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Ausbau erneuerbarer Energien führt nicht automatisch zu Schwankungen des Strompreises.
In Praxi, die Ehemaligenvereinigung der WHU – Otto Beisheim School of Management, hat im Rahmen der feierlichen Abschlussveranstaltung der Bachelorabsolventen der WHU den „In Praxi Thesis Award 2012“ an Fabian Stolz verliehen. In seiner Bachelorarbeit beschäftigt sich Fabian Stolz mit der Zukunft der Energiewirtschaft und der Problematik der Energiewende. Damit greift er vor dem aktuellen politischen Hintergrund ein gesellschaftlich bedeutendes Thema auf, eine Voraussetzung für die Vergabe der Auszeichnung.
Im Kontext der Bachelorarbeit „Modeling Electricity Price Volatility in the Year 2020“ erstellt Fabian Stolz ein Modell zur Berechnung der Volatilität des Strompreises im Jahr 2020. Dabei legt er den für Deutschland angestrebten Mix an Energieträgern zugrunde, der zu 35 Prozent auf erneuerbare Energien baut. Aus der Analyse ergibt sich, dass ein solches Energieerzeugungsportfolio die Volatilität des Strompreises am Spotmarkt deutlich senkt. Erst jenseits der Marke von 35 Prozent kommt es zu einem Anstieg der Preisvolatilität. Da erneuerbare Energien wetterabhängig und somit unregelmäßig in die Stromnetze eingespeist werden, kann auf den ersten Blick angenommen werden, dass der Ausbau erneuerbarer Energien automatisch zu volatileren Strompreisen führt. Der Autor widerlegt diese Annahme und gelangt somit zu einem überraschenden und hochgradig relevanten Ergebnis.
„Besonders hervorzuheben ist, dass Fabian Stolz vor dem Hintergrund der Energiewende ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz aufgreift. Im Fokus der derzeitigen Diskussion stehen hierbei meist die Kosten des Ausbaus erneuerbarer Energien sowie die Entwicklung des Preisniveaus für Endverbraucher. Mit der vorliegenden Arbeit gelingt es, diese Diskussion um einen wichtigen Aspekt zu erweitern“, begründet Jurymitglied Rebecca Stallbaumer die Entscheidung in der Würdigung der Arbeit. Da Schwankungen des Strompreises einen entscheidenden Einfluss auf die Planungssicherheit aller Marktteilnehmer haben, ließen sich nicht nur unmittelbare Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger und Unternehmen am Energiemarkt ableiten, sondern auch relevante Erkenntnisse für den Endverbraucher. Lobenswert sei zudem das rigorose akademische Vorgehen der Arbeit, bei gleichzeitiger Einbindung des Praxispartners KPMG – Energy & Natural Resources Advisory. Fazit der Jury: „Fabian Stolz stellt ein souveränes Verständnis ökonomischer Zusammenhänge sowie technologischer Aspekte des Energiemarktes unter Beweis und übersetzt diese Faktoren in ein komplexes und belastbares Modell. Insgesamt überzeugt die Arbeit in puncto thematischer Relevanz, Qualität der Analyse und Anschaulichkeit der Ergebnisse, sodass wir übereinstimmend zu der Entscheidung gekommen sind, diese Arbeit auszuzeichnen.“
Professor Lutz Johanning und Maximilian Trossbach, die die Bachelorarbeit betreut haben, sehen im vorliegenden Ergebnis einen wichtigen Aspekt, der bei den bisherigen Diskussionen der Energiewende völlig vernachlässigt wurde: „Das Thema Energiewende ist eines der bedeutendsten Themen in den kommenden Jahren. Da Deutschland entschieden ist, in puncto Energiepolitik eine globale Vorreiterrolle einzunehmen, ist das Thema von weltweitem Interesse. Fabian Stolz hat sich nicht nur mit den wirtschaftswissenschaftlichen Aspekten der Energiemärkte und den Partizipierenden auseinandergesetzt, sondern auch mit den entsprechenden technischen Aspekten. Er hat trotz der hohen Komplexität der Energiewirtschaft und Energiemärkte ein äußerst aussagekräftiges Modell entwickelt und weiterhin mit dem eigens für die Simulation geschriebenen Programm Abstraktionsfähigkeit und Programmierkenntnisse unter Beweis gestellt.“
Fabian Stolz arbeitet derzeit an einer Publikation für die Praktikerzeitschrift „ET - Energiepolitische Tagesfragen“. Darüber hinaus ist eine Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal angedacht. Der Preisträger bedankt sich herzlich bei bei Adrian Duffner (KPMG) für die Unterstützung bei der Bachelorarbeit.
