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Albanische Doktorandin erhält DAAD-Preis 2012 an der Universität Jena
Sie sei im Kosovo geboren und habe in ihrer Jugend selber Hilfe gebraucht und empfangen, begründet Vjosa Bilalli ihr Engagement für andere Menschen. Die 25-jährige Doktorandin der Friedrich-Schiller-Universität Jena war Mitglied der „International Board Organisation“ in Prishtina, welche sich für die Bildung und Völkerverständigung im Kosovo einsetzt. Die junge Albanerin hat die Hilfsorganisation „We’re safe“ mitbegründet, die rumänische, albanische und kosovarische Studienbewerber über die vielfältigen Studienmöglichkeiten in Jena informiert und sie bei ihrer Studienbewerbung tatkräftig unterstützt. Als Albanisch-Tutorin am Institut für Slawistik befördert die exzellente Studentin aktiv den interkulturellen Austausch zwischen Deutschen und Albanern und Kosovaren. Ihr privates Interesse für Malerei mündet in Projekten, mit denen sie Kinder und Jugendliche an die Kunst heranführt.
Für ihre hervorragenden Studienleistungen und dieses außergewöhnliche gesellschaftliche Engagement im interkulturellen Bereich erhält Vjosa Bilalli den vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gestifteten Preis für einen ausländischen Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr 2012. Die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihr im Rahmen der Feierlichen Immatrikulation am 25. Oktober durch den Rektor überreicht.
Bilalli war im Wintersemester 2007/08 als Gaststudentin der Partneruniversität in Prishtina/Kosovo an der Universität Jena immatrikuliert und kehrte im Jahr darauf nach Jena zurück, um den Masterstudiengang „Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts“ zu absolvieren. Diesen beendete sie im Juli 2011 mit sehr gutem Ergebnis als eine der besten des Jahrgangs. Seit dem Wintersemester 2011/12 arbeitet Bilalli an ihrer Doktorarbeit zum Thema „Die albanische Erfahrung mit dem Kommunismus: Erinnerung und Gedächtniskonstruktion.“ Sie führt dazu lebensgeschichtliche Interviews mit Zeitzeugen in Albanien. Die engagierte Albanerin, die perfekt deutsch spricht, war mehrfach DAAD-Studienstipendiatin und 2009 Stipendiatin des Internationalen Parlamentsprogramms des Deutschen Bundestages. Kürzlich wurde ihr ein Doktorandenstipendium des DFG-Graduiertenkollegs „Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa" zugesprochen. „Sie gehört damit zu den besten Doktoranden der Universität Jena“, betont Dr. Jürgen Hendrich vom Internationalen Büro der Universität.
„Ich bin gerührt“, so Bilallis erste Reaktion, als sie von der Preisverleihung erfährt. Sie sehe den Preis als Bestätigung ihrer Arbeit und hofft, „dass er andere internationale Studierende ermutigt, sich ebenfalls zu engagieren“. Sie selber hat ein klares Lebensziel: Nach der Promotion bei den Jenaer Zeithistorikern möchte sie eine Hilfsorganisation gründen, die unterdrückten Frauen dabei helfen soll, eine – berufliche wie private – Perspektive zu erreichen. Bis sie so weit ist, will sich die attraktive Studentin weiter engagieren – in Jena und darüber hinaus. Mit dem DAAD-Preisgeld wird sie hilfsbedürftige Familien im Kosovo unterstützen – und dort Not lindern, wo sie selber Hilfe empfing.
Für ihre hervorragenden Studienleistungen und ihr außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement im ...
Foto: Anne Günther/FSU
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