idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Der rechtliche Rahmen des Medizinstudiums, die Approbationsordnung für Ärzte, wird demnächst geändert. Die Änderungen beziehen sich unter anderem auf das Praktische Jahr (PJ), dass künftig leichter an anderen Universitätskliniken oder Lehrkrankenhäusern durchgeführt werden kann. Ferner wird das sog. ‚Hammerexamen‘ entzerrt und die Allgemeinmedizin gestärkt. Insgesamt wird der Kostenaufwand für das Medizinstudium weiter erhöht. Die Finanzierung der neuen Auflagen ist noch ungeklärt.
Erhöhung der staatlichen Auflagen
Innerhalb der nächsten Wochen ist mit der Verkündung der Rechtsverordnung zu rechnen. Dann ändert sich das Ausbildungsrecht für Studierende und die Medizinischen Fakultäten in Deutschland. Die Änderungen treten in einzelnen Schritten in Kraft. „Dabei werden die inhaltlichen und formalen Auflagen weiter gesteigert, so wird u.a. ein neuer Querschnittsbereich Schmerzmedizin eingeführt. Damit wird die Anzahl der Querschnittbereiche auf 14 erhöht. Die Zeit für das Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin wird verdoppelt. Zudem wird eine Famulatur in der hausärztlichen Versorgung zur Pflicht“, erläutert Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des MFT Medizinischen Fakultätentages.
Drittes Staatsexamen kommt wieder
Das vor zehn Jahren eingeführte ‚Hammerexamen‘ am Ende des Studiums mit schriftlicher und mündlich-praktischer Prüfung wird entzerrt. Der schriftliche Teil wird ab 2014 als zweites Staatsexamen direkt vor dem PJ absolviert. Nach dem PJ wird der mündlich-praktische Teil geprüft. Hierfür wird ein drittes Staatsexamen eingeführt.
Änderungen für das Praktische Jahr
In drei Schritten wird die Anzahl der PJ-Plätze in der Allgemeinmedizin massiv erhöht. Ferner kann das PJ künftig leichter außerhalb der eigenen Universität abgeleistet werden. Die bisher nicht flächendeckend geführten PJ-Logbücher sind ab 2013 verbindlich auch von Lehrkrankenhäusern und Lehrpraxen einzuhalten. Evaluationen und Abstimmungsverfahren werden zunehmen.
Ressourcen und Übergangsregelungen fehlen noch
„Die Medizinischen Fakultäten haben bereits begonnen, die nötigen Umsetzungsmaßnahmen vorzubereiten. Allerdings fehlen zur Realisierung der neuen Auflagen noch die staatlichen Ressourcen. Wir setzen hier auf mehr Unterstützung und darauf, dass sich Bund und Länder auf die fehlenden Übergangsregelungen für Studierende einigen“, appelliert Kroemer an die Politik.
Kontakt:
MFT – Medizinischer Fakultätentag e. V.
Alt-Moabit 96; 10559 Berlin; Tel.: 030/6449 8559-0; E-Mail: berlin@mft-online.de
Belegexemplar erbeten
MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e. V.
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).