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Anlässlich einer neuen, der bundesweit zweiten Ausbildung systemischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten fordert der Fachverband DGSF, systemische Familientherapie als „Krankenkassenverfahren“ zuzulassen.
Als zweites Ausbildungsinstitut in Deutschland hat die Gesellschaft für Systemische Therapie in dieser Woche einen Ausbildungsgang zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten mit dem Vertiefungsgebiet Systemische Therapie gestartet. Die GST ist akkreditiertes Weiterbildungsinstitut der DGSF – der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie. Seit Einstufung der Systemischen Therapie als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren im Dezember 2008 durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie sind Approbationsausbildungen in diesem Verfahren möglich, auch wenn die ambulanten Behandlungen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.
Zuständig für die Zulassung von Psychotherapieverfahren zur ambulanten Behandlung als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist der Gemeinsame Bundesauschuss. "Der Gemeinsame Bundesauschuss muss möglichst bald Systemische Therapie als ‚Krankenkassenverfahren‘ zulassen", fordert Prof. Dr. Jochen Schweitzer, Vorsitzender der DGSF. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sei ein "systemisches Vorgehen", also die Einbeziehung von Familie und Umfeld in die Behandlung, besonders erfolgversprechend. Gleichzeitig herrscht ein großer Mangel bei den zugelassenen Therapeuten für Kinder- und Jugendliche. Entsprechend lang sind Wartelisten und Wartezeiten für einen Behandlungsplatz. „Es ist höchste Zeit, dass systemische Familientherapie als international anerkanntes und hochwirksames Verfahren auch in Deutschland insbesondere für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen bewilligt wird", kommentiert Schweitzer die Situation. Zahlreiche Studien zum Beleg der Wirksamkeit Systemischer Therapie haben die systemischen Fachgesellschaften DGSF und SG (Systemische Gesellschaft) dem Gemeinsamen Bundesauschuss schon vor längerer Zeit zur Verfügung gestellt.
Bei der GST, die als erstes systemisches Ausbildungsinstitut in den neuen Bundesländern und Berlin eine staatliche Anerkennung erhalten hat, haben jetzt zwölf angehende Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten/-psychotherapeutinnen ihre Therapieausbildung begonnen. Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit verschiedenen Fachkliniken (Asklepios Fachklinikum Lübben, AHG Klinikum Beelitz-Heilstätten, Klinikum Frankfurt Oder, Asklepios Fachklinikum Brandenburg, Helios Klinikum Berlin Buch, Martin Gropius Krankenhaus, St. Josephs Krankenhaus, den Ruppiner Kliniken, dem Vivantes Klinikum Neukölln, Psychiatrischen Klinik Lüneburg). Neun der zwölf kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken in Berlin und Brandenburg unterstützen mit ihren Kooperationsvereinbarungen die Möglichkeit im Vertiefungsgebiet Systemische Therapie zu approbieren.
Als erstes Institut in Niedersachsen hatte die Ausbildungsstätte für Psychotherapie am Center für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg, ebenfalls anerkanntes DGSF-Weiterbildungsinstitut, Ende 2011 vom Land Niedersachsen die staatliche Zulassung für die systemtherapeutische Ausbildung nach dem Psychotherapeutengesetz erhalten. Die erste systemische Approbationsausbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie hat im April vergangenen Jahres beim „ifs“ in Essen begonnen.
verantwortlich:
Bernhard Schorn, DGSF
Jakordenstraße 23, 50668 Köln
Fon (0221) 61 31 33 | Fax (0221) 9 77 21 94
E-Mail: schorn@dgsf.org
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Psychology, Teaching / education
transregional, national
Advanced scientific education, Transfer of Science or Research
German
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