idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/18/2013 15:14

Erfolgreich simuliert

Claudia Hilbert Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jura-Studierende der Universität Jena gewinnen deutschen Vorentscheid des Jessup Moot Court

    Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat den deutschen Vorentscheid des „Jessup Moot Court“ in Heidelberg gewonnen. In der Endrunde des Völkerrechtswettbewerbs am Samstag (16.2.) konnten sich die fünf Jura-Studierenden gegen die Mannschaft der Humboldt-Universität Berlin durchsetzen. Damit haben sich die Jenaer – neben den Berlinern und den drittplatzierten Bochumern – erneut für das internationale Finale des renommierten Gerichtswettstreits in Washington qualifiziert.

    „Wir können es nur langsam begreifen, es ist einfach ein tolles Gefühl“, freut sich Petrea Klein. Sie bildet zusammen mit Lisa Zermann, Michael Werner, Nikolaus Koch und Robert Stendel das siegreiche Jenaer Team. Auch „Coach“ Prof. Dr. Sharon Byrd ist stolz auf die Nachwuchsjuristen, denn: „Mit nun drei Siegen und einem zweiten Platz bei den deutschen Wettbewerben in den letzten vier Jahren ist Jena das erfolgreichste Jessup-Team in Deutschland“, so die Professorin am Law & Language Center der Universität Jena.

    Der Jessup International Law Moot Court Competition, kurz Jessup, ist der größte studentische Wettstreit auf dem Gebiet des Völkerrechts. Studierende müssen dabei in einem simulierten Gerichtsprozess einen fiktiven Fall mit aktuellem Bezug verhandeln – und zwar auf Englisch. Die Prozessparteien des diesjährigen fiktiven Rechtsstreits waren zwei Staaten: ein durch den Anstieg des Meeresspiegels untergegangener Inselstaat und das reiche Nachbarland, das die Klimaflüchtlinge aufgenommen hat, aber dem der Inselstaat Verletzungen der Menschenrechte vorwirft. „Der Fall enthält zahlreiche, bisher nicht eindeutig geklärte Rechtsfragen“, erklärt Prof. Byrd. „Einer der Streitpunkte ist beispielsweise die Frage, welchen Status die Bewohner des untergegangenen Landes haben, also ob sie Staatenlose oder Flüchtlinge sind.“ Die Studierenden mussten dann für beide Parteien eigene Argumente entwickeln und entsprechende schriftliche Gutachten sowie mündliche Plädoyers verfassen.

    In Heidelberg traten insgesamt 21 Teams gegeneinander an – so viele wie noch nie bei einem deutschen Jessup-Vorentscheid. Hochrangige Richter – etwa des Internationalen Gerichtshofs, des Bundesverfassungsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte – stellten die Teams mit kritischen Fragen auf eine harte Probe und bewerteten das eingereichte Schriftstück und die mündlichen Plädoyers. „Besonders hart war das Halbfinale“, berichtet Robert Stendel. „Denn dort waren die Fragen nicht nur deutlich schwieriger als in den Vorrunden, sondern es ging vor allem darum, wer nach Washington fährt“, erzählt der Jenaer Jura-Student. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl dürfen in diesem Jahr erstmals drei deutsche Teams beim internationalen Finale an den Start gehen – und nicht wie in den vergangenen Jahren nur zwei.

    Ausruhen können sich die fünf Jura-Studierenden in den nächsten Wochen dennoch nicht: Bis zum internationalen Wettbewerb vom 31. März bis 6. April 2013 in Washington – dann mit über 100 Teams aus 80 Nationen – werden sie noch einmal ihre Plädoyers üben und Fragen der Richter und der anderen Teams des deutschen Vorentscheids in die eigene Argumentation einarbeiten. „Wir freuen uns sehr auf das internationale Finale. Es wäre toll, wenn wir die Hauptrunde erreichen“, sagt Petrea Klein.

    Doch egal, welchen Platz sie und ihre Kommilitonen in diesem Jahr in Washington letztlich belegen werden – die Teilnahme hat sich für die fünf Jura-Studierenden schon jetzt gelohnt: „Mit der enormen Unterstützung von Prof. Byrd und unseren anderen Coaches haben wir unser Englisch stark verbessert und klares Argumentieren gelernt“, so Michael Werner. Und Teamkollege Robert Stendel ergänzt: „Es macht außerdem einfach Spaß, sogar ein wenig süchtig.“

    Kontakt:
    Prof. Dr. Sharon Byrd
    Law & Language Center der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942004
    E-Mail: s.byrd[at]recht.uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de


    Images

    Das 2013er Team der Universität Jena im Völkerrechtswettbewerb für Nachwuchsjuristen „Philipp C. Jessup Moot Court“: (v. l.) Nikolaus Koch, Robert Christoph Stendel, Lisa Josephine Zermann, Petrea Klein und Michael Werner.
    Das 2013er Team der Universität Jena im Völkerrechtswettbewerb für Nachwuchsjuristen „Philipp C. Jes ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Students
    Law
    transregional, national
    Contests / awards
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).