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10/19/2002 17:44

Neue Ehrensenatoren der Universität Heidelberg: Dr. Freudenberg, Dr. Hachmann und Prof. Osheroff

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Universität Heidelberg verleiht heute feierlich die Würde eines Ehrensenators an Dr. Reinhart Freudenberg, Dr. Hans G. Hachmann und Prof. Dr. Douglas D. Osheroff

    Während der Jahresfeier der Ruprecht-Karls-Universität am heutigen Samstag verleiht die Universität Heidelberg feierlich die Würde eines Ehrensenators an Dr. Reinhart Freudenberg, Dr. Hans G. Hachmann und Prof. Dr. Douglas D. Osheroff. Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Hommelhoff: "Auf ganz unterschiedlichen Gründen basiert die herausragende Ehrung mit dem Titel eines Senators, aber eines ist allen Ehrensenatoren gemein: ihre enge Verbindung zur Universität." Der Ruperto Carola sei es gelungen, in Dr. Freudenberg, Dr. Hachmann und Prof. Osheroff exzellente Persönlichkeiten als Ehrensenatoren zu kooptieren.

    Der Senat, oberstes Organ der Universität, repräsentiere diese in der ganzen Vielfalt ihrer Fächer und in den verschiedenen Gruppen ihrer Angehörigen und Mitglieder. Das komme unübersehbar markant in einer Volluniversität wie der Ruperto Carola und ihrem Senat zum Ausdruck. Hommelhoff: "Und nicht anders ist es in der Gemeinschaft der Ehrensenatoren, die mit ihrer Universität sinnfällig verbunden sind. Ihnen ist diese ausgezeichnete Ehre aus mannigfachen Gründen zuteil geworden: weil sie der Universität fernab von ihrem Sitz die Wege geebnet oder über die Ozeane Brücken geschlagen haben zwischen der Universität und Partnern in Übersee, oder weil sie in der Nähe der Universität, in ihrem Umfeld um deren Einbettung, um Verständnis für deren Eigenheiten besorgt waren, oder weil sie als Mäzene großzügig die Universität, bestimmte Projekte, Programme oder gar Bauten gefördert haben."

    Für Rektor Hommelhoff ist es "große Genugtuung und herzliche Freude", dass der Hohe Senat der Ruprecht-Karls-Universität im vergangenen Semester beschlossen hat, "vier exzellente Männer, die ihr schon lange verbunden sind, als Ehrensenatoren zu kooptieren". Dreien von ihnen überreicht er heute im Namen der Ruperto Carola die Insignien ihrer Würde: Dr. Reinhart Freudenberg aus Heidelberg, Dr. Hans Hachmann aus New York und Prof. Dr. Douglas Osheroff aus Stanford/Kalifornien.

    Kanzlerin: "Dr. Reinhart Freudenberg hat die Kooperation mit unserer Universität besonders einsatzfreudig gepflegt"

    Dr. Reinhart Freudenberg ist einer der Gesellschafter der Freudenberg Unternehmensgruppe Weinheim, des weltweit aktiven, führenden Herstellers von Industrie-Textilien und verwandten Produkten. "Er hat lange Jahre der Unternehmensleitung dieser Gruppe als deren Sprecher angehört und damit die Verantwortung für ihren außerordentlichen Erfolg und ihre bemerkenswerte Entwicklung getragen", so die Kanzlerin der Universität Heidelberg, Romana Gräfin vom Hagen. Heute, nach seinem Ausscheiden aus der Unternehmensleitung, stehe Dr. Freudenberg dem Gesellschafterausschuss des Unternehmens vor. Besondere Erwähnung verdiene Dr. Freudenbergs Tätigkeit als Vorsitzender des Beirats der Freudenberg Stiftung, die ihre Erträge zur Förderung der Wissenschaft, Erziehung und Bildung zur Stärkung des friedlichen Zusammenlebens in der Gesellschaft verwendet. "Mit seiner Arbeit in dieser Stiftung verbindet Dr. Freudenberg sein unternehmerisches Engagement mit einem nicht minder intensiven sozialen und gesellschaftlichen", so die Kanzlerin.

