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10/30/2002 11:43

Bildungsmedien der DDR erfasst und erschlossen

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Von der VolkswagenStiftung mit 308.000 Euro gefördertes Projekt zur Aufarbeitung der DDR-Bildungsmedien vor dem Abschluss

    Der 9. November vor 13 Jahren öffnete mit dem Fall der Mauer den wechselseitigen Blick in den jeweils anderen Teil Deutschlands - eine Herausforderung nicht zuletzt für Wissenschaftler und deren Forschungen. So auch für Professor Dr. Dr. Gerhard E. Ortner vom Institut für Bildung und Medien der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. in Berlin, der quellenorientierte Forschung zum DDR-Schulwesen betreibt und sich vor allem für jene Medien interessiert, die im Schulalltag der DDR zum Einsatz kamen.

    Die Erfassung und Erschließung der Bildungsmedien in der DDR ab 1945 beziehungsweise 1949 mit dem Ziel, diese in Form einer Datenbank zeitgeschichtlichen Forschungen zugänglich zu machen, hat die VolkswagenStiftung in den vergangenen sechs Jahren mit rund 308.000 Euro unterstützt. Das Vorhaben mit dem Titel "DDR-MEDIA - Integrierte Datenbank DDR-Bildungsmedien, Erfassung und Erschließung des Gesamtbestandes von DDR-Bildungsmedien und Aufbau der integrierten Datenbank" steht jetzt kurz vor dem Abschluss.

    Aufnahme in die Datenbank fanden zum einen audiovisuelle Medien wie Filme, Licht- und Tonbildreihen, Schallplatten und Tonbänder; zum anderen in etwa gleicher Zahl nicht-audiovisuelle Medien wie Wand- und Handkarten, Projektionsfolien, Anschauungstafeln und -bilder, Modelle und Präparate, Mess-, Sport- und Experimentiergerätschaften sowie Arbeits-, Spiel- und Beschäftigungsmaterialien. Im Laufe von über vierzig Jahren DDR-Bildungs-politik hat sich einiges angesammelt - was jedoch das Projektteam um Dr. Ute Szudra und Dr. Bernd Mikuszeit nicht daran hinderte, alle bis 1990 zentral entwickelten und den entsprechenden Einrichtungen in der DDR zur Verfügung stehenden Bildungsmedien zu erfassen, zu erschließen und zu dokumentieren. So verwundert es nicht, dass in die Datenbank letztlich mehr als 15.000 Dokumente Eingang fanden: ein gesamtgesellschaftliches Bild zu Schule, Schulgeschichte und zum Verständnis von Volksbildung im östlichen Teil Deutschlands ist entstanden. Der DDR-Schulmedienbestand und das nach 1990 vom Auseinanderfallen bedrohte einmalige DDR-Bildungsmedienarchiv bleiben somit Wissenschaft und Forschung erhalten.
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    Kontakt: Dr. Bernd Mikuszeit, Dr. Ute Szudra, Gesellschaft für Pädagogik und Information e. V.; Institut für Bildung und Medien, Berlin, Alt-Friedrichsfelde 60, Haus 14, 10315 Berlin, Tel.: 030/9021-2018, E-Mail: gpi-ev@t-online.de
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    Die Dokumentation und das Ziel einer sinnvollen Nutzung des Medienarchivs machten eine Grunderschließung der vorhandenen Materialien erforderlich. Die Gliederung der Mediendatenbank erfolgte unter dem Aspekt der genannten Medienarten. Jedes erschlossene Bildungsmedium ist als ein Datensatz dokumentiert und somit als eigenständiges Dokument erfasst. Um den Interessierten die riesige Datenmenge relativ benutzerfreundlich zugänglich machen zu können, bedienten sich die Wissenschaftler des Datenbanksystems "askSam" - eines Betriebssystems auf Windowsoberfläche, das zum Beispiel Volltextrecherchen ermöglicht. Es lässt Suchvorgänge zu über sämtliche Teilbereiche, Teildatenbanken und Felder, auch wenn sich die Eingabedatenmaske in Abhängigkeit von der dokumentierten Medienart deutlich unterscheidet.

    Darüber hinaus sollen Links dafür sorgen, dass Zusammengehöriges sich auch zusammen findet und entsprechend abgerufen werden kann. Zur leichteren Handhabung für ungeübte Benutzer bietet die Datenbank überdies einen erläuternden Informationsteil. Für politische, zeitgeschichtliche, kulturelle, sprachliche oder naturwissenschaftliche Forschungen besonders geeignete Medien wurden durch Tiefenerschließung ergänzend aufbereitet.
    Der Nutzer stellt sehr bald fest, dass die Mediendatenbank Recherchen beziehungsweise Reports zu beliebigen wissenschaftlichen Themen schnell und zielsicher ermöglicht und er sich die ihn interessierenden Materialien leicht und individuell zusammenstellen kann: etwa zu Themen wie "SED-Staat DDR", "Wehrerziehung in der DDR-Schule" - oder auch selektiert nach bestimmten Unterrichtsfächern beziehungsweise Bildungsbereichen.

    Doch damit nicht genug: Durch die Integration von "DDR-MEDIA" in das - von der Europäischen Union geförderte - Datenbankprojekt "EUROMEDIA: Mit Bildungsmedien Vergangenheit bewältigen und Zukunft in Europa gestalten" soll nun eine Verankerung auch im europäischen Raum erfolgen. Vernetzt wird dabei zunächst mit den Daten Österreichs, der Niederlande und Griechenlands, deren zeitgeschichtlich relevante Bestände an Bildungsmedien bereits ins EUROMEDIA-Archiv eingespielt wurden. Die auf diesem Weg vermittelten Informationen und Kenntnisse über die beteiligten Staaten sollen zum besseren Verständnis der europäischen Nachbarn beitragen und den Benutzern der Datenbank dabei helfen, "die Welt mit den Augen des anderen zu sehen", wie es die Wissenschaftler formulieren.

    Hinweis:
    Im Frühjahr 2003 wird die Datenbank nach Abschluss des Vorhabens "DDR-MEDIA" auch auf CD-Rom erhältlich und über den B + B Medienverlag Düsseldorf zu beziehen sein. Im Internet befindet sich dann ein Bestellformular unter www.gpi-online.de/pdf-dateien/Bestellformular_Euro.PDF.
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    Kontakt: VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christian Jung, Tel.: 0511/8381-380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
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    Kontakt Förderinitiative VolkswagenStiftung: Dr. Vera Szöllösi-Brenig, Tel.: 0511/8381-218, E-Mail: szoelloesi@volkswagenstiftung.de


    More information:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse02/30102002.htm.


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Information technology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Research results, Studies and teaching
    German


     

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