idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Mediendienst Nr. 10 - 1996
Thema 5
Expertensystem zur Gewaesserbeurteilung
Viele Gewaesser sind noch immer stark belastet. Trotz ausgereifter Analysemethoden macht die Bewertung der Schadstoffe und die Ableitung geeigneter Sanierungsmassnahmen noch Schwierigkeiten. Ein EDV-gestuetztes Expertensystem kann bei diesen Fragen helfen.
Wasser, der Urstoff allen Lebens, wird in unserer zivilisierten Welt nicht nur haeufig verschwendet, sondern ist vielerorts noch immer stark mit Schadstoffen belastet. Zulaeufe aus Landwirtschaft, Industrie und Grossstaedten gelangen in Fluesse und gefaehrden nicht nur den Fischbestand. Ein erster Schritt in Richtung Verbesserung der Wasserqualitaet ist die Anwendung technisch ausgereifter Analysenmethoden. Trotzdem macht die Bewertung der oftmals unabsehbar grossen Zahl von Schadstoffen und die Einleitung adaequater Sanierungsmassnahmen noch Schwierigkeiten. Zu diesem Zweck erarbeitete das Fraunhofer-Institut fuer Umweltchemie und OEkotoxikolgie IUCT im Auftrag des Umweltbundesamtes ein mehrstufiges EDV-gestuetztes Expertensystem, das Praktiker in diesen Fragen unterstuetzt. In der ersten Stufe erfolgt die Bestimmung der in den Gewaessern vorkommenden Stoffe. Um Fehler aus veralteten oder differierenden Listen prioritaerer Stoffe zu vermeiden, vergleicht man die aktuellen Monitoring-Daten, d.h. Daten ueber die tatsaechlich vorhandenen Stoffe mit Stofflisten, wie sie beispielsweise die Nordseekonferenz oder die Europaeische Union herausgeben. Zusaetzlich ist eine Expertenabschaetzung integriert, die bei der UEberpruefung und Bewertung der Messergebnisse hilft. In der naechsten Stufe werden die Stoffe nach ihrer Gefaehrlichkeit fuer den Lebensraum Wasser aufgegliedert. Um verlaessliche Aussagen machen zu koennen, ist eine Expositions- und Wirkungsabschaetzung notwendig. "Wenn nun zuverlaessige Aussagen vorliegen", so Dr. Monika Herrchen vom IUCT, "koennen in einem dritten Schritt Massnahmen zur Reduzierung der Gewaesserbelastung vorgeschlagen werden. Dafuer werden die Stoffe unterschiedlichen Verursacherbereichen zugeordnet. Es wird also festgestellt, ob die Stoffe punktuell von einem Hersteller eingeleitet werden oder ob es sich um nicht genau festleg-bare, diffuse Quellen aus Landwirtschaft, Verkehr oder Industrie handelt." Sind die Quellen der schaedlichen Stoffe identifiziert, koennen gezielte Massnahmen zu deren Beseitigung eingeleitet werden: zum Beispiel Abwasserreinigungsmassnahmen nach dem Stand der Technik oder Stoffverbote.
Ihre Ansprechpartnerin fuer weitere Informationen: Dr. Monika Herrchen, Telefon 0 29 72/3 02-2 15, Telefax 0 29 72/3 02-3 19, Fraunhofer-Institut fuer Umweltchemie und Oekotoxikologie IUCT, Auf dem Aberg 1, D-57392 Schmallenberg/Grafschaft, email: herrchen@iuct.fhg.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
transregional, national
Research projects
German
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