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Wissenschaft
Prof. Dr. Dr. Richard Bauer verabschiedet - Zweijährige Amtszeit von Prof. Dr. Henning Lobin beginnt am 2. November 2002
Zum ersten Mal fand an der Justus-Liebig-Universität Gießen heute eine offizielle Übergabe beim Amt des Zweiten Vizepräsidenten der Universität statt: Uni-Präsident Prof. Dr. Stefan Hormuth dankte dem noch amtierenden Vizepräsidenten, Prof. Dr. Dr. Richard Bauer, Professur für Nuklearmedizin, für seine Arbeit im Präsidium und wünschte seinem Nachfolger, Prof. Dr. Henning Lobin, Professur für Computerlinguistik, dessen Amtszeit morgen beginnt, alles Gute für seine neuen Aufgaben. Prof. Lobin übernimmt zwar bereits als viertes Mitglied der Universität Gießen das Amt des Zweiten Vizepräsidenten, zu einer nahtlosen Amtsübergabe ist es zuvor aber noch nie gekommen.
Bisher, so Universitätspräsident Prof. Hormuth, sei das Amt des Zweiten Vizepräsidenten immer mit besonderen Aufgabengebieten verbunden gewesen. Inzwischen aber sei auch der Zweite Vizepräsident ganz selbstverständlich ein integraler Bestandteil des Präsidiums. Durch das neue Hessische Hochschulgesetz und die neuen Aufgaben, die dem Präsidium dort zugeschrieben werden, müssten die Mitglieder der Universität, die sich für diese Ämter zur Verfügung stellen, eine besondere Unterstützung erfahren. Prof. Dr. Klaus Knorpp habe als damaliger Dekan des Fachbereichs Humanmedizin nach der Wahl von Prof. Bauer zum Vizepräsidenten vor zwei Jahren ganz selbstverständlich für dessen personelle Unterstützung gesorgt. So sei es möglich gewesen, dass auch ein "Kliniker", der sich bereits seit Jahren in den Gremien der Universität engagiert habe, das Amt des Vizepräsidenten in einer Zeit übernahm, in der durch die Trennung von Klinikum und Fachbereich große Veränderungen im Bereich der Medizin anstanden. Bemerkenswert bei seinem Nachfolger, Prof. Lobin, sei dessen Engagement und seine Bereitschaft, Ämter zu übernehmen, obwohl er erst relativ kurz Mitglied der Justus-Liebig-Universität sei.
Prof. Dr. Dr. Richard Bauer, Jahrgang 1946, studierte an den Technischen Universitäten Stuttgart und München von 1967 bis 1972 zunächst Physik und wurde 1974 mit einer Dissertation zum Thema "Effektive Wechselwirkungen und ihre Symmetrieeigenschaften" an der TU München promoviert. 1971 begann er sein Studium der Humanmedizin in München, das er im Jahr 1978 mit Staatsexamen, Approbation und Promotion abschloss. 1983 habilitierte er sich mit einer Arbeit über "Methodische Untersuchungen zur Herzbinnenraum-Szintigraphie und ihre Anwendung in der Diagnose und Differentialdiagnose der Koronaren Herzkrankheit". 1988 wurde er zum Professor für Nuklearmedizin an der Technischen Universität München ernannt. Seit 1991 ist er Professor für Nuklearmedizin und Leiter der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Gießen.
Prof. Dr. Henning Lobin, Jahrgang 1964 , studierte in Saarbrücken und Bonn Germanistik, Philosophie und Informatik. 1991 wurde er an der Universität Bonn promoviert. Von 1991 bis 1996 war er als Wissenschaftlicher Assistent für Computerlinguistik an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld tätig. Dort habilitierte er sich und erhielt die venia legendi für das Fachgebiet 'Linguistik (Schwerpunkt Technische Kommunikation)'. Seine Habilitationsschrift entstand im Zusammenhang mit verschiedenen Projekten, die er im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Situierte künstliche Kommunikatoren" (SFB 360) leitete. Von 1996 bis 1999 hatte er an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld die Hochschuldozentur für Computerlinguistik inne, bis er 1999 an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Professor für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik ernannt wurde.
Prof. Lobin war von 1999 bis 2001 Sprecher der Initiativgruppe zur Einrichtung des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Universität Gießen und nach dessen Gründung Kommissarischer Geschäftsführender Direktor. Zur Zeit ist er Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des ZMI und Leiter der Sektion III "Technisierte Kommunikation". 1999 gründete Prof. Lobin in Gießen das TransMIT-Zentrum für integrierte Texttechnologie. Seit 1999 baut er an der Universität Gießen das Fachgebiet "Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik" auf und ist seit 2001 an der Einführung des Masterstudiengangs "Sprachtechnologie und Fremdsprachendidaktik" beteiligt, der sich gegenwärtig in der Akkreditierungsphase befindet. Von 2000 bis 2001 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für deutsche Sprache und mittelalterliche Literatur und wurde 2001 erster Studiendekan des neu gebildeten Fachbereichs "Sprache, Literatur, Kultur". Prof. Lobin ist zur Zeit Erster Vorsitzender der "Gesellschaft für linguistische Datenverarbeitung" (GLDV).
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