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Wissenschaft
Wanka: „Grenzen für die Forschung überwinden“
HAMBURG/HANNOVER. Der zum ersten Mal verliehene Norddeutsche Wissenschaftspreis geht nach Niedersachsen an die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Diese Entscheidung wurde heute in Hamburg bekannt gegeben. Mit der Verleihung würdigten die Wissenschaftsministerinnen und -minister der beteiligten Länder die Arbeit der Forschergruppe „BioGeoChemie des Watts“, die sich gegen 13 Mitbewerber aus dem Bereich Meeresforschung durchsetzen konnte. An der siegreichen Kooperation sind Forscher des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und der Arbeitsgruppe Meeresphysik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen sowie des Instituts Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven beteiligt.
„Ich gratuliere allen an der Forschergruppe beteiligten Wissenschaftlern ganz herzlich zu ihrer großartigen Arbeit und zu ihrem heutigen Erfolg. Ihr Beitrag ist zum Verständnis des Ökosystems Wattenmeer sehr wichtig“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, an die Forscher gerichtet und betonte: „Die tiefere Idee des Norddeutschen Wissenschaftspreises spiegelt sich in der Arbeit der Forschergruppe: Sie haben im Ringen um optimale Forschungsergebnisse die Grenzen zwischen Ländern und Fachdisziplinen überwunden. So entstehen Synergieeffekte, die die norddeutschen Länder entscheidend voran bringen.“
Zur Begründung der Auswahlkommission heißt es, der Beitrag sei ein „Vorzeigeprojekt“, das sich nicht nur durch seinen wissenschaftlichen Output auszeichne. Die während der Forschungsarbeit geschaffene Infrastruktur habe auch Anziehungskraft auf überregionale Partner für Norddeutschland. Darüber hinaus sei die Relevanz des Forschungsgegenstandes Wattenmeer regional und global als besonders hoch einzustufen. Die Kommission betonte zudem, dass das Projekt sehr stark interdisziplinär ausgerichtet sei und unterschiedlichste Partner einbeziehe, deren Zusammenarbeit auch langfristig gesichert sei.
In intensiven Gelände- und Laborarbeiten untersuchte die ausgezeichnete Forschergruppe die physikalischen, biologischen und chemischen Wechselwirkungen im Stoffhaushalt eines Watts. Hierfür wurde eine weltweit einzigartige Dauermessstation im Seegatt südwestlich von Spiekeroog errichtet. Sie ermöglicht den Forschern auch bei schwierigen Bedinungen wie Stürmen und Eisgang unbeeinträchtigte Daten zu erheben. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse konnten unter anderem in mathematische Modelle einfließen, mit denen sich die zukünftige Entwicklung des Strömungsverhaltens und des Ökosystems vorhersagen lässt.
Wattenmeere gehören zu den produktivsten natürlichen Ökosystemen der Erde und sind damit für die globalen Stoffkreisläufe entscheidend. Dennoch fehlten bislang nähere Kenntnisse über Strömungstransport und Mikroorganismen im Watt. Das von den Forschern exemplarisch untersuchte Wattenmeer der Nordsee gehört zu den längsten zusammenhängenden Wattgebieten.
Der von den Wissenschaftsministerinnen und -ministern der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, der Freien Hansestadt Bremen sowie der Freien Hansestadt Hamburg vergebene Norddeutsche Wissenschaftspreis ist mit 50.000 Euro dotiert. Mit ihm werden erstmals länderübergreifende Kooperationen in der Wissenschaft geehrt. In den kommenden fünf Jahren soll der Preis jährlich zu jeweils neuen Themen vergeben werden. Die Federführung hatte dieses Jahr Hamburg.
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