    Romana Gräfin vom Hagen: "Dr. Reinhart Freudenberg hat die Kooperation mit unserer Universität besonders einsatzfreudig gepflegt." Er hat von 1980 bis 1998 das Amt des Ersten Vorsitzenden der Universitäts-Gesellschaft Heidelberg wahrgenommen. "In dieser Eigenschaft hat er nachhaltig dazu beigetragen, dass die Universitäts-Gesellschaft der Universität beim Schließen der zahlreichen Lücken in der Finanzausstattung ihrer Institutsbibliotheken im geisteswissenschaftlichen Bereich helfen konnte." In Dr. Freudenbergs Amtszeit als Erstem Vorsitzenden falle der von der Universitäts-Gesellschaft finanzierte Aufbau des so genannten "Digikat", einer sehr kostenintensiven Erschließung der Altbestände der Universitäts-Bibliothek für den Zugriff über den PC.

    Dr. Freudenbergs Einsatz und seinem Rat ist es nach Worten der Kanzlerin vor allem auch zu verdanken, dass die Universitäts-Gesellschaft die Mittel erwirtschaftete, die es ihr ermöglicht haben, zum Bau des neuen Gästehauses der Universität im Neuenheimer Feld einen namhaften Betrag beizusteuern. Ohne das unternehmerische Wissen Dr. Freudenbergs wäre das der Universitäts-Gesellschaft nicht gelungen. "Nicht zuletzt Dr. Freudenbergs Engagement für dieses Projekt bestätigt, wie sehr ihm das Wohl der Ruprecht-Karls-Universität am Herzen liegt." Es gewährleiste, dass er der Universität als ihr Ehrensenator auch weiterhin mit Tat und Rat beistehen werde.

    Rektor: "Möge es mit der Verleihung der Ehrensenatorwürde an Dr. Hachmann auch gelingen, die Internationalisierung dieser Universität in den USA noch mehr in den Blick zu rücken"

    "Für seine langjährige Arbeit für die Pflege und Verbesserung der deutsch-amerikanischen Hochschulbeziehungen und das langjährige Engagement der Stiftung für die Universität Heidelberg" wird dem Präsidenten der Max-Kade-Stiftung, Dr. Hans G. Hachmann, die Ehrensenatorwürde verliehen. Dr. Hachmann wurde in Berlin geboren, emigrierte im Alter von vier Jahren mit seinen Eltern in die USA, studierte am Harvard College und der Harvard Law School. Er war viele Jahre Berater eines großen internationalen Ölkonzerns, jetzt arbeitet er als Rechtsanwalt in New York. Der neue Ehrensenator ist auch aktives Mitglied im Vorstand weiterer Organisationen, die sich der Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen widmen. Er ist unter anderem Mitglied im German Round Table (GART), einer Einrichtung, die die Förderung wirtschaftlicher Beziehungen zwischen den USA und Deutschland zum Ziel hat sowie im Advisory Council des Deutschen Hauses der Faculty of Arts and Sciences der University of New York.

    Anknüpfend an langjährige Beziehungen zwischen der Max-Kade-Stiftung und der Universität Heidelberg kam Dr. Hachmann im Frühjahr 2000 nach Heidelberg. Rektor Prof. Hommelhoff: "Es gelang, sein Interesse an den Überlegungen zu wecken, in Heidelberg ein internationales Studentenwohnheim und Begegnungszentrum zu errichten. Er hat hierfür eine Spende der Max-Kade-Stiftung in Höhe von 400 000 bis 500 000 Dollar zugesagt."

    Max Kade, der Gründer der Stiftung, wurde 1882 in Schwäbisch Hall geboren. Er wanderte 1904 zunächst nach Kanada, dann nach New York aus. Dort machte er mit der Erfindung des Hustensaftes Pertussin ein Vermögen. Er gründete 1944 die Max-Kade-Stiftung, die den Austausch und die Beziehungen zwischen amerikanischen und deutschen Wissenschaftlern und Studierenden unterstützt. Mit Hilfe von Spenden der Max-Kade-Stiftung wurden in zahlreichen amerikanischen und deutschen Hochschulen Bibliotheken, Studentenwohnheime und Begegnungsstätten gebaut. Darüber hinaus fördert die Stiftung den Austausch von Studierenden und jungen Wissenschaftlern zwischen den USA und Deutschland durch die Vergabe von Stipendien. Max Kade war Ehrensenator der Ruperto Carola.

