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Studierende der Universität Jena vertreten den Südsudan bei internationaler UN-Simulation
Am 9. Juli 2011 wurde ein neuer Staat geboren: der Südsudan. Keine Woche später war er Mitglied der Vereinten Nationen. Doch welche Rolle kann ein Land auf dem Parkett der Weltpolitik spielen, das kaum über eine Handvoll Botschaften verfügt?
Hautnah erfahren das sieben Politikwissenschaftsstudierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena während des diesjährigen „World Model United Nations“ (WorldMUN). Denn die Jenaer Delegation repräsentiert während der internationalen Simulation im kanadischen Vancouver vom 11. bis 15. März das jüngste Land der Welt. Vier Tage werden Janine Dersin, Jörg Hebestreit, Christian Jänsch, Franziska Rode, Franziska Sandt, Friederike Selle und Alisa Weinhold in unterschiedlichen Gremien der UN die Interessen des Südsudan vertreten. Wie bei den echten Vereinten Nationen diskutieren hier etwa 2.000 Vertreter aus 65 Ländern über realpolitische Probleme. Dabei wollen sie etwa sowohl für den Nahostkonflikt als auch für die schwierige Wasserversorgung in vielen Teilen der Erde Lösungsansätze erarbeiten. Ziel ist es, nach den fünf Tagen Beschlüsse auf den Weg zu bringen.
Nach Tansania 2011 haben sich die Jenaer wieder für ein afrikanisches Land entschieden. „Die besondere Situation eines im Werden begriffenen Staates macht den Südsudan für uns besonders reizvoll“, sagt Prof. Dr. Manuel Fröhlich vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena. „Außerdem stehen wir damit in diesem Jahr ganz besonders im Fokus, da eines der Themen sich ausschließlich mit Bürgerkriegen und entstehenden Staaten auseinandersetzt“, ergänzt der Professor für Internationale Organisationen und Globalisierung, der das Jenaer Team unterstützt. Der Südsudan kann hier für die Staatengemeinschaft wertvolle Erfahrungen beisteuern. Zukünftige Staaten können davon profitieren. Genau das ist es, was ihn bei einer solchen Versammlung so wichtig macht.
„Momentan befindet sich das junge Land noch in einer Selbstfindungsphase“, erklärt der Betreuer der Jenaer Delegation Patrick Rosenow. „Strukturen müssen entstehen, internationale Beziehungen aufgebaut werden.“ Dabei merke der neue Präsident Salva Kiir Mayardit, dass ihn zwar viele Länder während der Loslösung vom Sudan unterstützten, nun aber der Alltag eingekehrt sei. Auch die südsudanesische Regierung müsse sich nun vor allem darum bemühen, Hilfsgelder zu organisieren, um eine grundlegende Versorgung ihrer Bürger zu gewährleisten. „Die Regierung, die sich vor allem aus der einstigen Widerstandsbewegung zusammensetzt, muss nun gestalterische Energien entwickeln und kann sich nicht mehr nur über ihre Konkurrenz zur alten Hauptstadt Khartum definieren“, erklärt Fröhlich die derzeitige politische Situation.
Für ihre Aufgabe hat sich die Jenaer Delegation gezielt vorbereitet. Seit Herbst vergangenen Jahres nahmen die Studierenden an einem Seminar zum Thema teil, besuchten mehrere kleinere Simulationen und sammelten Informationen zu „ihrem“ Land. Außerdem besuchten sie während einer Exkursion nach Berlin das Auswärtige Amt, um sich über die deutschen Beziehungen zum Südsudan zu informieren, und die Botschaft des WorldMUN-Gastgeberlandes 2012 Kanada. „Ich halte diese Simulationen für eine sehr kreative Lehrmethode“, sagt Fröhlich. „Nirgendwo sonst kann man als Student politische Vorgänge auf internationaler Ebene so hautnah miterleben.“
Weitere Informationen unter: http://www.worldmun.uni-jena.de/
Kontakt:
Prof. Dr. Manuel Fröhlich / Patrick Rosenow, M.A.
Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945433 (945406)
E-Mail: manuel.froehlich[at]uni-jena.de / patrick.rosenow[at]uni-jena.de
Die WorldMUN-Delegation der Universität Jena mit der Flagge des Südsudan und dem Markenzeichen des s ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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German
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