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10/24/2002 11:52

Internationale Gesellschaft für Odontoskopie gegründet

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    Verstärkter Einsatz der Endoskopie in der Zahnheilkunde - Universität Göttingen und Bereich Humanmedizin beteiligt.

    (ukg) An der Universität de Entre Ríos, Paraná in Argentinien ist jetzt die "International Society of Odontoscopy" (ISO) von Zahnärzten, Hochschullehrern, Bioingenieuren und Grundlagenwissenschaftlern aus Europa und Lateinamerika gegründet worden. Als Präsident der Gesellschaft wurde Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke, Abteilung Zahnärztliche Chirurgie der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin gewählt. Vizepräsident ist Prof. Oscar Deccó von der Universität de Entre Ríos (Argentinien), Fortbildungsreferent Dr. Alberto Nadalini, Trento ( Italien). Die neue Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Forschung auf dem Gebiet der Anwendung der Odontoskopie, also der endoskopischen Behandlung in der Zahnheilkunde, zu fördern. Außerdem soll die Ausbildung in der neuen Technik organisiert werden, insbesondere sollen Richtlinien für die Zertifizierung international standardisiert und das Verfahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im Februar 2003 wird an der Universität Göttingen der erste Kongress der neu gegründeten Gesellschaft stattfinden.

    Endoskope sind heute in fast allen Bereichen der Medizin selbstverständlich im Einsatz. In der Zahnheilkunde werden Bilder bisher durch so genannte intraorale Kameras verfügbar gemacht - mit hohem Nutzen für die Patienteninformation und Patientenmotivation. Für die professionelle Nutzung bildgebender Systeme in der Mundhöhle sind intraorale Kameras allerdings nur begrenzt einsetzbar. Probleme bei der Fokussierung, fehlende Vorrichtungen zur Verhinderung von Beschlagsbildung und Verschmutzung sowie ungeeignete Dimension der auf dem Markt befindlichen intraoralen Kameras lassen nur einen begrenzten Einsatz bei der zahnärztlichen Behandlung zu.

    Im Rahmen eines vertraglich vereinbarten Kooperationsabkommens beider Universitäten wurden in den letzten Jahren im Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen und an der Universidad Nacional de Entre Ríos, Argentinien, mit Unterstützung des deutschen Endoskopherstellers Karl Storz, Tuttlingen neuartige Instrumente entwickelt, die mikrochirurgische Behandlungen in der Zahnheilhunde analog zu endoskopischen Verfahren in anderen Bereichen der Medizin ermöglichen.

    Das neue Verfahren heißt Odontoskopie. Ein speziell für den Einsatz in der Mundhöhle konzipiertes Endoskop, das Odontoskop, wird in der Mundhöhle platziert, das Operationsfeld Zahn wird auf einem oder mehreren Monitoren online dargestellt. Die Odontoskopie beruht auf dem Prinzip der Stützimmersionsendoskopie und erlaubt eine perfekte Beobachtung aller Bereiche des zahnärztlichen Arbeitsfeldes auch unter Bedingungen starker Verschmutzung und Blutung. Das Arbeiten am Monitor erfolgt unter variabler Vergrößerung ähnlich wie bei Operationsmikroskopen, dabei kann der Zahnarzt in aufrechter Position ergonomisch günstig ohne Lupenbrille oder andere Hilfsmittel präzise Behandlungen unter optimalen Sichtverhältnissen durchführen.

    Aus der ersten Anwendung der Odontoskopie in der Implantologie wurden jetzt Konzepte für viele Teilbereiche der Zahnheilkunde entwickelt: Koronoskopie zur Beurteilung der Zahnkrone und kariösen Defekten, die Pulposkopie zur Inspektion des Pulpenraumes und zur Identifizierung der Wurzelkanaleingänge, die Apikoskopie zur Qualitätskontrolle in der endodontischen Chirurgie, die Alveoloskopie zur Identifizierung von Wurzelfragmenten nach Zahnextraktion und bei der Osteotomie verlagerter Zähne sowie die Osteoskopie zur Beurteilung des Alveolarknochens bei der Präparation von Implantatkavitäten (Zahnhohlräumen). Schon jetzt ist absehbar, dass die Odontoskopie die Arbeitsweise des Zahnarztes nachhaltig verändern wird.

    Wie aus anderen Medizinbereichen bekannt ist die sachgemäße Anwendung von endoskopähnlichen Instrumenten wie dem Odontoskop nur dann gewährleistet, wenn die Behandler sowohl eine genaue Kenntnis der Geräte vorweisen können als auch ein intensives Training in der klinischen Anwendung der Systeme erhalten haben. Dafür wird sich die neugegründete Gesellschaft ISO auf der Basis einer Kooperation von Hochschule und Praxis international und national einsetzen.

    Weitere Informationen:

    Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
    Abt. Zahnärztliche Chirurgie
    Prof. Dr. Wilfried Engelke
    Robert-Koch-Str. 40
    37075 Göttingen
    Tel.: 0551/39 - 8303 oder 28 68


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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