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Mit einem Empfang im Neuffer-Bau der TU Dresden wurde am Montag die Deutsch-Vietnamesische Summer School 2002 durch den Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Helmut Martin, eröffnet. Insgesamt 14 Studentinnen und Studenten sowie drei Professoren aus Hanoi (Vietnam) und vom Bauingenieurwesen der TU Dresden werden in einem vierwöchigen Kompaktseminar "Methoden der ganzheitlichen Bestandserfassung von historischem Kulturgut" kennen lernen.
Während bei der ersten deutsch-vietnamesischen Summer School 2001 vor knapp einem Jahr das Aufmaß der Pagode Cau Dong im Herzen der Altstadt von Hanoi im Mittelpunkt der Arbeit stand, werden die Studentinnen und Studenten beim jetzigen Gegenbesuch unter der Leitung von Prof. Rudolf S. Morgenstern (Professur für Ausbautechnik und Instandhaltung von Bauwerken, Fakultät Bauingenieurwesen an der TU Dresden) und Dr. Arch. Dr. Phung Duc Tuan (Hanoi Architectural University) ein Schloss in Limbach vor den Toren der sächsischen Landeshauptstadt untersuchen.
"Moderne Techniken erlauben Architekten, Ingenieuren und Planern zwar mathematisch exaktes Erfassen und Darstellen von Daten, aber die Fähigkeit des Menschen, die Dinge subjektiv zu erfassen und in einer kritischen Reflexion zu bewerten, kann dabei verloren gehen!" sagt Prof. Morgenstern, auf dessen Initiative die Summer School zurück geht.
Kulturerbe ist eben mehr, als die hochmoderne Technik erfassen kann, weswegen während der Summer School auch kreative Ansätze für die Bewahrung und Gestaltung des historisch wertvollen Kulturguts gefördert werden. Auf der Grundlage einer ingenieurwissenschaftlichen, methodischen Kompetenz sollen Architekten, Ingenieure und Planer für das Sehen, Fühlen und Erfassen sensibilisiert werden ? und das bedeutet konkret, dass neben der Vermittlungen von Theorie in Vorlesungen eine gehörige Portion Praxis angeboten wird.
Bei einer Exkursion in die Sächsische Schweiz lernen die Studenten beispielsweise das Skizzieren und Zeichnen. Dabei geht es zuallererst einmal darum, richtig sehen zu lernen (was dann später auch für die Fotografie von Objekten wichtig ist). Sachverhalte mit korrekten Proportionen und Maßverhältnissen zu erfassen und zu Papier zu bringen, um so zu kommunizieren und eindeutige Informationen zu vermitteln ? das gehört zur Grundausbildung der Bauingenieure und Architekten. Und wenn nebenbei die Kulturlandschaft der Sächsischen Schweiz erwandert wird, kommt noch etwas hinzu, was während der Summer School ganz groß geschrieben wird: das Kennenlernen der jeweils anderen Kultur.
Der Erkundung des Umfelds wird auch mit Fahrten in die Oberlausitz, nach Berlin, Erfurt und Weimar (hier studierte der Leiter der vietnamesischen Delegation an der Bauhaus Universität) Rechnung getragen.
Den Großteil der Zeit aber werden die Studenten in Limbach bei Wilsdruff vor den Toren der sächsischen Landeshauptstadt verbringen. Zu Limbach gehört ein etwa 1600 erbautes Herrenhaus, das heute zwar als "Schloss" bezeichnet wird, sich aber trotz einiger erhaltener Renaissance-Elemente in einem sehr schlechten Zustand befindet. "Dieses Schloss werden wir in seiner Gesamtheit erfassen, untersuchen und dokumentieren," erläutert Prof. Morgenstern die Vorgehensweise. Das Ziel: Am Ende der Summer School 2002 werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme in einer Dokumentation veröffentlicht und dem Eigentümer sowie der Denkmalpflege zur Verfügung gestellt. Für die Studierenden ist es der Nachweis des Lernerfolges, für die Öffentlichkeit kann es ein Anstoß für den weiteren Umgang mit diesem Historischen Kulturgut sein.
Weitere Informationen: Ulrich van Stipriaan
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fakultät Bauingenieurwesen an der TU Dresden
Tel. (03 51) 4 63-3 91 69, Fax (03 51) 4 63-3 71 04
E-Mail: Ulrich.Stipriaan@mailbox.tu-dresden.de
Die Fakultät Bauingenieurwesen im Internet:
http://www.tu-dresden.de/biw/bauwesen.html
Criteria of this press release:
Construction / architecture
regional
Organisational matters
German
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