idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die neue RKI-Schrift gibt Empfehlungen zur Messung soziodemographischer Merkmale in der Epidemiologie. Im Vordergrund stehen methodische Aspekte, die besonderts die standardisierte Erfassung soziodemographischer Merkmale sowie deren Operationalisierung und Vergleichbarkeit behandeln.
12/98
Neue RKI-Schrift zur Messung soziodemographischer Merkmale in der Epidemiologie
Kann es sein, daß ein erhöhtes Leukämierisiko in der Nähe von Kernkraftwerken auf die Spezifik der in der Umgebung wohnenden Population zurückzuführen ist? Haben Anwohner von belebten Hauptverkehrsstraßen tatsächlich durch Straßenlärm ein erhöhtes Herzinfarktrisiko? Kann Radon in Innenräumen in Kleinstädten ein höheres Lungenkrebsrisiko zur Folge haben als in einer Großstadt? Spätestens bei der öffentlichen Diskussion der epidemiologischen Risikobewertungen dieser Fragen werden die epidemiologisch arbeitenden Wissenschaftler hierzu mit weitergehenden, den Einfluß von Faktoren wie Sozialschichtzugehörigkeit, sozialer Status oder Bildungsniveau betreffenden Fragestellungen konfrontiert. Das soeben in der Reihe RKI-Schriften erschienene, von W. Ahrens, B.-M. Bellach und K.-H. Jöckel herausgegebene Werk "Messung soziodemographischer Merkmale in der Epidemiologie" (RKI-Schrift 1/98, MMV Medizin Verlag München, 56,-- DM) unterstreicht vor allem die Wichtigkeit der Berücksichtigung soziodemographischer Aspekte bei der Erhebung epidemiologischer Daten.
Die Arbeitsgruppe "Epidemiologische Methoden" in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Epidemiologie veranstaltete 1997 einen Workshop am Robert Koch-Institut, als dessen Ergebnis die Empfehlungen zur Messung soziodemographischer Merkmale in der Epidemiologie jetzt mit dieser RKI-Schrift vorgelegt werden. Im Vordergrund der veröffentlichten Beiträge stehen methodische Aspekte, die besonders die standardisierte Erfassung soziodemographischer Merkmale sowie deren Operationalisierung und Vergleichbarkeit behandeln.
Dahinter steht jedoch das seit langem vorhandene Wissen, daß soziale, ökonomische und kulturelle Determinanten genauso Einfluß auf die Gesundheit von Bevölkerungsgruppen haben wie der persönliche Lebensstil und Umweltfaktoren. Die in diesem Heft vorgestellten Anwendungsbeispiele unterstreichen die Rolle der Epidemiologie als Basiswissenschaft von Public Health.
Da die Empfehlungen von den einschlägigen deutschen Fachgesellschaften mitgetragen werden, ist eine breite Anwendung in der bundesrepublikanischen Epidemiologie zu erwarten.
+++ Ende RKI-P +++
Presserechtlich verantwortlich: Edgar Muschketat
Herausgeber:
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel: 030/4547 2286
E-Mail: presse@rki.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Research projects, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).