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Wissenschaft
Jochen Ternette ist Vorsitzender der 13-köpfigen Mitarbeitervertretung
Jena (24.05.02) Der neue Personalratsvorsitzende der Jenaer Universität ist ein altbekannter Streiter für die Interessen der Uni-Mitarbeiter: Mit Jochen Ternette (61) hat der frisch gewählte Personalrat heute (24.05.) während seiner konstituierenden Sitzung den bisherigen Stellvertreter zum neuen Vorsitzenden gewählt.
In der letzten Woche hatten die rund 2.500 Wahlberechtigten der Kern-Universität ihre Vertreter aus den Gruppen der Arbeiter, Angestellten und Beamten erkoren - die Wahlbeteiligung lag bei 34,5 %. Das 13-köpfige Gremium, dessen vierjährige Amtszeit mit der heutigen ersten Sitzung begonnen hat, berief neben Jochen Ternette als Vorsitzendem Henriette Klippstein zur 1. Stellvertreterin, Birgit Geyer zur 2. Stellvertreterin sowie Veronika Lenzer und Dr. Konrad Gärtner als weitere Vorstandsmitglieder. Ternette, langjähriger Russisch-Lektor am Institut für Fremdsprachen, folgt auf Dr. Ruth Kölblin, die sich nach 12 Jahren als Personalratsvorsitzende aus Altersgründen nicht zur Wiederwahl gestellt hat.
"Unsere Aufgabe ist es, die Interessen der Beschäftigten zu vertreten und diese gleichzeitig mit dem Wohl der Dienststelle zu verbinden", beschreibt Ternette sein Ziel einer "partnerschaftlichen Zusammenarbeit". Dass dies nicht immer ohne Differenzen geht, ist dem seit 12 Jahren aktiven Personalvertreter klar. Eine der anstehenden Aufgaben wird es sein, den Abbau von ca. 40 weiteren Arbeitsstellen vor allem im Liegenschaftsbereich für die "Betroffenen möglichst schmerzfrei zu gestalten". Gerechtfertigt findet er diesen Personalabbau bei den Pförtnern, Putzfrauen und Handwerkern keineswegs - und weiß sich dabei im Einklang mit der Universitätsleitung. "Doch an den von der Politik vorgegeben Beschlüssen können wohl weder Universität noch Personalrat etwas ändern", erkennt er die oktroyierten Bedingungen an. Der Personalrat werde sich aber dafür einsetzen, dass der Stellenabbau sozial verträglich erfolge, etwa durch interne Umsetzung der Betroffenen oder ihre Unterbringung in Fremdfirmen, verspricht Ternette.
Weitere Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit sieht der neue Vorsitzende in einem "konsequenten Dringen auf die Einhaltung der Tarife und Arbeitsplatzbedingungen" und einer Abwehr von aufgezwungenem Stellensplitting. Dazu wird der Anteil der Beratungsarbeit im Personalrat weiter ansteigen, ist er sich sicher. "Denn der Druck auf das Personal wird wachsen", befürchtet Ternette. Mit steigender Studierendenzahl und den Anforderungen in Lehre, Forschung und Verwaltung werden die Aufgabenmengen so steigen, dass die physische und psychische Belastung des einzelnen enorm wachsen wird. "Die Universität wird sich irgendwann einschränken müssen", sieht er voraus, da keine Verbesserung der Personalausstattung zu erwarten sei - "obwohl sie dringend notwendig ist, wenn wir unsere Qualität halten wollen", unterstreicht er. Diese Planungen der Universität will der Personalrat konzeptionell begleiten.
Er kann dabei auf die Unterstützung aller bauen. "Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Mitgliedern", bewertet er das Team, dessen erste Sitzung bereits gezeigt habe, dass ein gutes Klima und "ein Wille zum Konsens herrscht". Außerdem "stehen bei uns beide Türen immer für jeden offen", wirbt er um die Unterstützung aller Mitarbeiter der Universität, die nicht nur bei Problemen den Weg zu ihrer Personalvertretung finden sollten, hofft Ternette.
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