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Wissenschaft
Koedukation: Erbe und Chancen
Tagung an der Universität in Koblenz
In jüngster Zeit ist ein bildungspolitisches Thema erneut auf den Prüfstand ge-raten: die Koedukation, der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen. Die Ankündigungen der Schulministerien in Nordrhein-Westfalen und Berlin, Jungen und Mädchen in ausgewählten Fächern getrennt zu unterrichten (Sedukation), haben bekannte Positionen wieder aufgelegt und erneut zu kriti-schen Nachfragen geführt. Bei der Tagung "Koedukation: Erbe und Chancen - Entwicklungslinien im internationalen Vergleich" am 11. Und 12. Juni an der Universität in Koblenz wird die Koedukationsproblematik auch in historischer und vergleichender Sicht erörtert werden.
Zunächst sollen die Debatte um das Für und Wider der Koedukation in ver-schiedenen Ländern und die unterschiedlichen bildungspolitischen Strategien zur Umsetzung von Koedukation und Sedukation analysiert werden. Damit ver-bunden ist die Diskussion empirischer Forschungsergebnisse zur Sozialisation von Mädchen und Jungen unter unterschiedlichen schulischen und gesell-schaftlichen Bedingungen. Die Ergebnisse der Debatten und Diskussionen sollen auf mögliche bildungspolitische und schulpraktische Konsequenzen hin untersucht sowie Chancen und Perspektiven der Koedukation aufgezeigt werden.
Bei der Tagung werden auch verschiedene Schulprojekte aus unterschiedlichen Ländern vorgestellt. So wurde in Rheinland-Pfalz ein fünfjähriger Modellversuch mit dem Ziel durchgeführt, innerhalb eines koedukativen Unterrichts Jungen und Mädchen gleichermaßen so zu fördern, daß sie zur ihrer eigenen Rolle finden und ihre Stärken entwickeln konnten, ohne dabei in Geschlechterstereotype zu verfallen.
Die Tagung wird musikalisch umrahmt mit einem Konzert, das die "Koedukationsdebatte" noch einmal in ganz anderer Weise aufgreift: Am 11 Juni um 18.30 Uhr findet im Görreshaus in Koblenz ein Gesprächskonzert statt, in dem Heidi Kommerell (Klavier) und Sabine Szameit (Sopran) mit Liedern und Texten die gemeinsame und zugleich auch getrennte Erziehung der Geschwister Fanny Mendelssohn-Hensel und Felix Mendelssohn-Bartholdy vorstellen.
Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Prof. Dr. Margret Kraul, Tel: 0261 / 9119-132 und 9119-137
Pressekonferenz:
Freitag, 12. Juni 1998 an der Universität in Koblenz, Gebäude D (Rheinau 1), Raum D 3, Beginn: 14.00 Uhr
Criteria of this press release:
Social studies, Teaching / education, interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy, Scientific conferences
German
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