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Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz am Flughafen Graz am 28. Mai 2013 präsentierten die FH JOANNEUM, die Austrian Aeronautics Industries Group und der Steirische Autocluster ACstyria gemeinsam mit Partnern den aktuellen Entwicklungsstand zum Thema zivile Drohnen in Österreich. Neben mehreren Flugvorführungen, darunter der Erstflug der Forschungsdrohne der FH JOANNEUM, standen die neue gesetzliche Lage sowie wirtschaftliche Potentiale im Mittelpunkt.
„Zivile Drohnen müssen sich in bestehende Lufträume integrieren und sinngemäß alle bereits bestehenden Vorschriften erfüllen. Sicherheit ist dabei oberstes Gebot. Im Gesamtaufwand sind, neben den grundsätzlichen technischen Funktionen, die Erfüllung aller Luftfahrtvorschriften bei der Entwicklung, der Produktion, der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit sowie des operativen Betriebs substantielle, nicht zu unterschätzende Hindernisse“, erklärte Bruno Wiesler, Leiter des Instituts für Luftfahrt an der FH JOANNEUM. „Das Institut sieht sich als Informationsdrehscheibe und als Impulsgeber für die Wirtschaft. Über einen umfassenden Ansatz decken wir nicht nur die anspruchsvolle Technologie in Lehre und Forschung ab, sondern setzen uns auch mit Regularien, Pilotenausbildung, betriebswirtschaftlichen Themen und Missionen auseinander“, so Wiesler.
Günter Riegler, Geschäftsführer der FH JOANNEUM betonte: „Unser Luftfahrt-Institut ist ein ideales Beispiel für die Verknüpfung von Lehre und Forschung an der FH JOANNEUM. In bestens ausgestatteten Labors werden die Studierenden früh in anspruchsvolle Projekte eingebunden, und sammeln so für das spätere Berufsleben in der Industrie wertvolle Erfahrungen. Die Entwicklung von Drohnen für die zivile Anwendung ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt am Institut, mit dem wir sehr nah an aktuelle Fragestellungen der Luftfahrt anknüpfen.“
Austrian Aeronautics Industries Group: „Innovationen in den Weltmarkt bringen“
Als Interessensgemeinschaft der österreichischen Luftfahrt-(Zuliefer-)Industrie ist der Austrian Aeronautics Industries Group (AAI) die Kooperation mit Forschungsinstitutionen wie der FH JOANNEUM wichtig: „Zivile Drohneneinsätze bieten zukünftig ein großes Potential, etwa bei Aufgaben in unwegsamem Gelände. Hier haben gerade österreichische Firmen und Forscher gute Chancen, ihre Innovationen in den Weltmarkt zu bringen“, sagte Raoul Fortner, Manager Operations & Development der AAI. „Darum arbeiten wir in unserer AAI-UAS-Arbeitsgruppe mit diesen Firmen und Forschern daran, wie wir optimale Rahmenbedingungen für diese Innovation schaffen, und wie zivile Drohneneinsätze seriös sowie sicher im allgemeinen Luftraum stattfinden können. Am realistischsten erscheint eine schrittweise Integration in den nächsten Jahren, bei der eng mit den zuständigen Behörden zusammengearbeitet wird“, so Fortner, der ergänzte: „Die soeben beschlossene Novelle zum österreichischen Luftfahrtgesetz ist ein erster, wichtiger Schritt auf diesem Weg.“
Neue gesetzliche Lage ab 2014
Das Inkrafttreten der Novelle zum österreichischen Luftfahrtgesetz ist mit 1. Jänner 2014 vorgesehen. Damit finden Drohnen erstmals Eingang in das Gesetz. Zu unterscheiden sind dabei Drohnen, die ständig in Sichtverbindung des Piloten/der Pilotin betrieben werden (Klasse 1) und jene, die außerhalb der Sichtverbindung (BLOS – Beyond Line of Sight, Klasse 2) betrieben werden. Die Zulassung von Drohnen mit einem maximalen Abfluggewicht unter 150 kg obliegt den nationalen Behörden, Drohnen über 150 kg benötigen eine Zulassung auf europäischer Ebene.
