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06/27/2012 15:07

Der Praxisschock ist ausgeblieben

Detlef Bremkens Dez. 3 KIT Kommunikation, Innovation, Transfer
Hochschule Bochum

    Fünf Wirtschaftsabsolventinnen und -absolventen der Hochschule Bochum berichten über ihre Erfahrungen mit Berufseinstieg und Joballtag in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

    Von Rüdiger Kurtz
    Prof. Dr. Ursula Förster, Fachfrau für Unternehmensbesteuerung und Wirtschaftsprüfung an der Hochschule Bochum, hatte zur Infoveranstaltung "Steuerberatung / Wirtschaftsprüfung - Sind Sie bereit für diese Herausforderung?" geladen. Studierende mit entsprechendem Schwerpunkt treffen dabei auf Absolventinnen und Absolventen des "eigenen" Fachbereichs, die über ihren Berufseinstieg sowie den Joballtag berichten. "Es ist einfach etwas anderes, mit jungen Menschen, die noch vor vier oder fünf Jahren auf denselben Stühlen gehockt haben, über Erfahrungen in der Berufspraxis zu sprechen, als entsprechende Infos aus dem Internet oder von Externen zu bekommen", so Dozentin Ursula Förster über das Konzept der Veranstaltung.

    Die Atmosphäre ist von Anfang an entspannt, den "Ehemaligen" ist die Freude über ihren Besuch an der Hochschule anzumerken. Vier der fünf sind für Unternehmen der sogenannten "Big Four", den vier weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, tätig. Verena Engemann und Patycia Polec arbeiten für Deloitte in Düsseldorf, Hamdi Gezer und Fabian Labs für Ernst & Young in Dortmund. Als Vertreter einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft ist Steffen Florschütz von Zeptrum aus Bochum an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt.

    Nach der Vorstellungsrunde der Gäste eröffnet Professorin Ursula Förster die Fragerunde. Ein Thema brennt gleich mehreren Studierenden auf den Nägeln: Wird man durch das Wirtschaftsstudium gut auf die Praxis vorbereitet? Die Ehemaligen nicken beruhigend. "Der Praxisschock ist ausgeblieben", versichert Verena Engemann: "Ich habe mich dank des erworbenen umfangreichen Wissens von Anfang an sicher gefühlt." Patrycja Polec kann da nur zustimmen: "Meine Vorgesetzten waren positiv überrascht, dass ich als Bachelorstudentin über derart fundierte Kenntnisse verfüge." Auch Fabian Labs hat gute Erfahrungen mit dem Berufseinstieg gemacht: "Als Anfänger bekommt man zunächst eher leichtere Aufgaben zugewiesen. Die Anforderungen wachsen dann Schritt für Schritt."

    Die Jobsuche ist bei allen problemlos verlaufen. Gleich vier Kontakte zu Unternehmen kamen über die Professorinnen Susanne Hannemann und Ursula Förster zustande. "Das ist allerdings nicht der Regelfall", schränkt Susanne Hannemann ein: "Der übliche Verlauf ist schon der einer ganz normalen Bewerbung." Kollegin Ursula Förster ergänzt: "Die Gesellschaften wissen, dass wir an der Hochschule Bochum gut aufgestellt sind und berufsfeldorientiert ausbilden." Ein weiteres wichtiges Thema ist die wöchentliche Arbeitszeit. Gerüchte von 60 statt der offiziellen 40 Wochenstunden hielten sich hartnäckig, so die Studierenden. Hamdi Gezer kann das nicht bestätigen: "Es sind schon öfter mal Überstunden nötig, im Schnitt komme ich aber eher selten auf über 45 Wochenstunden." Verena Engemann räumt ein, dass sie schon ab und zu Extraschichten einlegen müsse. "Aber wenn es sich im Rahmen hält, empfinde ich das nicht als Belastung", so die 28jährige.

    Mit den Arbeitsinhalten und der Vielfältigkeit ihrer Aufgaben sind alle fünf sehr zufrieden. Steffen Florschütz hat sich bewusst für eine mittelständische Kanzlei entschieden: "Bei den bekannten großen Prüfungsgesellschaften muss man sich zu Beginn für einen Bereich entscheiden: Entweder Wirtschaftsprüfung oder Steuerberatung." Der 33jährige Steuerberater wollte in beiden Bereichen aktiv bleiben. Patrycia Polec hat sich von Anfang an für die Wirtschaftsprüfung entschieden. "50 Prozent meiner Arbeitszeit bin ich unterwegs und arbeite für Mandanten in anderen Städten", sagt sie: "Das ist sehr spannend, allerdings hat es durchaus auch Nachteile." So sei etwa eine Familienplanung bei den vielen Reisen schwierig. In dieser Hinsicht sei die Steuerberatung günstiger.

    Weitere Themen wie die Notwendigkeit von Sprachkenntnissen, die Vorteile eines FH-Studiums oder der Nutzen eines zusätzlichen Masterexamens werden thematisiert. Auch die Frage nach persönlichen Zukunftsperspektiven wird offen beantwortet: "Wenn ich in Rente gehe, werde ich mich für ein Philosophiestudium einschreiben", verrät Hamdi Gezer lächelnd. Professorin Ursula Förster muss die lebhafte Diskussion irgendwann abbrechen. Auf die Studierenden warten die nächsten Veranstaltungen, sie selber wird noch einen Kaffee mit "ihren" Ehemaligen trinken. "Das war eine sehr intensive und informative Veranstaltung", bedankt sich die engagierte Dozentin bei allen Anwesenden und der Beifall gibt ihr Recht.


    Images

    Fabian Labs, Verena Engemann, Steffen Florschütz, Patycia Polec (von links) und Hamdi Gezer (vorne) waren der Einladung von Professorin Ursula Förster gefolgt und berichteten an "ihrer" Hochschule über Erfahrungen mit Berufseinstieg und Joballtag.
    Fabian Labs, Verena Engemann, Steffen Florschütz, Patycia Polec (von links) und Hamdi Gezer (vorne) ...
    Foto: Rüdiger Kurtz/Hochschule Bochum
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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Students, Teachers and pupils
    Economics / business administration
    regional
    Studies and teaching, Transfer of Science or Research
    German


     

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