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Wissenschaft
Der langjährige Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer, vollendet am 8. September sein 75. Lebensjahr. Grotemeyer wurde im März 1970 zum Rektor der noch jungen Bielefelder Hochschule gewählt und blieb, was einmalig in der bundesrepublikanischen Hochschullandschaft ist, nach fünfmaliger Wiederwahl bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1992 deren oberster Repräsentant.
Karl Peter Grotemeyer, 1927 in Osnabrück geboren, studierte nach dem Besuch der Mindener Bessel-Oberschule, nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft ab 1947 in Göttingen Mathematik, Physik und Astronomie und promovierte bereits 1951. Der Habilitation 1954 in Freiburg folgte eine vierjährige Assistententätigkeit an der TU Berlin, bevor Grotemeyer 1958 Professor und Direktor des Mathematischen Instituts der FU Berlin wurde. Dort hatte er sich bereits einen Namen als begeisterter und begeisternder Hochschullehrer gemacht, ehe er 1969 einen Ruf an die neu gegründete Universität Bielefeld annahm, deren Wissenschaftlichem Beirat er seit 1965 angehört hatte.
Sein Fach vertrat der Jubilar in zahlreichen Buchveröffentlichungen und Zeitschriftenbeiträgen. Für mehrere Jahrzehnte war er Vorstandsmitglied der Deutschen Mathematikervereinigung, die ihn 1996 zum Ehrenmitglied ernannte. Darüber hinaus ist sein Name untrennbar mit dem Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach verbunden. An der Universität Bielefeld galt sein besonderes Engagement der Verbesserung des Mathematikunterrichts an Hochschule und Schule. Auch während seiner Amtszeit als Rektor ließ er es sich nicht nehmen, Vorlesungen zu halten und Generationen von Studierenden zu prüfen. Seine Popularität als Hochschullehrer nahm die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft 1997 zum Anlass, einen Preis für hervorragende Leistungen und besonderes Engagement in der Lehre nach Karl Peter Grotemeyer zu benennen.
Zur prägenden Persönlichkeit der jungen Bielefelder Hochschule wurde Karl Peter Grotemeyer als Rektor und Wissenschaftsmanager. Die Führung und Lenkung einer mit weitreichenden Reformansprüchen gegründeten Hochschule unter zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen war eine Leistung, die bei Mit- und Widerstreitern Respekt und Bewunderung hervorrief. Nach innen war seine Amtsführung durch Konsens und Fairness geprägt, nach außen bewies Grotemeyer Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit zugunsten "seiner" Hochschule. Über die Universität hinaus engagierte sich Grotemeyer zudem als Mitglied des Wissenschaftsrates (1968-1972), Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz (1971-1973), Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz (1990-1992) und Mitglied des Rundfunkrates des WDR. Er wirkte im Auftrag verschiedener Landesregierungen sowie der Bundesregierung in hochrangigen Kommissionen und Ausschüssen mit. Ab 1991 unterstützte er als Mitglied des Gründungssenats und stellvertretender Gründungsrektor den Aufbau der TU Cottbus. Nach wie vor ist sein Rat und seine Erfahrung in zahlreichen Ausschüssen gefragt. Karl Peter Grotemeyer ist Mitglied des Kuratoriums des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen und des Kuratoriums des Zentrums für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld.
Als Karl Peter Grotemeyer 1992 nach über 22 Jahren aus dem Amt des Rektors schied, in das ihn alle Gruppen der Universität immer wieder gewählt hatten, ehrte ihn die Universität mit der Ehrensenatorwürde. Die Stadt Bielefeld bedankte sich bei Grotemeyer, der viel für das gegenseitige Verständnis von Stadt und Universität tat und der Stadt der Schulen eine Hochschule von ausgezeichnetem Ruf hinterließ, mit Ehrenring und Ehrenbürgerwürde. In der Würdigung seitens der Stadt heißt es, dass sich wissenschaftliches Vermögen, diplomatisches Geschick und eine vielgerühmte Umgänglichkeit in der Person des langjährigen Rektors der Universität mit Durchsetzungsfähigkeit und Handlungskompetenz verbunden habe.
Zu Ehren des Jubilars lädt der amtierende Rektor der Universität, Prof. Dr. Dieter Timmermann, Anfang Oktober zu einem Empfang in das Internationale Begegnungszentrum der Universität Bielefeld.
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