    In Heidelberg entstand Mitte der 60er Jahre mit Hilfe einer Spende der Stiftung ein erstes Max-Kade-Haus, das Wohnheim IV im Zentrum der Studentenwohnsiedlung am Klausenpfad. Rektor Hommelhoff: "Die erneute Zuwendung der Max-Kade-Stiftung ermöglicht die Verwirklichung eines weiteren Projektes, eines Wohnheims und Begegnungszentrums, das am Neckar in Anlehnung an das zuletzt gebaute Studentenwohnheim entstehen soll. Durch die Spende der Stiftung verbunden mit eigenen Mitteln des Studentenwerks kann so eine seit langer Zeit von der Universität und dem Studentenwerk gewünschte Einrichtung geschaffen werden, die vor allem ausländischen Studierenden Begegnungsmöglichkeiten eröffnen soll. Möge es mit der Verleihung der Ehrensenatorwürde an Dr. Hans G. Hachmann auch gelingen, den Prozess der Internationalisierung dieser Universität in den USA noch mehr in den Blick zu rücken."

    Prorektor Prof. Meier: Enge Verbindung Prof. Osheroffs mit der Ruperto Carola soll bekräftigt und nach außen demonstriert werden

    Professor Douglas D. Osheroff hat sich in seiner Laufbahn - so Prorektor Prof. Dr. Karlheinz Meier - "stets für die Idee der Forschungsuniversität engagiert, die exzellente Lehre mit erstklassiger Forschung verbindet. Seine bereits bestehende enge Verbindung mit der Ruperto Carola soll durch die Ernennung zum Ehrensenator bekräftigt und auch nach außen demonstriert werden." Bei der zukünftigen Entwicklung der Universität Heidelberg werde der Rat und die Unterstützung eines Spitzenforschers vom Range Osheroffs wichtige Unterstützung und Impulse liefern können, so Prorektor Prof. Meier weiter.

    Douglas D. Osheroff ist Professor für Physik und Angewandte Physik am Physics Department der Universität Stanford (California). Sein Spezialgebiet ist die Physik sehr tiefer Temperaturen. Für seine Entdeckung und die Untersuchung von suprafluidem 3He wurde er 1996 gemeinsam mit David M. Lee and Robert C. Richardson mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

    D.D. Osheroff studierte Physik am California Institute of Technology und an der Cornell Universität. In Cornell promovierte er 1973 mit einer Arbeit über die erste von insgesamt drei suprafluiden Phasen des 3He bei einer Temperatur von 2 mK. Diese Arbeit bildete die Grundlage für die Verleihung des Nobelpreises im Jahre 1996. Ab 1972 war er Wissenschaftler an den AT&T Bell Laboratories in New Jersey, bevor er 1987 als Professor für Physik an die Stanford Universität wechselte.

    In Stanford arbeitet D.D. Osheroff im Bereich Quantenflüssigkeiten sowie der Physik von Gläsern und Festkörpern bei ultrakalten Temperaturen. Seine Arbeiten an 2-Niveau-Systemen in amorphen Materialien (Gläsern) stehen - so Prorektor Meier - in enger Verbindung zu verwandten Aktivitäten der Arbeitsgruppe Hunklinger am Kirchhoff-Institut für Physik in Heidelberg, mit der D.D. Osheroff eine enge wissenschaftliche Verbindung pflegt.

    Neben dem Nobelpreis erhielt D.D. Osheroff eine Vielzahl weiterer hochrangiger wissenschaftlicher Preise. Er ist Fellow der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Sein starkes Interesse an erstklassiger Forschung und Lehre an Universitäten hat er durch langjähriges persönliches Engagement als Vorsitzender des Physik-Departments in Stanford ausdrücklich demonstriert. Für seine ausgezeichneten Vorlesungen erhielt er 1991 den Walter J. Gores Award for Excellence in Teaching.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    transregional, national
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