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Wissenschaft
Psychologen und Sexualmediziner der MHH sind mit dem Start der Therapie für Pädophile sehr zufrieden / Projekt wird vom Sozialministerium gefördert
Vor genau einem Jahr, am 14. März 2012, eröffnete das Forschungs- und Präventionsprojekt Dunkelfeld seinen Standort am Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Sexualmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Das Angebot für Personen, die auf Kinder ausgerichtete sexuelle Neigungen haben, jedoch keine Übergriffe begehen wollen, wurde seitdem sehr gut angenommen. „Wir sind von dem großen Interesse wirklich überrascht“, sagt der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Professor Dr. Uwe Hartmann. „In nur einem Jahr haben 327 Personen Kontakt zu uns aufgenommen, von denen tatsächlich 149 aus unserer unmittelbaren Zielgruppe kamen. Bei 61 wurde das umfassende Diagnostikprogramm abgeschlossen und 34 haben wir danach ein Therapieangebot unterbreitet. Derzeit gibt es zwei Therapiegruppen, eine weitere ist geplant. Das ist auch im Vergleich mit den anderen Standorten eine sehr gute Bilanz. Die große Nachfrage zeigt, wie wichtig eine wohnortnahe Hilfe ist. Wir sind sicher, dass dieses Projekt auch weiterhin eine wirksame Maßnahme zum Opferschutz sein wird.“
Ziel des Projekts ist es, sexuelle Gewalt an Kindern sowie den Konsum von kinderpornografischen Darstellungen bereits im Vorfeld zu verhindern. Das Projekt wird vom Niedersächsischen Sozialministerium finanziert. Weitere Unterstützer und Kooperationspartner sind die Kinderschutzorganisation Hänsel+Gretel und die Volkswagen-Stiftung. Die MHH ist Partner des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“, dem auch noch die Standorte Berlin, Kiel, Regensburg, Leipzig, Hamburg und Stralsund angehören.
Die Therapie integriert verhaltenstherapeutische und sexualmedizinische Ansätze, die die Möglichkeit einer medikamentösen Unterstützung beinhalten. Interessenten müssen folgende Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen hinsichtlich ihrer pädophilen Neigung über ein Problembewusstsein verfügen und aus diesem Grund von sich aus und ohne gerichtlichen Druck therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Werden sie in das Projekt aufgenommen, können sie – durch die therapeutische Schweigepflicht geschützt – kostenlos sowohl eine diagnostische Abklärung ihres Problems als auch therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen.
Weitere Informationen über das Präventionsprojekt Dunkelfeld sowie alle Kontaktdaten der Standorte des Projekts in Deutschland finden Sie unter www.kein-taeter-werden.de. Informationen über die Anlaufstelle in der MHH erhalten Sie unter Telefon (0511) 532-8052.
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