idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/03/2002 12:47

Wie der Artenverlust das Ökosystem beeinflusst

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    DFG bewilligt Jenaer Ökologen ein Großforschungsprojekt zur Biodervisität

    Jena (03.05.02) Wahrscheinlich leben etwa acht bis zehn Millionen Pflanzen-, Tier-, Pilz-, Bakterien- und sonstige Arten auf unserer Erde. Biologen haben bisher allerdings erst rund zwei Millionen beschrieben. Während die Wissenschaft die meisten Arten noch katalogisieren muss, verringern gleichzeitig Umweltbelastungen und Naturzerstörung diese biologische Vielfalt in einem bisher nie gekannten Ausmaß. Welche Konsequenzen dieser Verlust der so genannten "Biodiversität" für unsere Erde haben wird, ist im Moment nicht abzuschätzen. "Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass der Verlust an Biodiversität auch für den Menschen unangenehme Folgen haben wird", sagt der Jenaer Ökologe Prof. Dr. Wolfgang W. Weisser, "da die Stoffkreisläufe die Grundwasserqualität, das Nitratrückhaltevermögen des Bodens oder auch die Produktivität beeinflussen". Weltweit versuchen deshalb Wissenschaftler herauszufinden, wie sich ein Verlust an Arten auf die in einem Ökosystem ablaufenden Prozesse auswirkt. In einem jetzt anlaufenden Forschungsprojekt wollen auch Jenaer Wissenschaftler ihren Teil dazu beitragen.

    Die Frage nach der Bedeutung von Biodiversität für die Stoffkreisläufe in Ökosystemen fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Jena mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. An dem Großforschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Weisser von der Friedrich-Schiller-Universität und Prof. Dr. Detlef Schulze vom Jenaer Max-Planck-Institut für Biogeochemie und ihren Arbeitsgruppen beteiligen sich auch das Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena, die Technischen Universitäten Darmstadt und Berlin sowie die Universität Zürich (Schweiz). Am Beispiel des Modellökosystems Grünland sollen Kohlenstoffbilanzen der Ökosysteme aufgestellt und die Umsatzraten und Verluste von Nährstoffen in den Systemen in Abhängigkeit von der Biodiversität berechnet werden. Dazu werden ab Mai 2002 über 500 Wiesen aus unterschiedlich vielen Pflanzenarten in der Saaleaue angesät und untersucht.

    Das Projekt ist stark interdisziplinär ausgerichtet. Arbeitsgruppen aus den Bereichen Hydrologie, Biogeochemie, Bodenkunde, Botanik, Zoologie und Agroökologie wirken eng zusammen. Die DFG fördert dieses europaweit größte Projekt seiner Art zunächst bis 2004, die geplante Laufzeit beträgt aber zehn Jahre. Aus DFG-Mitteln werden zwölf Wissenschaftler und sechs Gärtner bzw. technische Mitarbeiter für die acht Teilprojekte eingestellt. Hinzu kommen weitere Mitarbeiter, die von den beteiligten Institutionen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden.

    "Wir erwarten für die nächsten Jahre eine rege Beteiligung verschiedener Forschergruppen aus der ganzen Welt, die die einzigartige Versuchsanlage nutzen werden", erklärt Prof. Weisser. "Die Förderzusage durch die DFG unterstreicht die Rolle Jenas als eines der europäischen Zentren für ökologische Forschung", ist er sicher.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Wolfgang W. Weisser
    Institut für Ökologie
    der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Dornburger Str. 159
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949410
    Fax: 03641 / 949402
    E-Mail: Wolfgang.Weisser@uni-jena.de

    Hinweis für die Medien:
    Die Aussaat beginnt am nächsten Donnerstag (09.05.) in der Jenaer Wiesenstraße. Interessenten wenden sich wegen möglicher Aufnahmen direkt an Prof. Weisser.


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).