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Schon 1995 haben Studierende der Universität Witten/Herdecke ein Modell für die sozialverträgliche Erhebung von Studiengebühren entwickelt.
Seit Wochen wird an den öffentlichen Universitäten in NRW gegen die Pläne der Landesregierung in Düsseldorf, künftig Studiengebühren zu erheben, protestiert. Die Studierenden befürchten, dass zukünftig nur noch bestimmte Gesellschaftsschichten, die sich die Studiengebühren leisten können, studieren werden. Dabei zeigt die private Universität Witten/Herdecke schon lange, dass es auch anders geht. Die Universität erhebt seit 1995 Studiengebühren, die sechs Prozent des Gesamthaushalts ausmachen. Als die Studiengebühren eingeführt wurden, wollten die Studierenden auf jeden Fall sicherstellen, dass auch zukünftig Bewerber nach Persönlichkeit, Fachinteresse und Motivation ausgewählt werden können und waren sich einig, dass Geld dabei keine Rolle spielen darf. So setzten sich damals Studierende aller Fakultäten zusammen, um ein Modell für die sozialverträgliche Erhebung von Studiengebühren zu entwickeln. Entstanden ist daraus ein Konzept, welches die Studierenden in Anlehnung an das deutsche Rentensystem den "Umgekehrten Generationenvertrag" genannt haben. Die Idee, die dahinter steht, ist, dass die ehemaligen Studierenden für die jetzigen zahlen. Ziel des Modells ist es, die Freiheit des Zugangs zum Studium, die Freiheit der Gestaltung des Studiums und die Freiheit der Berufswahl sicherzustellen. Um es jedem Studierenden zu überlassen, wie lange er studieren möchte, wird nicht nach Dauer des Studiums gezahlt. Stattdessen gibt es einen Fixbetrag von 15.185 EUR für ein Vollstudium. Wer nach dem aufwendigen Auswahlverfahren einen Studienplatz in Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Zahnmedizin oder Pflegewissenschaften angeboten bekommt, kann zwischen einer Sofortzahlung in monatlichen Raten, der Späterzahlung nach dem Studium oder einer Kombination aus beiden wählen. Um die Freiheit der Berufswahl zu gewährleisten, erfolgt die Rückzahlung gehaltsabhängig, nämlich über acht Jahre acht Prozent des Einkommens.
Die Studierenden der Universität sind selbst für die Verwaltung und Abführung der Studiengebühren verantwortlich. Aus diesem Grund wurde die StudierendenGesellschaft Witten/Herdecke e. V. als studentischer Verein gegründet. Hier ist man stolz, dass sich das 1995 eingeführte Modell bewährt hat. Ein hoher Anteil der Studierenden nutzt die Möglichkeit zur Späterzahlung und der Anteil der BAföG Empfänger an der Universität entspricht dem Bundesdurchschnitt. Über das Modell des umgekehrten Generationenvertrages findet man auf der eigenen Website www.studierendengesellschaft.de zusätzlich hilfreiche Informationen.
Kontakt: Oliver Falk, StudierendenGesellschaft Witten/Herdecke, Tel: 02302 926402
http://www.studierendengesellschaft.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Studies and teaching
German
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