetzen“, so Prof. Dr. Roland Rosenstock von der Universität Greifswald.
Das medienpädagogische Projekt ComputerSpielSchule erhält mit Greifswald nach Leipzig einen zweiten Standort. Die ComputerSpielSchule Leipzig wurde 2008 als deutschlandweit einzigartiges medienpädagogisches Modellprojekt gegründet. Heute stellt sie eine etablierte Einrichtung dar, die über die regionalen Grenzen hinaus agiert. Seit dem Wintersemester 2011/2012 wird das länderübergreifende Format der ComputerSpielSchule mit dem Standort Greifswald als Pilotprojekt auch für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern weiterentwickelt. Die ComputerSpielSchule Greifswald ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtbibliothek Hans Fallada Greifswald, der Evangelischen Akademie M-V, dem Lehrstuhl für Religions- und Medienpädagogik der Universität Greifswald und der ComputerSpielSchule Leipzig. Das Projekt wird von der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern finanziell unterstützt.
Neben den wöchentlichen Öffnungszeiten am Montag, Dienstag und Donnerstag (jeweils 14:00 – 18:00 Uhr) wird es für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusätzliche Angebote und Workshops geben. Spezielle Veranstaltungen und Weiterbildungen für Pädagogen und Multiplikatoren sind geplant. In der Zeit der Winterferien öffnet die ComputerSpielSchule am Montag, Dienstag und Donnerstag jeweils von 10:00 – 18:00 Uhr.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Roland Rosenstock
Lehrstuhl für Religions- und Medienpädagogik
Theologische Fakultät
Am Rubenowplatz 2/3, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-2522
roland.rosenstock@uni-greifswald.de
kontakt@computerspielschule-greifswald.de
Anja Schweiger
Telefon 03834 86-1138
anja.schweiger@uni-greifswald.de
schweiger@computerspielschule-greifswald.de
Ansprechpartner der ComputerSpielSchule Leipzig
Claudia Philipp und Dorothea Rosenberger
ComputerSpielSchule Leipzig
Friedrich-Schiller-Gymnasium
Elsbethstraße 2 – 4 , 04155 Leipzig
Telefon 0341 97-35850 und 0341 97-35892
philipp@computerspielschule.org
rosenberger@computerspielschule.org
http://www.theologie.uni-greifswald.de/studieren/lehrveranstaltungen/vorlesungsv... Lehrstuhl für Religions- und Medienpädagogik
http://www.uni-leipzig.de/~compsp/Csl/ueberuns.html ComputerSpielSchule Leipzig
Criteria of this press release:
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German
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