ÖAeC Landesverein Steiermark
Michael Gaisbacher, Präsident des ÖAeC Landesvereins Steiermark, hob hervor: „Unser Interesse sind Rechtssicherheit und lebbare rechtliche Rahmenbedingungen für unsere Vereine auf den Modellflugplätzen. Als Interessenvertretung ist es uns gelungen, mögliche Gefahren im neuen Luftfahrtgesetz, wie die Herabsetzung der Obergrenze für Modellflug (bei 150 Metern) oder die Übertragung der Zuständigkeit für Modellflugplätze an die Bezirkshauptmannschaften zu entschärfen bzw. zu verhindern.“ Zur Kooperation mit Forschungsinstitutionen sagte er: „Als Förderer des Sports und der Entwicklung ist uns die Zusammenarbeit mit der Forschung, wie mit der FH JOANNEUM ein besonderes Anliegen. Gerade das Thema der Drohnen ist ein idealer Schnittpunkt zwischen Sport, Forschung und Wirtschaft.“
Steirischer Autocluster ACstyria: Wirtschaftliches Potenzial des Luftfahrtsektors
Franz Lückler, Geschäftsführer des Steirischen Autoclusters ACstyria, wies auf das wirtschaftliche Potenzial des Luftfahrtsektors und die damit verbundenen Marktchancen hin: „In der Luftfahrt sind in der Steiermark zahlreiche technologische Kernkompetenzen vorhanden. Bereits 60 steirische Unternehmen sind in der Luftfahrt tätig, rund die Hälfte davon ist bereits Partner im Steirischen Autocluster ACstyria. Als Netzwerkplattform unterstützen wir den Kompetenztransfer zwischen der Automobil- und der Luftfahrtbranche und positionieren die Region durch Messeauftritte auch international als innovativen Standort für die Luftfahrtindustrie.“
TTTech: Marktführer für sicherheitskritische Kommunikation bei Fluggeräten
Die Firma TTTech Computertechnik AG ist führender Zulieferer im Bereich zeitgesteuerter Computersysteme und Marktführer für sicherheitskritische Kommunikation bei Flugzeugen – bis hin zur kleinen Drohne. Kurt Doppelbauer, Director Sales Aerospace, sagte bei der Pressekonferenz: „Es geht darum, bei den kleinen Fluggeräten die gleiche Sicherheit wie bei großen Flugzeugen zu gewährleisten. In diesem Themenbereich arbeiten wir seit rund vier Jahren mit dem Institut für Luftfahrt an der FH JOANNEUM zusammen. Wir schätzen diese Kooperation sehr, nicht zuletzt, da wir als exportorientiertes Unternehmen großen Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieuren haben.“
1. „Drohnen-Flugtag“: 7 Vorführungen mit Premiere für Forschungsdrohne der FH JOANNEUM
Im Rahmen der Pressekonferenz war eine in Österreich bisher noch nie gezeigte Vielfalt an flugfähigen Drohnen zu sehen: Von der großen Diamond Aircraft bis zum kleinen Multicopter waren insgesamt sieben Fluggeräte im Einsatz. Ein Highlight war dabei auch der Erstflug der Forschungsdrohne JXP-V (JOANNEUM Experimental Platform), ein Nurflügler in Composite-Bauweise aus Kohle- und Glasfaserbauteilen. Damit ergibt sich ein sehr leichtes, schnell zu reproduzierendes Flugzeug mit geringem Luftwiderstand sowie hoher Robustheit und Einfachheit für den täglichen Einsatz. „JXP-V ist das am besten entwickelte Mitglied einer ganzen Drohnen-Familie, an deren Aufbau wir am Institut für Luftfahrt arbeiten“, so Wiesler. Ziel ist die Entwicklung eines Drohnen-Systems unter 150 kg, das als Klasse-2-System außerhalb des Sichtbereichs des am Boden steuernden Piloten fliegen kann. „In Zusammenarbeit mit der Austro Control wollen wir dieses Ziel noch in diesem Jahrzehnt erreichen“, so Wiesler. Die Entwicklung erfolgt gemeinsam mit Unternehmen wie TTTech, AeroSpy und Dynamic Perspective, was einen nahtlosen Übergang von der Forschung zur wirtschaftlichen Umsetzung durch Unternehmen gewährleiten soll. Im FFG-Projekt „Austrian UAS for Civil Missions“ entsteht unter Mitwirkung des Instituts und der AAI zudem eine Forschungsagenda für Österreich zum Bau von zivilen Drohnen.
http://Institut für Luftfahrt, FH JOANNEUM: www.fh-joanneum.at/lav
Die Forschungsdrohne JXP-V wird von Mitarbeitern und Studierenden des Instituts für Luftfahrt der FH ...
FH JOANNEUM/Klaus Pressberger
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Die zivile Forschungsdrohne (im Vordergrund) der FH JOANNEUM bei ihrem Erstflug am Flughafen Graz, H ...
FH JOANNEUM/Klaus Pressberger
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
Economics / business administration, Electrical engineering, Mechanical engineering, Traffic / transport
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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