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Wissenschaft
Vierteilige Reihe startet am 30. April mit dem Saarbrücker Althistoriker Heinrich Schlange-Schöningen zum Thema "Rousseau und die Antike".
Augsburg/StP/KPP - Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) gehört zu den großen und umstrittenen Gestalten der vorrevolutionären Phase im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Erst spät, nach abenteuerlichen Jugendjahren, fand der aus Genf stammende Sohn eines Uhrmachers zu seiner Bestimmung als politischer Denker. Seine kulturkritischen Schriften verstärkten den Zweifel an der Rechtmäßigkeit der monarchischen Herrschaft in Frankreich und führten zur Verfolgung des Autors. Ihm widmet - anlässlich seines 300. Geburtstags - das Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg im Sommersemester 2012 seine öffentliche Vortragsreihe "Colloquium Augustanum".
Der erste von insgesamt vier Vorträgen, den dieses Rousseau-"Special" des Colloquium Augustanum bietet, findet am kommenden Montag, dem 30 April, statt: Referent der Auftaktveranstaltung ist Prof. Dr. Heinrich Schlange-Schöningen (Saarbrücken) mit dem Thema "Athen – Sparta – Rom: Rousseau und die Antike".
Rousseau, der sich als Autodidakt mit der Literatur, den Wissenschaften und der Musik beschäftigte, war ein begeisterter Leser der antiken Literatur, vor allem der Lebensbeschreibungen großer Römer und Griechen, und sein Werk ist voll von Bezügen auf die Antike. Schlange-Schöningen wird der Frage nachgehen, welche Funktion die zahlreichen Verweise auf die Antike im Werk Rousseaus haben. Dabei werden im Besonderen die autobiographischen Bekenntnisse Rousseaus betrachtet werden sowie einige seiner politischen Schriften, unter denen z. B. die Abhandlung über den Gesellschaftsvertrag maßgeblich zum Untergang des Ancien Regime beigetragen hat.
Zum Referenten
Prof. Dr. Heinrich Schlange-Schöningen, geb. 1960, studierte in Berlin und Bordeaux Geschichtswissenschaften, Religionswissenschaft und Philosophie. Nach der Promotion 1993 war er Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Römische Geschichte der Freien Universität Berlin. 2002 folgte die Habilitation mit einer Studie über „Die römische Gesellschaft bei Galen“. 2004 war Schlange-Schöningen Mitglied der School of Historical Studies am Institute for Advanced Study in Princeton/USA und bis 2006 Privatdozent für Alte Geschichte an der FU Berlin. Seit 2006 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Er hat bislang folgende Monographien vorgelegt: "Kaisertum und Bildungswesen im spätantiken Konstantinopel" (1995); "Die römische Gesellschaft bei Galen: Biographie und Sozialgeschichte" (2003); "Augustus" (2005). Er ist weiterhin Herausgeber bzw. Mitherausgeber von Bänden wie "Mit Fremden leben. Eine Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart" (1995), "Gelehrte in der Antike" (2002), "Diokletian und die Tetrarchie. Aspekte einer Zeitenwende" (2004), "Theodor Mommsen: Wissenschaft und Politik im 19. Jahrhundert" (2005), "Konstantin der Große. Neue Wege der Forschung" (2007) oder "Jenseits der Grenzen. Beiträge zur Geschichtsschreibung im Übergang von der Antike zum Mittelalter (2009).
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Weitere Vorträge in der Reihe "'Der Mensch ist frei geboren!' Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) zum 300. Geburtstag":
• Montag, 14. Mai 2012
Freiheit ohne Ketten? Rousseaus republikanische Träumereien
Prof. Dr. Karlfriedrich Herb (Regensburg)
• Montag, 11. Juni 2012
Natürlichkeitsdiskurs und ästhetischer Paradigmenwechsel: Jean-Jacques Rousseaus Musiktheorie in seiner Zeit
Prof. Dr. Joachim Kremer (Stuttgart)
• Montag, 9. Juli 2012
Rousseau, ein Moderner jenseits der Modernität
Prof. Dr. Michel Soëtard (Angers)
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Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.15 Uhr im Hörsaal III des Großen Hörsaalzentrums (Gebäude C), Universitätsstraße 10, 86159 Augsburg. Der Eintritt ist frei.
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Ansprechpartner:
Dr. Stefan Paulus
Institut für Europäische Kulturgeschichte
Universität Augsburg
Eichleitnerstraße 30
86159 Augsburg
Telefon 0821/598-5840
stefan.paulus@iek.uni-augsburg.de
http://www.uni-augsburg.de/institute/iek/
Das Colloquium Augustanum im Sommersemester 2012: vier Vorträge über Rousseau.
Gestaltung: Marion Waldmann
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Criteria of this press release:
Journalists, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology, Philosophy / ethics, Politics
regional
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