idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/12/2002 13:05

Neu in der RUB: "Friedrich-Gräsel-Schenkung" für Kunst und Wissenschaft

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Am 11. Juni übergab der international bekannte Bochumer Bildhauer und Maler Friedrich Gräsel der Medizinhistorischen Sammlung der RUB herausragende Plastiken und Zeichnungen zum Thema "Herz". Zusammen mit weiteren Werken Gräsels für die Kunstsammlungen der RUB, die ebenfalls gestern übergeben wurden, bilden sie die "Friedrich-Gräsel-Schenkung für Kunst und Wissenschaft". Gräsel betonte seinen lang gehegten Wunsch, dass Werke von ihm auch Eingang in Lehre und Forschung fänden. Er sei glücklich, dass dies nun in seiner Heimtatstadt verwirklicht werden konnte, sagte er.

    Bochum, 12.06.2002
    Nr. 164

    Kleinplastiken und Gouachen zu "Herz" und Geometrie
    Bochumer Bildhauer und Maler stiftete Kunstwerke der RUB
    Friedrich-Gräsel-Schenkung für Kunst und Wissenschaft

    Gestern (11.6.) übergab der international bekannte Bochumer Bildhauer und Maler Friedrich Gräsel der Medizinhistorischen Sammlung der RUB herausragende Plastiken und Zeichnungen zum Thema "Herz". Zusammen mit weiteren Werken Gräsels für die Kunstsammlungen der RUB, die ebenfalls gestern übergeben wurden, bilden sie die "Friedrich-Gräsel-Schenkung für Kunst und Wissenschaft". Gräsel betonte anlässlich der Schenkung vor zahlreichen Gästen aus Kunst und Wissenschaft seinen lang gehegten Wunsch, dass Werke von ihm auch Eingang in Lehre und Forschung fänden. Er sei glücklich, dass dies nun in seiner Heimtatstadt verwirklicht werden konnte.

    Verbindung von Kunst und Wissenschaft

    Die "Friedrich-Gräsel-Schenkung" umfasst Kleinplastiken, groß- und kleinformatige Zeichnungen und Gouachen, collagierte Schautafeln und Reliefs. Das Werkkonvolut firmiert auf Wunsch des Künstlers als "Friedrich-Gräsel-Schenkung für Wissenschaft und Kunst". Damit hat Gräsel zugleich die konzeptionelle Ausrichtung seines langjährigen Schaffens umrissen und die Verbindung seiner Stiftung mit der Ruhr-Universität Bochum als Wissenschaftsinstitution sinnfällig benannt.

    Industrielle und organische Prozesse

    Dem entspricht die Werkauswahl, die auf die unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Sammlungen bezogen ist. Gräsels Interesse gilt Form und Funktion industrieller bzw. organischer Prozesse, die er anschaulich prägnant artikuliert, ohne den reflexiven Eigensinn seines ästhetischen Instrumentariums preiszugeben. Wenn er sich dabei auf Maschinen und Organe wie das Herz bezieht, so paraphrasiert er noch einmal ein funktionales Gestaltverständnis, das die alte Analogie zwischen Technik und Natur aufnimmt, wobei freilich nicht der mimetische Impuls, sondern die ästhetisch eigensinnige Konstruktion sein Werk bestimmt. Bezeichnend dafür ist, dass seinen Skulpturen bis in die 1980er Jahre ein elementarer, geometrisch bzw. stereometrisch definierter Formenkanon zugrunde liegt, der im Rahmen verbindlicher Module das Proportionsverhältnis der Teile untereinander und zum Ganzen fundiert und Volumen und Raum spezifisch aufeinander bezieht. Gräsel versöhnt in seinem Werk klassische Prinzipien der Skulptur mit einer modernen Materialsprache und Fertigungsweise; seine Stahlskulpturen sind industriell produziert und haben insofern nicht nur morphologisch, sondern auch semantisch eine sinnfällige Codierung. Gemeint ist die im Werk Gräsels manifeste Referenz auf eine Industriekultur, die inzwischen historisch geworden ist.

    Doppelte Bedeutung des Werkkomplexes

    Der Werkkomplex für die Kunstsammlungen hat eine doppelte Bedeutung: Er ergänzt die Skulpturensammlung, in der mit den Arbeiten Hermands und Lechners eine im Ansatz vergleichbare, wenn auch unterschiedlich formulierte, künstlerische Position vertreten ist und gibt der Sammlung zugleich einen bedeutsamen Akzent, der wie die jüngst erworbenen Fotografien von Bernd und Hilla Becher die Industriekultur des Ruhrgebiets pointiert. Dabei ist die Werkauswahl so getroffen, dass sie Gräsels Arbeitsspektrum zumindest exemplarisch andeutet - mit autonomen Kleinplastiken und Zeichnungen, mit Studien zur Formgrammatik und zu öffentlichen und privaten Kunst-am-Bauprojekten.

    Profilierte Kunstsammlungen

    Die Kunstsammlungen der Ruhr-Universität, die in jüngster Zeit ihre Bestände um Werke von Gerhard Richter und Imi Knoebel, von Sean Scully, Jochen Gerz und Alf Lechner ergänzen und durch einen Werkkomplex der Becher-Klasse erweitern konnten, haben damit erneut an Profil gewonnen.

    Weitere Informationen

    Dr. Kai Uwe Hemken, Kunstgeschichtliches Institut, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-27271, Email: hemkekze@mailhost.rz.ruhr-uni-bochum.de


    Images

    Ohne Titel (kleine Raumplastik), 1991, Edelstahl: ein Teil der Friedrich-Gräsel-Schenkung für die RUB
    Ohne Titel (kleine Raumplastik), 1991, Edelstahl: ein Teil der Friedrich-Gräsel-Schenkung für die RU ...

    None


    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Music / theatre, Social studies
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).