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Wissenschaft
Der jährlich zu vergebende und mit 5000 Euro dotierte Preis will mutige und innovative Wissenschaftler fördern / Nominierungen bis März 2013 möglich
Die Universität Witten/Herdecke verleiht 2013 erstmals den Hans-Driesch-Wissenschaftspreis, Vorschläge sind bis zum 31. März 2013 für jedermann möglich. Der Hans-Driesch-Wissenschaftspreis soll mutiges und innovatives, Disziplinen übergreifendes Denken auszeichnen. Es geht um den Willen, die Fähigkeit und den Mut von Forschern, mit neuen Ansätzen bestehende Paradigmen und eventuelle Denkblockaden zu hinterfragen und so auch Neuland zu betreten. Unabhängig von der aktuellen Anerkennung ihrer Forschungsergebnisse durch die wissenschaftliche Gemeinschaft soll so auch der Mut belohnt werden, neue Wege zu gehen und den wissenschaftlichen Mainstream zu verlassen. Forschung lebt auch davon, dass sie sich selbst ständig hinterfragt, auch wenn es unbequem werden kann. Dies soll der Preis unterstützen und auszeichnen. Der zukünftig regelmäßig zu vergebende und mit 5000 Euro dotierte Preis erinnert an den Biologen und Naturphilosophen Prof. Dr. Hans Driesch. http://www.hans-driesch-preis.org/
Zum Verfahren
Jedermann kann bis spätestens 31. März 2013 jeden promovierten Forscher per mail an nominierung@hans-driesch-preis.org vorschlagen. Das geht formlos auf maximal einer DIN-A4-Seite (im Format PDF), angehängt sein sollte eine Literaturliste mit den Arbeiten des Forschers. In einer zweiten Stufe werden dann aus diesen Vorschlägen von einer Jury maximal drei Kandidaten ausgesucht und ggfs. weitere Begründungen eingefordert. Aus den drei Kandidaten wählt die Jury per Mehrheitsentscheidung dann den Preisträger des Jahres. Der Preisträger wird im Dezember eines jeden Jahres in einer feierlichen Veranstaltung ausgezeichnet.
Zum Namensgeber Prof. Dr. Hans Driesch
Prof. Dr. Hans Driesch (1867 – 1941) war Biologe und Naturphilosoph. Seine weiten Ausflüge über den Tellerrand seiner Kerndisziplin und sein philosophisches Herangehen machten ihn zu einem der interessanten wissenschaftlichen Köpfe der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Driesch war Mitglied der deutschen Liga für Menschenrechte und bekennender Pazifist. Als einer der ersten nicht-jüdischen Professoren wurde er von den Nationalsozialisten in den Zwangsruhestand geschickt. Der Driesch’sche Vitalismus vermutete eine unbekannte, treibende (Lebens) -Kraft, die aus der toten Materie zu Leben führt. Damit entfernte er sich völlig von der rein materialistischen Betrachtung seines Fachs. Auf ihn bezogen sich auch die späteren Nobelpreisträger Thomas Hunt Morgan, Hans Spemann und Percy W. Bridgman – und zu seinen Schülern gehörten so unterschiedliche Personen wie Walter Ehrlich, Norbert Elias, Erich Fromm, Ernst Jünger, Jacques Maritain, Walter Nick und Helmut Schelsky.
Dabei ist kaum eine seiner Ansichten unwidersprochen geblieben und aus heutiger Sicht hat auch kaum eines seiner Ergebnisse wirklich Bestand. Die Leistung eines Wissenschaftlers kann aber auch anders gemessen werden als in bleibenden Ergebnissen: Driesch war zeitlebens darum bemüht, seinen Horizont zu erweitern, er prüfte seine Forschungsergebnisse und die anderer Wissenschaftler sorgsam, war tolerant und auch seinen theoretischen Gegnern gegenüber aufgeschlossen. Über den Tellerrand der eigenen Forschungen hinauszublicken, war eines seiner vornehmsten Ziele, und seine breite Wirkung ist die Folge dieser Vielfältigkeit, die sich von der Naturwissenschaft ausgehend über fast alle Geistesgebiete erstreckt. Deshalb ist der Preis nach ihm benannt.
Gestiftet hat den Preis der Unternehmer Michael W. Driesch, der mit Hans Driesch weder verwandt noch verschwägert ist. Für ihn ist die UW/H mit ihrem offenen, interdisziplinären Ansatz der ideale Partner für den Preis. „Die Universität Witten/Herdecke hat es sich zur Aufgabe gemacht, gesellschaftlich relevante Problemfelder in der Forschung aufzugreifen. Für die Ehre, den Preis verleihen zu dürfen war aber ausschlaggebend, dass mit dem Studium fundamentale der Blick über den Tellerrand des eigenen Faches für alle Studierenden verpflichtend ist“, freut sich Prof. Dr. Martin Butzlaff, Präsident der UW/H, über den neuen Preis.
Weitere Informationen bei Dr. Eric A. Hoffmann, 02302/926-808/849, eric.hoffmann@uni-wh.de
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
http://www.hans-driesch-preis.org
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