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Wissenschaft
Luc Ferry kam Anfang der 70er Jahre als Stipendiat an die Universität Heidelberg, hörte Gadamer und diskutierte mit dem damaligen Assistenten Bubner
Luc Ferry, der neue Erziehungsminister Frankreichs, kam Anfang der 70er Jahre als Stipendiat an die Universität Heidelberg, hörte Gadamer und diskutierte mit dem damaligen Assistenten Bubner. Wieder in Frankreich, wurde er in politischer Philosophie promoviert und lehrte dann an der "Ecole normale superieure" und verschiedenen Universitäten, seit 1989 in Caen.
Anhänger von Raymond Aron, wandte er sich in einer Streitschrift gegen das angeblich "Antihumanistische Denken" der 68er. Andere, ebenfalls ins Deutsche übersetzte Essais, sind "Der Mensch als Ästhet. Die Erfindung des Geschmacks im Zeitalter der Demokratie" (1993) und "Von der Göttlichkeit des Menschen oder Der Sinn des Lebens" (1996). Übersetzer von Fichte und Kant, erklärt er in einem eben erst erschienenen Zeitungsartikel Heidegger zum größten Philosophen des 20. Jahrhunderts, Kant zum unhintergehbaren Begründer des modernen Denkens und Nietzsche zu demjenigen, der aus diesem Denken die radikalsten Konsequenzen gezogen hat.
Solchermaßen um die Vermittlung von Wissen bemüht, war Luc Ferry als Publizist über viele Jahre für L'Express und dann Le Point tätig, zwei renommierte Wochenschriften. Auch als Wissenschaftsorganisator machte er sich einen Namen. Unter anderem war er Mitbegründer des innovativen "College de Philosophie" und dessen Generalsekretär. Seit 1993 leitete er den "Conseil national des programmes", war für die Reform der Lehrpläne zuständig und blieb dies auch unter Jack Lang und der sozialistischen Regierung Jospin. In der Mitte-Rechts-Regierung Raffarin ist er seit Mai nun selbst Minister für Jugend, Erziehung und Forschung. Unter seinen Zielen sind - was man in Deutschland gerne hören wird - : Anhebung der Allgemeinbildung der Abiturienten, Erleichterung der Mobilität der Studierenden innerhalb Europas, Stärkung der Autonomie der Universitäten.
Prof. Dr. Arnold Rothe
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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