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06/27/2002 08:32

Studie: Venture-Capital-Markt in guter Verfassung

Wiebke Girolstein Corporate Communications
European Business School

    Deloitte & Touche analysiert mit der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL (ebs) Zukunft des deutschen Beteiligungsmarktes

    Oestrich-Winkel/Frankfurt, 20.06.2002
    Wie hat sich der Crash der Wachstumsbörsen auf die Entwicklung der deutschen Beteiligungsgesellschaften ausgewirkt? Diese Frage stand im Vordergrund der von Deloitte & Touche in Zusammenarbeit mit dem Center for International Corporate Finance der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL, Oestrich-Winkel, des Centre for Management Buyout Research an der University of Nottingham und des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK), Berlin, zum zweiten Mal durchgeführten Studie zum Venture-Capital- und Private-Equity-Markt in Deutschland.
    Die am 13. Juni im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Frankfurt vorgestellten Ergebnisse der Studie geben wertvollen Aufschluss über die allgemeine Marktverfassung, die Zukunft des deutschen Beteiligungsmarktes sowie die Bedeutung der Syndizierung, des Aufteilens von Beteiligungsinvestments.

    Die Analyse der Ergebnisse zieht konkrete Vergleiche zur Vorgängerstudie des Jahres 2000. Sie zeigt, inwieweit die veränderten Marktbedingungen die Entwicklung der deutschen Beteiligungsgesellschaften beeinflusst haben.

    Hohes Niveau des Jahres 2000 nicht mehr erreichbar

    Die Ergebnisse zeigen, dass der Beteiligungsmarkt in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Dennoch haben sich - wenn auch zeitverzögert - die beschränkten Verkaufmöglichkeiten durch die Talfahrt der Wachstumsbörsen auch auf den deutschen Beteiligungsmarkt ausgewirkt. Entsprechend unterscheidet sich das Boomjahr 2000 signifikant vom Folgejahr 2001. Verglichen mit den Jahren 1999 und davor ist der Beteiligungsmarkt jedoch immer noch in erfreulich guter Verfassung.

    Finanzierungen von Start-ups und Wachstumsfinanzierung auf dem Vormarsch

    In Bezug auf ihre Investitionstätigkeiten generieren die meisten Unternehmen ihr Geschäft selbst; sogenannte "Deal Finder" oder Auktionen setzen sie kaum ein.

    Seed-Finanzierungen sind stark rückläufig. Das heißt, die Finanzierung von rudimentären Geschäftsideen hat erheblich an Bedeutung verloren; Finanzierungen von Start-ups und Wachstumsfinanzierung hingegen nehmen zu.

    Auffällig ist, dass die Größe der Investments in etablierten Unternehmen stark rückläufig ist. Während in der Vorgängerstudie noch 50 Prozent der Investments bei über EUR 10 Millionen lagen, sind es jetzt nur noch 34 Prozent.

    Für die Bewertung ist nach wie vor die Discounted-Cash-Flow-Methode von besonderem Interesse. Aber auch die EBIT-Multiplikatoren (Kaufpreis als Multiplikation des operativen Ergebnis mit einem bestimmten Faktor) haben an Bedeutung gewonnen.

    Zur Finanzierung setzen die Stichprobenunternehmen primär Eigenkapital ein. Wenig Aufmerksamkeit schenken sie nach wie vor dem Wandlungsrecht, das im Ausland häufig als Anreizinstrument für Gründer oder Management eingesetzt wird. Eine regelmäßige Überprüfung der Investment-Performance findet ebenfalls nur begrenzt statt.

    Finanzierungsfunktion durch Betreuungsfunktion ergänzt

    Ferner hat die Studie gezeigt, dass die Finanzierungsfunktion der Beteiligungsgesellschaften zunehmend durch eine Betreuungsfunktion ergänzt wird. Da zahlreiche Schwierigkeiten mit Investments nach Aussage der Unternehmen hauptsächlich durch ineffektives Top-Management auftreten; ist das Krisenmanagement entsprechend in den Vordergrund gerückt. Analog zur Vorläuferstudie wird als größtes Problem bei der Überwachung der Portfoliounternehmen die zeitverzögerte Übermittlung von Informationen für die Einschätzung von Fehlentwicklungen gesehen.

    Die Veräußerung an strategische Investoren bleibt weiterhin wichtigster Veräußerungskanal von Beteiligungsinvestments. Trotz der zuletzt vernachlässigbaren Zahl von IPOs am Neuen Markt wird diesem Marktsegment weiterhin eine Sonderstellung eingeräumt. Aber auch die Nasdaq und das Qualitätssegment Smax spielen eine wichtige Rolle Allgemein kann man davon ausgehen, dass das größte Problem der Beteiligungsgesellschaften derzeit in den fehlenden Exitmöglichkeiten besteht.

    Die Auswirkungen von Basel II werden insgesamt positiv eingeschätzt. Die befragten Gesellschaften rechnen mit einer Zunahme des zukünftig investierten Volumens in Höhe von 21 Prozent.

    Beachtlicher Markt für syndiziertes Beteiligungskapital

    Im Rahmen der Studie wurde zudem zum ersten Mal die Bedeutung der Syndizierung von Beteiligungsinvestments - also das Aufteilen des Investitionsbetrages auf mehrere Investoren - empirisch für den deutschen Markt analysiert. Es hat sich gezeigt, dass der Markt für syndiziertes Beteiligungskapital beachtlich ist.

    Eine Syndizierung bietet zahlreiche Vorteile: Sie ermöglicht mit der Streuung von Investments eine effektive Risikominderung; erleichtert die Implementierung eines attraktiven Risiko-Rendite-Profils, eines Information-Sharing sowie eine stärkere Spezialisierung in Betreuungsleistungen und erlaubt den unmittelbaren Zugang zu einem interessanten "Deal Flow" mit entsprechenden Losgrößen.

    Erschwerte Entscheidungsfindung durch Syndizierung befürchtet

    Laut Studienergebnis liegen die primären Motive für eine Syndizierungsentscheidung zum einen in der Größe des Finanzierungsvolumens im Verhältnis zu den Mitteln der Gesellschaft bzw. zu den durchschnittlichen üblichen Investments, zum anderen erleichtert eine Syndizierung weitere Finanzierungsrunden. In der Regel unterliegen die Gesellschaften der Einschränkung, nicht mehr als 10 Prozent der Mittel in ein Unternehmen investieren zu dürfen.

    Die befragten Gesellschaften gehen jedoch davon aus, dass Syndizierung notwendigerweise eine zeitintensivere Form des Beteiligungsmanagements bedingt. Mit zunehmender Zahl der Syndikatsmitglieder wird nach herrschender Meinung die Entscheidungsfindung verlangsamt und erschwert.

    Die Studie und weitere Informationen sind unter www.cicf.de erhältlich.

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    Für weitere Fragen und Informationen zur Studie steht Ihnen Mischa Ritter (Mischa.Ritter@cicf.de), Center for International Corporate Finance, unter der Tel.Nr. 06723 69 285 zur Verfügung.


    More information:

    http:www.cicf.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

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