Der mit 1.000 Euro dotierte IP Award for Outstanding Thesis wird ausgeschrieben, um grundsätzlich die wissenschaftliche Exzellenz an der Hochschule zu fördern, insbesondere um Studierende auszuzeichnen, deren Arbeiten einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen in sich tragen. Die Jury setzt sich aus vier Ehemaligen zusammen, die in Wirtschaftsunternehmen, im Non-Profit- und Öffentlichen Sektor tätig sind. In diesem Jahr sind es Rebecca Stallbaumer (Diplom 2002), Dr. Carsten Rübsaamen (Diplom 2005), Dr. Christoph Israng (Diplom 1995) und Michael Rzesnitzek (Diplom 1990). Die Voraussetzungen, unter denen ein betreuender Professor eine Abschlussarbeit für den Preis vorschlagen kann, sind eine hervorragende Benotung und der gesellschaftspolitische Zusammenhang des Forschungsgegenstandes.
In Praxi – WHU Alumni Association
Der Ehemaligenverein der WHU - In Praxi – WHU Alumni Association - wurde 1988 vom ersten Diplomabschlussjahrgang gegründet. Von Beginn an war und ist In Praxi eine unabhängige, von Mitgliedern geführte und selbst finanzierte Organisation, deren Mitglieder auch nach dem Studium einen engen Kontakt zu ihrer Hochschule und untereinander pflegen. Heute hat der Verein mehr als 2.500 Mitglieder, die in über 65 Ländern leben und arbeiten. Rund 90 Prozent aller WHU Absolventen werden Mitglied bei In Praxi. Daraus resultierend verfügt In Praxi über ein einzigartiges Kontakte- und Informationsnetzwerk. Weltweit unterstützen 20 Regionalkreise die Arbeit des Vereins und sorgen damit für ein stabiles Netzwerk zwischen Freunden und Geschäftspartnern. Ein Grundpfeiler der Organisation ist die ideelle und finanzielle Unterstützung der WHU und ihrer Studierenden.
WHU – Otto Beisheim School of Management:
Die WHU – Otto Beisheim School of Management ist eine international ausgerichtete, privat finanzierte Wirtschaftshochschule. Die 1984 gegründete Business School gehört inzwischen zu den renommiertesten deutschen Wirtschaftshochschulen und genießt auch international hohes Ansehen. Mit dem WHU Campus Düsseldorf eröffnet die Hochschule im Herbst 2012 ihren zweiten Standort.
Seit ihrer Gründung ist die WHU Vorbild für zukunftsorientierte Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Betriebswirtschaft. Das Studienangebot umfasst ein Bachelor- und Masterprogramm, ein Vollzeit-MBA-Studium, ein Teilzeit-MBA Studium, das Kellogg-WHU Executive MBA-Programm und den Bucerius/WHU Master of Law and Business-Joachim Herz (MLB). Damit werden zurzeit 880 Programmteilnehmer sowie 278 Promotionsstudenten erreicht. Hinzu kommen maßgeschneiderte Programme für Führungskräfte, die sich den individuellen Bedürfnissen der Unternehmen anpassen.
Die WHU besitzt das Promotions- und Habilitationsrecht. Ihr internationales Netzwerk umfasst über 185 Partnerhochschulen zum Austausch von Dozenten und Studenten sowie Forschungskooperationen auf allen Kontinenten. Die WHU ist von den renommiertesten deutschen, europäischen und amerikanischen Akkreditierungsorganisationen FIBAA, EFMD (EQUIS) sowie AACSB akkreditiert. Im März 2012 erhielt sie als eine der ersten Hochschulen in Deutschland die Systemakkreditierung durch die FIBAA. Dies garantiert eine exzellente Qualität von Lehre und Forschung sowie einen hohen Grad an Internationalisierung.
Als einzige deutsche Privathochschule gehört die WHU außerdem der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an. In nationalen wie internationalen Ranglisten nimmt die WHU – Otto Beisheim School of Management stets Spitzenplätze ein – zuletzt im Personaler-Hochschulranking 2012 des Magazins Wirtschaftswoche, dem Financial Times Ranking 2011 sowie im CHE-Hochschulranking 2011/12.
Für die Zukunft verfolgt die WHU eine konsequente Wachstumsstrategie. Ziel der WHU ist es, ihre Position unter den Top-Hochschulen Europas weiter zu festigen.
http://www.whu.edu
http://www.whu.edu/whu/netzwerk/in-praxi-whu-alumni-association/
Dr. Marco Vietor (In Praxi) übergibt die Auszeichnung an Fabian Stolz
Foto: K. Myller
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Fabian Stolz mit der Urkunde
Foto: K. Myller
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Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration
transregional, national
Contests / awards
German
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