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Wissenschaft
Germanisten der Universität des Saarlandes erforschen bereits seit 2006 die im Saarland gesprochenen Dialekte. Für weitere Untersuchungen haben sie einen neuen Fragebogen entwickelt, der online abgerufen und ausgefüllt werden kann. Interessierte Dialektsprecher sind aufgerufen, an der Befragung teilzunehmen. Die Beantwortung der 18 Fragen nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch.
„Hauptsach gudd gess“ – dieser viel zitierte Satz soll nicht nur das Wesen des Saarländers auf den Punkt bringen, sondern auch seine sprachlichen Eigenarten offenbaren. So ist beispielsweise die Partizipbildung „gess“ für das hochdeutsche Wort „gegessen“ typisch für saarländische Dialekte. „Die Silbe ‚ge-’ wird bei der Partizip-Bildung oft weggelassen, vor allem bei Verben mit ‚g’ oder ‚k’ im Anlaut“, erklärt Christian Ramelli von der Saar-Uni. Als weitere Beispiele nennt er „kaaf“ für „gekauft“ oder „gebb“ für „gegeben“. Seit einigen Jahren schon sammelt der Saarbrücker Germanist gemeinsam mit Professorin Ulrike Demske von der Universität Potsdam saarländische Partizip-Formen: Um die 100.000 haben sie bereits in einer Datenbank katalogisiert. Ihre Daten zeigen, dass im Saarland auch noch Partizip-Formen aus älteren Sprachstufen des Deutschen bewahrt sind. So ist die ältere Form „funden“ (Mittelhochdeutsch für „gefunden“) im Saarland in einigen Regionen noch mit den Worten „funn“ oder „fonn“ erhalten geblieben.
In einer neuen Untersuchung wollen die Wissenschaftler nun unter anderem der Frage nachgehen, inwiefern sich die Dialekte im Saarland von den in Luxemburg und in Rheinland-Pfalz gesprochenen Varianten unterscheiden. Dafür haben sie einen neuen Fragebogen mit 18 Fragen entwickelt, für deren Beantwortung sie wieder saarländische Dialektsprecher suchen. Die Bearbeitung des Online Bogens nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch. Nach der Eingabe einiger persönlicher Angaben wie Alter und Wohnort werden die Testpersonen gebeten, Sätze aus dem Standarddeutschen in ihren Ortsdialekt zu übersetzen.
Link zum Online Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/p2saar/
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Christian Ramelli
Fachrichtung 4.1 Germanistik
Tel.: 0681 302-2525
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Language / literature
regional
Research projects
German
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