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BIBB-Sonderanalyse zu Erwerbseinkommen von Akademikern und beruflich Qualifizierten
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) begrüßt die Neubewertung der dualen Berufsausbildung in Deutschland durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese hatte in ihrem jüngsten Bericht anerkannt, dass Jugendliche in Deutschland seltener arbeitslos sind als in anderen Ländern und dass dies auch auf das duale Ausbildungssystem in Deutschland zurückzuführen ist.
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser erklärt hierzu: „Die duale Berufsausbildung ist das Fundament der deutschen Wirtschaft, und qualifizierte Fachkräfte sichern die hohe Qualität der Produkte ‚Made in Germany‘. Dies betonen wir schon seit vielen Jahren. Die neue OECD-Position zur dualen Berufsausbildung in Deutschland war überfällig.“
Zu den von der OECD vorgelegten Zahlen über Einkommensunterschiede zwischen Akademikern und beruflich Qualifizierten in Deutschland hat das BIBB eine aktuelle Analyse erstellt.
Die Sonderauswertung der „BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012“ zeigt, dass diese Einkommensunterschiede im Verhältnis zur schulischen Vorbildung und dem Ausbildungsniveau stehen. BIBB-Präsident Esser plädiert nachdrücklich für diese differenzierte Betrachtungsweise, weil man ansonsten „Äpfel mit Birnen“ vergleiche. Ein großer Teil des Einkommensvorsprungs von Akademikern gegenüber Erwerbstätigen mit Berufsausbildung lasse sich durch deren geringere schulische Vorbildung erklären. Esser weiter: „Unsere Analyse zeigt: Eine hohe schulische Vorbildung in Verbindung mit einem qualifizierten Aus- und Fortbildungsabschluss zahlt sich aus und kann die Einkommensunterschiede zwischen Akademikern und beruflich Qualifizierten um etwa die Hälfte reduzieren.“ Damit die berufliche Aus- und Fortbildung aber auch in Zukunft neben der akademischen Ausbildung bestehen könne, seien weitere attraktive Karrierewege und Berufslaufbahnkonzepte sowie attraktive Entlohnungen erforderlich, „sonst nützen auch die besten beruflichen Bildungskonzepte nichts“.
Nach den Zahlen der OECD aus dem Jahr 2011 verdienten Arbeitskräfte mit akademischem Abschluss in Deutschland im Durchschnitt 174 % des Erwerbseinkommens ihrer entsprechenden Altersgruppe mit einer beruflichen Qualifizierung.
Die aktuelle Sonderauswertung des BIBB zeigt, dass männliche Erwerbstätige mit Abitur, Berufsausbildung und Fortbildungsabschluss rund 130 % des Bruttoeinkommens von allen männlichen Erwerbstätigen mit Berufsausbildung erzielen. Bei den Frauen liegt dieser Wert bei 132 %. Die Einkommenslücke zu den Akademikern und Akademikerinnen, die laut BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung rund 160 % beziehungsweise 156 % des Einkommens von Erwerbstätigen mit Berufsausbildung verdienen, wird hierdurch in etwa halbiert.
Betrachtet man männliche Erwerbstätige mit Abitur und Berufsausbildung, so zeigt sich, dass diese gegenüber allen männlichen Erwerbstätigen mit Berufsausbildung einen Einkommensvorteil von etwa 14 % erzielen. Bei den Frauen liegt dieser „Vorsprung“ bei 23 %.
Bei Erwerbstätigen mit Fortbildungsabschluss, aber ohne Abitur, verdienen Männer rund 124 %, Frauen rund 121 % des Erwerbseinkommens von Erwerbstätigen mit Berufsausbildung. „Insbesondere für junge Menschen, die die Schule ohne Abitur verlassen“, so der BIBB-Präsident abschließend, „bieten Aufstiegsfortbildungen eine hervorragende Möglichkeit, sich Kompetenzen für spätere Führungspositionen anzueignen.“
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Social studies, Teaching / education
transregional, national
Studies and teaching, Transfer of Science or Research
German
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