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Wissenschaft
Am 11. Juni übergab der international bekannte Bochumer Bildhauer und Maler Friedrich Gräsel der Medizinhistorischen Sammlung der RUB herausragende Plastiken und Zeichnungen zum Thema "Herz". Zusammen mit weiteren Werken Gräsels für die Kunstsammlungen der RUB, die ebenfalls gestern übergeben wurden, bilden sie die "Friedrich-Gräsel-Schenkung für Kunst und Wissenschaft". Gräsel betonte seinen lang gehegten Wunsch, dass Werke von ihm auch Eingang in Lehre und Forschung fänden. Er sei glücklich, dass dies nun in seiner Heimtatstadt verwirklicht werden konnte, sagte er.
Bochum, 12.06.2002
Nr. 164
Kleinplastiken und Gouachen zu "Herz" und Geometrie
Bochumer Bildhauer und Maler stiftete Kunstwerke der RUB
Friedrich-Gräsel-Schenkung für Kunst und Wissenschaft
Gestern (11.6.) übergab der international bekannte Bochumer Bildhauer und Maler Friedrich Gräsel der Medizinhistorischen Sammlung der RUB herausragende Plastiken und Zeichnungen zum Thema "Herz". Zusammen mit weiteren Werken Gräsels für die Kunstsammlungen der RUB, die ebenfalls gestern übergeben wurden, bilden sie die "Friedrich-Gräsel-Schenkung für Kunst und Wissenschaft". Gräsel betonte anlässlich der Schenkung vor zahlreichen Gästen aus Kunst und Wissenschaft seinen lang gehegten Wunsch, dass Werke von ihm auch Eingang in Lehre und Forschung fänden. Er sei glücklich, dass dies nun in seiner Heimtatstadt verwirklicht werden konnte.
Verbindung von Kunst und Wissenschaft
Die "Friedrich-Gräsel-Schenkung" umfasst Kleinplastiken, groß- und kleinformatige Zeichnungen und Gouachen, collagierte Schautafeln und Reliefs. Das Werkkonvolut firmiert auf Wunsch des Künstlers als "Friedrich-Gräsel-Schenkung für Wissenschaft und Kunst". Damit hat Gräsel zugleich die konzeptionelle Ausrichtung seines langjährigen Schaffens umrissen und die Verbindung seiner Stiftung mit der Ruhr-Universität Bochum als Wissenschaftsinstitution sinnfällig benannt.
Industrielle und organische Prozesse
Dem entspricht die Werkauswahl, die auf die unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Sammlungen bezogen ist. Gräsels Interesse gilt Form und Funktion industrieller bzw. organischer Prozesse, die er anschaulich prägnant artikuliert, ohne den reflexiven Eigensinn seines ästhetischen Instrumentariums preiszugeben. Wenn er sich dabei auf Maschinen und Organe wie das Herz bezieht, so paraphrasiert er noch einmal ein funktionales Gestaltverständnis, das die alte Analogie zwischen Technik und Natur aufnimmt, wobei freilich nicht der mimetische Impuls, sondern die ästhetisch eigensinnige Konstruktion sein Werk bestimmt. Bezeichnend dafür ist, dass seinen Skulpturen bis in die 1980er Jahre ein elementarer, geometrisch bzw. stereometrisch definierter Formenkanon zugrunde liegt, der im Rahmen verbindlicher Module das Proportionsverhältnis der Teile untereinander und zum Ganzen fundiert und Volumen und Raum spezifisch aufeinander bezieht. Gräsel versöhnt in seinem Werk klassische Prinzipien der Skulptur mit einer modernen Materialsprache und Fertigungsweise; seine Stahlskulpturen sind industriell produziert und haben insofern nicht nur morphologisch, sondern auch semantisch eine sinnfällige Codierung. Gemeint ist die im Werk Gräsels manifeste Referenz auf eine Industriekultur, die inzwischen historisch geworden ist.
Doppelte Bedeutung des Werkkomplexes
Der Werkkomplex für die Kunstsammlungen hat eine doppelte Bedeutung: Er ergänzt die Skulpturensammlung, in der mit den Arbeiten Hermands und Lechners eine im Ansatz vergleichbare, wenn auch unterschiedlich formulierte, künstlerische Position vertreten ist und gibt der Sammlung zugleich einen bedeutsamen Akzent, der wie die jüngst erworbenen Fotografien von Bernd und Hilla Becher die Industriekultur des Ruhrgebiets pointiert. Dabei ist die Werkauswahl so getroffen, dass sie Gräsels Arbeitsspektrum zumindest exemplarisch andeutet - mit autonomen Kleinplastiken und Zeichnungen, mit Studien zur Formgrammatik und zu öffentlichen und privaten Kunst-am-Bauprojekten.
Profilierte Kunstsammlungen
Die Kunstsammlungen der Ruhr-Universität, die in jüngster Zeit ihre Bestände um Werke von Gerhard Richter und Imi Knoebel, von Sean Scully, Jochen Gerz und Alf Lechner ergänzen und durch einen Werkkomplex der Becher-Klasse erweitern konnten, haben damit erneut an Profil gewonnen.
Weitere Informationen
Dr. Kai Uwe Hemken, Kunstgeschichtliches Institut, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-27271, Email: hemkekze@mailhost.rz.ruhr-uni-bochum.de
Ohne Titel (kleine Raumplastik), 1991, Edelstahl: ein Teil der Friedrich-Gräsel-Schenkung für die RU ...
None
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Music / theatre, Social studies
transregional, national
Organisational matters, Studies and teaching
German
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