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Wissenschaft
Dr. Marron C. Fort, ehemaliger Leiter der Arbeitsstelle „Niederdeutsch und Saterfriesisch“ an der Universität Oldenburg, hat für sein außergewöhnliches Engagement für das Niederdeutsche und Saterfriesische heute das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens erhalten. Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka überreichte dem gebürtigen Amerikaner die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde in der Universität Oldenburg.
„Dr. Marron Fort hat sich an der Universität mehr als 20 Jahre lang mit hochqualifizierten Forschungsarbeiten für das Niederdeutsche und Saterfriesische eingesetzt. Damit hat er den Grundstein für die heutige wissenschaftliche Arbeit gelegt, die von Prof. Dr. Jörg Peters weitergeführt wird“, erklärte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Babette Simon anlässlich der Auszeichnung. Die Universität Oldenburg sei Fort zu großem Dank verpflichtet.
Fort, 1938 in Boston geboren und seit 1988 deutscher Staatsbürger, war von 1986 bis 2003 Akademischer Oberrat an der Universität Oldenburg. Dabei widmete sich der Germanist der wissenschaftlichen Erforschung und Dokumentation des Saterfriesischen und der niederdeutschen Mundarten. Bekannt wurde er unter anderem durch die Veröffentlichung eines saterfriesischen Wörterbuchs (1980), zweier Bände mit Volkserzählungen in saterfriesischer Sprache (1985 und 1990) und der Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen ins Saterfriesische (2000).
Fort wuchs in New Hampshire (USA) auf und studierte Germanistik, Anglistik, Niederlandistik, Skandinavistik sowie Mathematik in Princeton (USA), Philadelphia (USA), an der Universität Freiburg sowie in Gent (Belgien). Ein Studienaufenthalt führte ihn 1963 erstmals nach Deutschland, und er begann an der Universität Freiburg über das in Vechta gesprochene Niederdeutsch zu arbeiten. Seine Promotion zu diesem Thema schloss er 1965 in Philadelphia ab. Von 1969 bis 1980 lehrte und forschte Fort als Professor für Germanistik an der Staatsuniversität New Hampshire. Zwei Gastprofessuren führten ihn 1976 und 1982 an die Universität Oldenburg, wo er 1986 endgültig blieb und sich insbesondere dem Saterfriesischen und den niederdeutschen Dialekten im Küstenraum zwischen Weser und Ems widmete.
Fort legte immer großen Wert darauf, die zu erforschenden Sprachen selbst perfekt zu beherrschen. Nicht zuletzt dadurch erwarb er sich hohe Anerkennung in der Region und erhielt zahlreiche Ehrungen. Er ist Ehrenbürger Ostfrieslands, durch die Verleihung des Indigenats der Ostfriesischen Landschaft „eingebürgerter Ostfriese“ sowie Mitglied der Fryske Akademy der Provinz Friesland.
Mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens werden Verdienste mit besonderem landespolitischem Gewicht gewürdigt. Hierzu zählen insbesondere regional bedeutsames oder strukturförderndes Engagement sowie Verdienste um die Kultur- und Heimatpflege.
http://www.niederdeutsch.uni-oldenburg.de
Marron C. Fort (Mitte) mit Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (links) und Universitätsp ...
Universität Oldenburg
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