idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/22/2013 00:01

Diabetes in der Familie erhöht das Risiko für Prädiabetes

Dr. Astrid Glaser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung

    Wenn nahe Verwandte an Typ-2-Diabetes leiden, erhöht sich das Risiko für Prädiabetes um 26%, wie von einer Gruppe von Wissenschaftlern vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) festgestellt wurde. Einen besonders deutlichen Zusammenhang konnten die Forscher bei schlanken Personen messen. Prof. Dr. Andreas Fritsche und seine DZD-Kollegen veröffentlichten die Ergebnisse der mehr als 8000 Teilnehmer umfassenden Studie jetzt in der Fachzeitschrift „Diabetologia“.

    Prädiabetes ist als Vorstufe des Diabetes ein Zustand, bei dem es im Blutzuckerstoffwechsel zu Abweichungen kommt, aber noch keine voll entwickelte Erkrankung vorliegt. Bei bis zu 20% der Betroffenen entwickelt sich aber innerhalb eines Jahres der Prädiabetes zu einem manifesten Diabetes. Während bekannt ist, dass ein Vorkommen von Typ-2-Diabetes in der Familie das Risiko für einen voll ausgebildeten Diabetes erhöht, hat die Forschung bisher noch nicht geklärt, ob eine solche Familiengeschichte auch das Risiko für Prädiabetes erhöht.
    Den Einfluss von Diabetes bei Verwandten ersten Grades auf die Entstehung eines Prädiabetes bei weiteren Familienmitgliedern untersuchte Prof. Andreas Fritsche gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung. Die Studie wurde mit etwa 8100 diabetischen Personen an den Studienzentren des DZD an der Universität Tübingen, am Helmholtz Zentrum München, am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf, sowie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und an der Universität Dresden durchgeführt.
    Es zeigte sich, dass ein Vorkommen von Diabetes in der Familie das allgemeine Risiko für Prädiabetes um 40% erhöhte. Sobald die Untersuchung die Faktoren Alter, Geschlecht und BMI der Studienteilnehmer berücksichtigte, war das Risiko immerhin noch um 26% gesteigert. Wurde jedoch auf den Body-Mass-Index (BMI) adjustiert, stellten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Vererbung und Prädiabetes nur in nicht adipösen Personen (BMI<30 kg/m2) fest. Fritsche erklärt dies so: „Unsere Daten deuten darauf hin, dass ein Vorkommen von Diabetes in der Familie eher bei schlanken oder leicht übergewichtigen Personen mit dem Auftreten von Prädiabetes verbunden ist. Eine Erklärung könnte sein, dass die Wirkung der Familiengeschichte auf die Entstehung von Prädiabetes nur dann gut messbar ist, wenn sie nicht durch erhebliche andere Risikofaktoren wie Übergewicht überlagert wird.“

    **********************************************************************
    An der Studie waren beteiligt: Wissenschaftler der Universität Tübingen (A. Böhm, A. Fritsche, H.-U. Häring, H. Staiger, N. Stefan), des Helmholtz Zentrums München (B. Thorand, C. Meisinger, G. Müller), des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (M.A. Osterhoff, A.F.H. Pfeiffer), des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf (B. Kowall, W. Rathmann, M. Roden) und der Technischen Universität Dresden (P. Schwarz), sämtlich Verbundpartner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), sowie der Universität Innsbruck (F. Kronenberger).

    Originalpublikation:
    Wagner R., Thorand B., Osterhoff M.A., Müller G., Böhm A., Meisinger C., Kowall B., Rathmann W., Kronenberg F., Staiger H., Stefan N., Roden M., Schwarz P.E., Pfeiffer A.F., Häring HU., Fritsche A. Diabetologia. DOI 10.1007/s00125-013-3002-1
    http://www.diabetologia-journal.org/files/Wagner.zip

    Kontakt:
    Prof. Dr. Andreas Fritsche
    Eberhard-Karls-Universität Tübingen und Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)
    Tel. 07071/2980590
    E-Mail: andreas.fritsche@med.uni-tuebingen.de

    Dr. Astrid Glaser
    Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD)
    Tel. 089/3187-1619
    E-Mail: glaser@dzd-ev.de


    More information:

    http://www.dzd-ev.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).