idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Das Testament des Trierer Domdekans Christoph von Rheineck (= 1535) zählt zu den wichtigsten Quellen zur Geschichte Triers und des Mosellandes im 16. Jahr-hundert.
146/1998
Nikolaus Koch Stiftung fördert Quellenedition
zur Trierer Landesgeschichte
Das Testament des Trierer Domdekans Christoph von Rheineck (= 1535) zählt zu den wichtigsten Quellen zur Geschichte Triers und des Mosellandes im 16. Jahr-hundert. Rheineck war als Domdekan und Kustos unter den Erzbischöfen Richard von Greiffenklau (= 1531) und Johann von Metzenhausen (= 1540) an der Erhe-bung des Heiligen Rockes, am Kampf gegen Reformation und Bauernkrieg maß-geblich beteiligt. Sein umfangreiches Testament entstand in den Jahren 1528 bis 1535. Die Edition des lateinischen Textes, eine deutsche Übersetzung und ein um-fangreicher Kommentar sind die Ziele eines von der Niklolaus Koch Stiftung ge-förderten und von Privatdozent Dr. Wolfgang Schmid geleiteten Forschungspro-jekts im Fach Geschichtliche Landeskunde an der Universität Trier.
Das bisher nahezu unbekannte Testament er-weist sich als Schlüsseldokument zur Kirchen- und Stadtgeschichte, aber auch zur Frömmig-keits- und Mentalitätsgeschichte der frühen Neuzeit. Rheineck, letzter Vertreter einer be-deutenden Adelsfamilie, war ein wichtiger Vertreter des rheinischen Humanismus und be-saß eine stattliche Bibliothek, die er dem Trie-rer Kartäuserkloster vermachte.
Was die Person des Christoph von Rheineck noch interessanter macht ist die Tatsache, daß sein Grabdenkmal erhalten ist. Das Monument, das sich ursprünglich in der Trierer Liebfrauen-kirche befand, wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und wird derzeit im Rheinischen Landesmuseum unter der Federführung von Dr. Peter Seewaldt wiederhergestellt. Das außergewöhnliche Grabmal gehört zu den be-deutendsten Werken der Renaissance im Rheinland. Es setzt sich aus einem Triumphbo-gen nach römischem Vorbild, einem auferstan-denen Christus mit Grabwächtern, einer Grab-legungsgruppe und einem Altar zusammen. Zum Abschluß des Wiederaufbaus soll 1999 eine umfassende Dokumentation erscheinen, in der auch das Stiftertestament publiziert wird.
PRESSEMITTEILUNG - UNIVERSITÄT TRIER
Herausgegeben von der Pressestelle - Redaktion: Heidi Neyses
54286 Trier - Telefon: 06 51/2 01-42 39
Fax: 06 51/2 01-4247
Criteria of this press release:
History / archaeology, Social studies
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).