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Nicolina Bek ist 19 Jahre alt, Delegierte für das Europäische Jugendparlament und war im Juni 2012 eine von 350 TeilnehmerInnen des Weltjugendkongresses in Rio de Janeiro. Ihre eigene Lebensgeschichte begann in Indien und führte sie schließlich zum Studiengang „Soziale Arbeit“ an der FH JOANNEUM, wo sie seit einem Jahr studiert. Für die Zukunft hat Bek bereits neue Pläne.
Beim Weltjugendkongress in Rio war sie eine der jüngsten Teilnehmerinnen, und der Aufenthalt in Brasilien habe sie sehr geprägt, wie Nicolina Bek erzählt: „Ich wollte dabei sein, um zu sehen, wie Jugendliche aus der ganzen Welt zum Thema Nachhaltigkeit stehen. Der Kongress hat schließlich all meine Erwartungen übertroffen: Es war unglaublich, wie motiviert und angestrengt viele, viele junge Menschen an einer Veränderung arbeiten.“ Im Rahmen des Kongresses war Bek auch drei Tage lang in einer der größten Favelas von Rio de Janeiro, wo die Jugendlichen mit den BewohnerInnen Theater gespielt, gelernt, musiziert und eine riesige Graffiti-Mauer bemalt haben. „Diese Tage haben mir gezeigt, dass man aufstehen muss, Ideen umsetzen muss, anstatt nur zuzuschauen“, so Bek.
Nicolina Bek blickt selbst auf eine ungewöhnliche Lebensgeschichte zurück: Sie wurde in Indien geboren, kam mit drei Jahren nach Österreich und wuchs bei Adoptiveltern und danach bei einer Pflegefamilie auf. Seit ihrem 16. Lebensjahr lebt Bek in einem betreuten Wohnprojekt des AIS Jugendservice. Bek hat das BG GIBS in Graz absolviert, spielt mehrere Musikinstrumente, spricht drei Sprachen und ist als Delegierte im Europäischen Jugendparlament engagiert. Dass sie gleich nach der Matura im Herbst 2011 am Studiengang „Soziale Arbeit“ an der FH JOANNEUM aufgenommen wurde, wo sie nun auch Jahrgangssprecherin ist, bezeichnet sie als „große Freude“. Ihre Motivation basiert zu einem großen Teil auf ihren eigenen Erfahrungen mit Wohlfahrts- und Jugendeinrichtungen: „Ich habe gesehen, wie wichtig es im sozialen Bereich ist, zu agieren und für jene einzutreten, die es selbst (noch) nicht können. Wenn junge Menschen beispielsweise einfach als ‚schwer erziehbar‘ abgestempelt werden, möchte ich nicht zusehen.“
„Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, dass ihre Stimme gehört wird“
Aus Rio, aber auch aus ihren Erfahrungen in Österreich und ihrem bisherigen gesellschaftlichen Engagement hat Nicolina Bek bereits neue Anregungen mitgenommen, die sie in Zukunft verfolgen möchte. „Ich habe in Rio die Organisation ‚Plant for the Planet‘ kennengelernt, die der 8-jährige Felix in Deutschland ins Leben gerufen hat. Ernüchternd für mich war, dass diese Initiative weltweit populär und verbreitet ist, allerdings nicht im direkten Nachbarland Österreich. Das würde ich gern ändern und die Organisation auch bei uns installieren“, so Bek. Ein zweites Projekt unter dem Titel „Open Mic Stage“ möchte sie in Zusammenarbeit mit einem brasilianischen Jugendlichen und dem AIS Jugendservice verfolgen. Die „Open Mic Stage“ soll Kindern und Jugendlichen aus Österreich und Brasilien, aber auch aus anderen Ländern, eine Plattform bieten, wo sie ihre Anliegen äußern, ihre Talente zeigen und ihre Erfahrungen austauschen können. „Kinder und Jugendliche haben nicht nur ein Recht auf Bildungs- und Chancengleichheit, sondern auch ein Recht darauf, dass ihre Stimme gehört wird – umso mehr, wenn sie aus sozial benachteiligten Familien stammen“, erklärt Bek, die mit dem Projekt auch den Austausch über Konzepte wie Betreutes Wohnen anregen möchte, die in Brasilien noch wenig etabliert sind.
Und auch im Studium hat Nicolina Bek schon konkrete Pläne: Im kommenden Studienjahr wird sie ein Auslandssemester in Irland verbringen, und auch ihr Berufspraktikum würde sie gern im Ausland, in Indien, absolvieren. Ein weiteres Ziel: „Ich möchte unbedingt als Freiwillige für die Organisation ‚Peace Child International‘ arbeiten.“
http://www.fh-joanneum.at/sam - Studiengang "Soziale Arbeit"
Nicolina Bek beim Weltjugendkongress in Rio de Janeiro im Juni 2012.
Source: Foto: FH JOANNEUM
Im Rahmen des Weltjugendkongresses war Nicolina Bek auch in einer der größten Favelas von Rio de Jan ...
Source: Foto: FH JOANNEUM
Criteria of this press release:
Journalists
Social studies
transregional, national
Studies and teaching
German
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