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11/08/2002 15:26

Internationales Kolloquium zum Werk Camilo José Celas

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Camilo José Cela, einer der bedeutendsten spanischen Autoren des 20. Jahrhunderts (1989: Nobelpreis; 1995: Ehrendoktorwürde der TU Dresden), ist am 17. Januar 2002 verstorben. Die TU wird am 11. und 12. November ein internationales Kolloquium zu Ehren dieses großen Vertreters der spanischen Kultur abhalten.

    Cela wurde 1916 in Iria Flavia (Nordwestspanien) geboren. 1957 wurde er in die altehrwürdige 'Real Academia Española' (Spanische Sprachakademie) aufgenommen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise des In- und Auslandes. Von seinem über hundert Titel umfassenden Gesamtwerk liegen nur wenige Texte in deutscher Sprache vor. Mit dem Roman "Pascual Duartes Familie" (1942, dt.: 1949) begründete er einen krassen, dem Existentialismus nahestehenden Neorealismus.

    Cela greift auf das Erzählmuster des pikarischen Romans zurück und polemisiert subtil gegen das herrschende Wertesystem des Frankismus. Sein berühmtester Roman ("Der Bienenkorb", 1951; dt.: 1964), beschreibt das von Angst, Zynismus und schaler Erotik geprägte Leben im Madrid der Nachbürgerkriegszeit. Zu den besonderen Leistungen Celas gehören seine Reisebücher der 40er bis 60er Jahre. In diesen Texten wendet sich der Autor, der mehrere Regionen Spaniens zu Fuß durchwandert hat, gegen das seinerzeit offiziell vermarktete 'exotische' Spanienbild.

    In Dresden existiert seit der Ehrenpromotion am 27.04.1995 ein Cela-Stipendium, das es alljährlich einem Spanier bzw. einer Spanierin ermöglicht, an der TUD Forschungen im Rahmen eines Postgraduiertenstudiums zu betreiben. Mehrere Dresdner Studierende der Hispanistik nehmen alljährlich am Kompaktseminar der Cela-Stiftung in Iria Flavia teil. In beiden Fällen werden die Stipendien von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der TU zu Verfügung gestellt. Am Institut für Romanistik finden regelmäßig Lehr- und Forschungsveranstaltungen zum Werk Celas statt, so dass die TUD heute als wichtiger deutscher Schwerpunkt der Cela-Forschung gelten kann.

    Das Kolloquium wird am 11. November, 11 Uhr, im Großen Senatssaal der TUD, Mommsenstr. 13, mit Ansprachen des Rektors der TUD, des spanischen Botschafters und der Präsidentin der spanischen Cela-Stiftung eröffnet. Für den Eröffnungsvortrag konnte der bekannte spanische Literaturwissenschaftler Darío Villanueva gewonnen werden. In den Arbeitssitzungen werden Spezialisten aus Spanien, der Schweiz und Deutschland unter dem Rahmenthema "Narración larga y relato corto: homenaje a Camilo José Cela" die Beziehungen zwischen Roman und kürzeren Erzähltexten untersuchen. Vor allem letzteren wird das Augenmerk gelten, da ihr Anteil am Gesamtwerk bislang wenig gewürdigt wurde. Gerade im Bereich der Erzählung hat aber Cela Entscheidendes geleistet und z.B. völlig neue Gattungen begründet.

    Informationen: Prof. Dr. Christoph Rodiek, Tel. 0351 463-37689


    More information:

    http://www.tu-dresden.de/sulifr/


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    Language / literature
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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